Schriesheim im Bild 2023

14.12.2004

Von Schafen, Wolle und "Säuchen"

Beim Weihnachtsmarkt der IEWS war für jeden etwas dabei - Vom Erlös wird das Kinderbecken saniert

Schriesheim. (anzi) Ein großer Weihnachtstrubel herrschte am Sonntag im Waldschwimmbad. Der Weihnachtsmarkt der IEWS, der vor drei Jahren relativ klein angefangen hat, ist inzwischen zu einem großen Ereignis herangewachsen. Von morgens um zehn bis abends um 18 Uhr strömten gestern die Besucher auf den Markt, um allerlei Selbstgemachtes bei den rund 30 Anbietern zu erstehen und die letzte Gelegenheit wahrzunehmen, eine der günstigen Nordmann-Tannen mit nach Hause zu nehmen, die die IEWS zusammen mit dem Talhof verkaufte.

Die vielen Helfer des Schwimmbadvereins, allen voran Sabine Portz und Ruth Fallenbüchel, hatten sich wieder alle Mühe gegeben, einen abwechslungsreichen Weihnachtsmarkt zu präsentieren und das in idyllischer Umgebung gleich neben dem noch gefüllten Schwimmerbecken. Drei Tage lang wurde aufgebaut, und damit während dieser Zeit alles gut bewacht wurde, hatte sich Hans Portz auf dem Schwimmbadgelände einquartiert.

Das Angebot auf dem Markt war vielfältig und die Aussteller harrten tapfer in der frostigen Kälte. Aus Wilhelmsfeld wurden Honig aus eigener Imkerei und Honigkerzen geboten. Man konnte Dauer-Adventskränze aus Holz, Moos und anderen natürlichen Materialien erstehen. Es gab Seidenmalereistoffe, Kissen, selbst gestrickte Socken, Schmuck, Weihnachts- und Adventsdekorationen, Holzschnitzereien und Marmeladenkreationen, wie Orangen-Khaki-Marmelade oder Gelee in Sektgläsern. Rosalinde Minor hatte ihre Bücher über Anton Klüber und Peter Hartmann ausgebreitet. Steinmetz Raphael Arnold stellte seine Steinskulpturen aus, von einer Eule über einen Eberkopf bis hin zu abstrakteren Figuren á la M.C. Escher.

Von Männerhand gebackene Weihnachtsplätzchen gab es ebenso wie aromatische Öle aus der Toskana, heiße Maronen und gebrannte Mandeln. Der "Eine-Welt-Laden" Wilhelmsfeld spendete den Erlös aus dem Mandelverkauf der IEWS. Der Schwimmbadverein verkaufte neben heißen Würstchen, Weihnachtsbraten und Glühwein auch "Schwimmbadwasser" und "Lebkuchenwellen", sowie Kuchen und Waffeln. Die Zimtwaffeln kamen so gut an, dass die fünf Kilo Teig schon am Nachmittag fast aufgebraucht waren. In der Küche wurde dann auch ohne Pause gearbeitet, gespült und Speisen vorbereitet.

Doch der Verkauf der IEWS hat auch ein konkretes Ziel: Die Sanierung des Kinderbeckens. Von jedem verkauften Glühwein und jedem Schwimmbadwasser kann die IEWS etwa neue Kacheln kaufen. Dazu kommt der Gewinn vom Weihnachtsbaumverkauf, den die IEWS mit dem Talhof teilt. Gut 300 Bäume wurden an diesem Wochenende an den Mann gebracht. Der Talhof bot außerdem Holzspielzeug und Metalldekorationen an.

Besonders die Kinder freuten sich an den weiteren Attraktionen des Weihnachtsmarktes. Der Posaunechor stimmte zur Eröffnung weihnachtliche Melodien an, die kleinen Besucher konnten ihre eigene Kerze aus heißem Honigwachs ziehen. Fasziniert waren die Kleinen auch von den Gänsen, Schafen, der Eselin Paula und der Hündin Lissi, die Landschaftspfleger Ignaz Holdering wieder auf die Schwimmbadwiese geführt hatte. Paula folgte immer wieder einem jungen braunen Schaf und Holdering erklärte, dass sie dieses wohl als ihr Kind ansieht, nachdem sie ihr eigenes verloren hat.

Eine nette Idee waren auch die Wildschweine aus Eichenholz, gemacht von Hobbykünstlern aus Wilhelmsfeld. Sie verkauften die "Säuchen" pro Kilo und demonstrierten vor Ort, wie die Schweine entstehen. Auch gab es eine extra Anleitung zur "artgerechten Haltung". Warm wurde es den Besuchern an dem Stand zudem durch Odenwälder Fackeln, eingeschnittene Holzstücke, die mit Brennmaterial gestopft sind. Die Frauen des Eberbacher Spinnzirkels zeigten an ihren Spinnrädern, wie wolle entsteht. Die hatten sie zudem in Pullis und Socken verarbeitet.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung