Schriesheim im Bild 2023

28.12.2004

Streichen mit den Blues Brothers

Die Schüler des Kurpfalzgymnasiums haben den Neuanstrich ihres Oberstufenraums selbst in die Hand genommen - Giftgrün weicht Hellgelb

Von Maja Nötzel

Schriesheim. "Ich fand's grausam. An sich war das Bunte ja schön aber es war einfach zu viel", meint Anja Köngeter. Stefanie Graze kann ihr da nur zustimmen: "Das war irgendwie zu knallig." Dass der Oberstufenraum des Kurpfalz-Gymnasiums einen neuen Anstrich brauchte, daran zweifelt wohl niemand. Besonders die beiden Mädels aus dem Kunst-Leistungskurs konnten die Farbkombination aus den knallgelben Wänden, grünen Säulen und dem blauen Fußboden einfach nicht mehr sehen.

Deswegen haben Köngeter und Graze die Sache in die Hand genommen: Direktor Werner Rendel gab sofort sein Okay, die SMV sponserte die drei Eimer Farben sowie den Lack für die Heizungen und die Mitschüler brachten Pinsel, Rollen und Abtropfbretter mit. Die Sofas, Schränke und Computer in die Mitte gerückt, die Steckdosen abgeklebt, Zeitungen ausgelegt und es konnte losgehen. Dass sie einmal freiwillig an einem Wochenende in die Schule gehen würden, das haben sich die Schüler wohl auch nicht träumen lassen. Aber was tut man nicht alles für einen angenehmen Aufenthalt in der Schule.
Mit Musik geht alles besser

Hartes Gelb, giftiges Grün und bitteres Orange wichen nun einem zartem Hellgelb, "Mandarin", wie der Maler sagt. "Wir sind gestern weit gekommen", erklärt Graze. "Die Leute haben echt gut mitgemacht." Die Leute, das sind zehn bis fünfzehn Freiwillige aus der zwölften und 13. Klasse, die ihr Wochenende der Schulverschönerung geopfert haben. Vielleicht nicht "geopfert" sondern eher "gewidmet", denn bei den Blues Brothers und Guns 'n' Roses aus dem CD-Spieler, mehreren Kisten Apfelsaftschorle, Wasser und Cola sowie Kuchen, Muffins und Brötchen lässt es sich gut arbeiten. Streichen macht sowieso Spaß, nur auf das Saubermachen, darauf freut sich keiner. Doch das wird fast die meiste Arbeit machen, denn schließlich geht der Oberstufenraum über zwei Stockwerke.

Nach den Wänden kommen demnächst die Säulen an die Reihe. Die bleiben nicht einfallslos gelb, sondern werden vom Kunst-Leistungskurs und seiner Lehrerein Ines Weiler neu gestaltet.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung