Schriesheim im Bild 2023

10.01.2005

Erstmals eine Frau an der Spitze des OWK

Friederike Meyenschein einstimmig gewählt - Lothar Treibert posthum zum Ehrenvorsitzenden ernannt - "Es wird in seinem Sinne weitergehen"

Der neue Vorstand: Rudi Möll, Willi Reinig, die neue Vorsitzende Friederike Meyenschein, Christa Treibert, der neue Stellvertretende Vorsitzende Rolf Meffert und Gerhard Haas (von links). Foto: Kreutzer

Von Carsten Blaue

Schriesheim. "Das Wanderjahr 2004 liegt hinter uns. Es war überschattet von dem plötzlichen, allzu frühen Tod unseres Vorsitzenden Lothar Treibert, durch den wir einen guten Freund verloren haben, der voller Tatkraft und Ideen steckte", sagte Schriftführer Willi Reinig: Dass es ein denkwürdiger Abend werden würde, war den Mitgliedern des Odenwaldklub bewusst. Das war auch offensichtlich. Ihre Resonanz auf die Einladung zur Jahreshauptversammlung war enorm. Im Saal des Hotels "Zur Pfalz" reichten zunächst die Stühle kaum. Es waren besonders bewegende Minuten, als Friederike Meyenschein die posthume Ernennung Treiberts zum Ehrenvorsitzenden des OWK Schriesheim bekannt gab. Meyenschein selbst war in diesem Moment noch Zweite Vorsitzende. Später bei den Wahlen sorgten die Mitglieder für ein Novum in der knapp 133-jährigen Vereinsgeschichte: Mit Friederike Meyenschein wurde erstmals eine Frau an die Spitze des OWK gewählt.

Schatzmeister Rudi Möll hatte zuvor seinen überzeugenden Kassenbericht auch dazu genutzt, Meyenschein für ihre Arbeit an der Vereinsspitze zu danken: "Nach dem schmerzlichen Verlust von Lothar Treibert wurde sie buchstäblich ins kalte Wasser geworfen. Sie hat die Arbeit hervorragend gemeistert". Der Applaus gab ihm Recht.

346 Wander-Kilometer

Nachdem Kassenprüfer Wolfgang Klinger nichts zu beanstanden hatte, widmete sich der scheidende Wanderwart Dieter Sauerbier dem Wanderjahr 2004. Er verzeichnete exakt 29 Wanderungen (darin auch die Radwanderung) mit insgesamt 866 Teilnehmern. 17 Mal war man einen halben, zehn Mal einen ganzen Tag unterwegs. Außerdem gab es zwei mehrtägige Wanderungen. Alles in allem legten die Wanderer 346 Kilometer zurück, die Radtour war zudem noch 55 Kilometer lang. Die 18 Wanderführer wendeten insgesamt 740 Stunden auf. Sauerbier kündigte an, nicht mehr für sein Amt zu kandidieren - "aus persönlichen Gründen. Ich habe mich aber mit niemandem verkracht". Ebenso verabschiedet wurden Wegewart Werner Klann, Klubdiener Ernst Boos und Jugendwartin Sigrid Fuhs. Die Jugendarbeit wird der Gesamtvorstand übernehmen.

Im vergangenen Jahr reduzierte sich die Mitgliederzahl des Schriesheimer OWK um zwei auf 222, davon sieben Kinder und Jugendliche, wie Reinig bilanzierte. Er erinnerte auch an die Veranstaltungen des OWK im vergangenen Jahr - etwa das Säubern der Weinberge, die Teilnahme am Mathaisemarkt-Festumzug, die Präsentation des vom OWK herausgegebenen "Schriesheimer Familienbuches", das Sommernachts-Grillfest oder die Adventsfeier.

Hier stand der noch von Lothar Treibert verfasste, gereimte erste Teil des Jahresrückblicks im Mittelpunkt. Erstmals wurde auch der vom Sportschützenverein gestiftete "Lothar-Treibert-Gedächtnispokal" vergeben. In der Jugendarbeit hob Reinig die Teilnahme an den Ferienspielen (ein Ausflug in den Vogelpark Viernheim stand auf dem Programm) und die "Kastanienwanderung" hervor.

Das Vereinsleben des OWK war also mehr als rege. So hätte es gewiss auch Lothar Treibert gefallen. Reinig sagte: "Es wird in seinem Sinne weitergehen".

Mit der posthumen Ernennung zum Ehrenvorsitzenden wolle man Treibert für seine unermüdliche Arbeit danken, so Meyenschein. Sie erinnerte an seine vielen Aktivitäten zum Wohle des OWK und übergab Margret Treibert ein Blumengebinde mit der Bitte, sie möge es am Grab ihres Mannes niederlegen.

Schwer war es, danach wieder zur Tagesordnung zurückzukehren, die die Wahlen vorsah (siehe auch "Der neue OWK-Vorstand"). Durch einen Diarückblick auf das Wanderjahr 2004 sollte die Jahreshauptversammlung ihre Abrundung finden.

Übrigens: Auch dieses Jahr wird der OWK in seiner Advent-Feier am 4. Dezember zahlreiche Mitglieder für ihre Vereinstreue ehren. Schon jetzt darauf freuen dürfen sich: Ingeburg Mederacke-Müller, Ulrike Metz-Reinig, Willi Reinig jun., Helene Rietz, Dieter Sauerbier und Renate Sauerbier (alle für 25 Jahre); Lieselotte Boos, Rolf Lentz und Marta Schmitt (alle für 30 Jahre); Hilde Hauch, Erika Kögler, Gertrud Opfermann und Werner Opfermann (alle für 40 Jahre); Gretel Böckel, Liselotte Schneider und Rosel Seifert (alle für 50 Jahre Mitgliedschaft im OWK).

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung