Schriesheim im Bild 2023

15.01.2005

Badens Beste ringen in Schriesheim

Die KSV-Ringer sind zuversichtlich für die Titelkämpfe in der Mehrzweckhalle - und zwar sowohl in organisatorischer, als auch in sportlicher Hinsicht. Foto: Kreutzer

Von Roland Kern

Schriesheim. Was große Ringer-Veranstaltungen angeht, ist der KSV Schriesheim in Baden eine feste Größe. Deshalb hat er Nordbadische Ringerverband jetzt schon zum wiederholten Mal eine Landesmeisterschaft in die Weinstadt vergeben. Sie findet am Wochenende 22. und 23. Januar in der Mehrzweckhalle statt.

"Nein", schnauft Herbert Graf auf, für einen geselligen Teil, die Party nach dem Kampf, sei diesmal keine Zeit. "Am Freitag bauen wir auf, am Samstag dauert es bestimmt bis abends um neun, und sonntags sind wir froh, wenn wir das alles hinter uns haben", orakelt der Abteilungsleiter der Schriesheimer KSV-Ringer. Und das will etwas heißen, bei den feierlustigen Schriesheimern. Aber es hilft alles nichts: Es sind mehr als 250 Ringer, die am nächsten Wochenende auf die Matten steigen werden.

Zwei Tage volles Programm in verschiedenen Altersklassen: "Wir wollten diese Meisterschaften schon zu unserem 100. Jubiläum vor zwei Jahren haben, dann wurde der Termin verschludert, aber jetzt konnte der Verband gar nicht mehr anders", erläutert Graf, der natürlich Chef-Organisator der Titelkämpfe sein wird. Da nimmt er einen 16-Stunden-Tag für die Helfer auch mal in Kauf. Übrigens hat er zuallererst Grund dem Partnerverein SV Schriesheim zu danken. "Die Fußballer", lobt der KSV-Mann, "haben extra ihr Hallenturnier verschoben, damit diese Meisterschaften stattfinden können". Wer kämpft? Samstags vormittags die D- und B-Jugend im Freistil, mittags die Männer. Am Samstagmorgen legen sich zunächst die A-Jugendlichen aufs Kreuz, später die so genannten Kadetten (15 bis 19 Jahre) und nachmittags E- und C-Jugend im griechisch-römischen Stil. Graf selbst freut sich besonders auf die kleinsten Ringer der E-Jugend. "Das ist immer ein toller Anblick", schwärmt er.

Sportlich hochrangig sind aber vor allem die Freistil-Männerkämpfe am Samstag, an denen auch deutsche Meister und Bundesliga-Ringer teilnehmen. Der Verband hat eine Teilnahme zum Pflichtstart für die Deutschen Meisterschaften erklärt. Auch Schriesheimer Athleten sind dabei und gehören sogar zu den Medaillenaspiranten: Vor allem natürlich die sieggewohnten Brüder Kerim und Semi Ferchichi. Auch in den Jugendklassen sind KSV-Eigengewächse dabei. Ihr Abteilungschef räumt dabei Alexander Graf, seinem eigenen Sprössling, Fabian Gohlke, Michael Breitenreicher und Pascal Siegmund die größten Chancen ein.

Übrigens dürften die Meisterschaften für die Fachwelt schon deshalb von Bedeutung sein, weil zum ersten Mal neue Regeln greifen, die den Ringersport ganz schön umschmeißen. Zum Beispiel gibt es jetzt, ähnlich wie es im Tennis Sätze und Spiele gibt, drei Runden. Wenn ein Ringer zwei davon gewinnt, hat er den Sieg in der Tasche. Doch das ist nicht alles. "Das wird für die Schiedsrichter nicht leicht", hat Graf Mitgefühl für die Unparteiischen. Graf ist zuversichtlich, dass er die Großveranstaltung in gewohnter KSV-Manier gestemmt wird. Vor allem mit einem florierenden Wirtschaftsbetrieb, für den wie immer der vereinseigene Event-Profi Peter Schmitt zuständig ist, aber auch mit einem reibungslosen Turnierablauf. Im Turnierbüro sitzen Petra Graf und Michaela Stein an den Rechnern (siehe weiteren Bericht).

INFO: Nordbadische Meisterschaften der Ringer am 22. und 23. Januar in der Schriesheimer Mehrzweckhalle, täglich ab 10.30 Uhr. Eintritt zwei Euro und drei Euro (am Samstagmittag).

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung