Schriesheim im Bild 2023

01.02.2005

In "Nord" geht es um Zentimeter

 
Bauausschuss genehmigt fleißig

Schriesheim. (ron) Da soll noch mal einer sagen, die Kommunalpolitik kümmere sich nicht ums Detail. Das Gegenteil war gestern Abend im Schriesheimer Ausschuss für Technik und Umwelt der Fall. Eine Baugrenzen-Überschreitung von exakt 6,7 Zentimeter hatte ein Bauherr im Leimengrubenweg im Neubaugebiet "Nord" beantragt. Das erregte natürlich erstmal fragende Gesichter. 6,7 Zentimeter? Rathaus-Mitarbeiter und Bebauungsplanexperte Friedhelm Urban klärte auf: Wenn der Bauherr sein Haus um exakt diese Strecke versetzt, dann steht sein Dachgiebel auf den Zentimeter genau in der Flucht mit dem Nachbarhaus. "So sieht's halt schöner aus", grinste Urban - der Ausschuss fand das einleuchtend.

Überhaupt waren die Stadträte gestern Abend sehr entschlussfreudig. Bei sieben Bauanträgen gab es keine einzige Gegenstimme und unter der Sitzungsführung von Vize-Bürgermeister Siegfried Schlüter auch so gut wie keine Debatten.

So wurde einstimmig zunächst der Um- und Erweiterungsbau einer alten Schreinerei in der Schönauer Straße beschlossen, danach der Erweiterungsbau eines Mehrfamilienhauses im Huberweg. Dabei merkte CDU-Stadtrat Paul Stang sogar positiv an, dass fünf neue Garagen entstehen und somit die Parksituation im Huberweg entschärft wird. Positiv wertete der Ausschuss auch den Einbau von altstadtgerechten Fenstern in der Gaststätte "Deutscher Hof" in der Heidelberger Straße, die Errichtung eines Wintergartens in der Kurpfalzstraße und eine Gerätehütte in Altenbach.

Vom Tisch hat das Schriesheimer Rathaus jetzt auch die leidige Baugeschichte im Winkel zwischen Passein und Dossenheimer Weg, aus der sich ein Nachbarstreit entwickelte, der am Ende sogar einen Boulevard-Fernsehsender interessierte. Mit CDU-Stadtrat Stang wünschten sich wohl auch die anderen Ausschuss-Mitglieder, dass "dort jetzt Ruhe und Frieden einkehrt".

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung