Schriesheim im Bild 2023

06.11.2004

Die Jusos können sich sehen lassen

"Vorzeige-AG im ganzen Kreis"- Sebastian Cuny bestätigt - Antrag an den Gemeinderat zur kommunalen Jugendarbeit


Das Führungsteam der Schriesheimer Jusos: (v.l.) Oriana Uhl, Sprecher und Stadtrat Sebastian Cuny, Nico Masing und Moritz Baier. Foto: Kreutzer

Schriesheim. (ron) Die Schriesheimer Jusos sind die aktivsten SPD-Jungpolitiker im ganzen Kreis. Das bekamen sie am Donnerstagabend bescheinigt. Stadtrat Sebastian Cuny bleibt Sprecher der Jusos und legte gleich einen Antrag zur kommunalen Jugendarbeit vor.

Die Worte der Juso-Kreisvorsitzenden Julia Achtstätter gingen den Schriesheimer Jung-Genossen runter wie Öl. "Ihr seid die Vorzeige-AG im ganzen Kreis", bescheinigte sie bei der Jahreshauptversammlung am Sonnerstagabend, "Ihr philosophiert nicht über die große Politik, sondern macht Eure Arbeit vor Ort, ich würde mir wünschen, dass sich viele AGs im Kreis Euch zum Vorbild nehmen". Schon zuvor hatte Achtstätters Stellvertreter, Christian Stiebahl aus Weinheim, vor den Nachbarn den Hut gezogen: "Ihr ward die Einzigen im ganzen Kreis, die auf Anhieb einen Vertreter in den Gemeinderat bekommen haben", lobte er. Und nicht zuletzt schloss sich Schriesheims SPD-Ortsvereinschefin Irmgard Mohr mit den Worten an: "Euer Engagement schmückt uns alle."

Alles wies darauf hin: Die Jusos haben ihr erstes Jahr als organisierte AG höchst erfolgreich hinter sich gebracht. "Anfangs wurde ich belächelt, als ich unsere ehrgeizigen Ziele formulierte", erinnerte sich Neu-Stadtrat Cuny, "aber jetzt belächelt uns keiner mehr". Die Jusos seien eben immer präsent. "Wir berufen uns nicht auf die Masse, sondern wir zeigen uns", beschwor Cuny. "Jeder sieht, dass wir mit Herz und Leidenschaft zur Sache gehen." Der erfolgreiche Wahlkampf habe die Jusos zusammengeschweißt, "nach innen und außen gestärkt". Cuny. "Wir haben gezeigt, dass Wahlkampf nicht langweilig sein muss."

Cuny wurde mit den Stimmen aller anwesenden Jusos als Vorsitzender im Amt bestätigt. Ihm zur Seite steht erstmals eine junge Dame: Oriana Uhl. Moritz Baier wurde als Schatzmeister bestätigt, Schriftführer bleibt Nico Masing, Pressewart ist jetzt Jens Ginal, der nicht mehr Stellvertreter sein wollte. Patrick Weise und Julian Bott werden wieder die Kasse prüfen, die in diesem Jahr übrigens mit einem leichten Plus abgeschlossen hat - Sozialdemokraten können eben doch mit Geld umgehen.

Zuvor hatte Cuny für die Schriesheimer Kommunalpolitik eine Veränderung konstatiert. "Die Jugend im Gemeinderat hat ein stärkeres Gewicht bekommen", stellte er fest. Allerdings haben die neusten Entwicklungen nach der Kündigung der Jugend-Sozialarbeiterin Kathrin Michelmann gezeigt, so Cuny, "dass wir für gute Jugendpolitik in Schriesheim weiter hart arbeiten müssen".

Um Impulse in den nächsten Debatten frühzeitig zu setzen, legten die Jusos ein so genanntes "Impuls-Modell zur kommunalen Jugendarbeit in Schriesheim" vor (s. nebenstehenden Bericht). Verbunden mit einem Antrag über die SPD an den Gemeinderat, die Sozialarbeiter-Stelle nicht nur neu zu besetzen, sondern ab September 2005 mit einer Vollzeitstelle. Außerdem sollten dem Push e.V. ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die Halle des künftigen Jugendparks möglichst zügig fertig zu stellen.

SPD-Fraktionschef Hans-Jürgen Krieger bezeichnete den Juso Antrag als "maßvoll und präzise in der Analyse". Er genieße seine "große Sympathie". Auch er sei der Meinung, dass der Weggang Michelmanns zur der Frage führen müsse: "Was kann in der Jugendarbeit verbessert werden und wo haben wir Arbeit nachzuholen." Auch die SPD halte nichts von "halben Wegen". Krieger verbreitete Optimismus: "Ich glaube, dass Ihr den Weg gehen werdet, den Ihr in Eurem Antrag fordert."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung