Schriesheim im Bild 2023

23.02.2005

Die Bergmänner rufen!


Dritter baden-württembergischer Bergmannstag vom 18. bis 20. März hat auch für die Bevölkerung viel zu bieten

Der Landesverband der Bergmänner wird 30 Jahre alt, und Schriesheims Bergwerksverein feiert 20. Geburtstag. Anlässe für den Bergmannstag, zu dem Isabel Zobeley, Bürgermeister Peter Riehl, der Vorsitzende des Bergwerksvereins, Wilhelm Gassert, sowie Curt Full und Herbert Machatschek rund 1700 Teilnehmer aus ganz Deutschland erwarten. Foto: Kreutzer

Schriesheim. (cab) "Nach dem Mathaisemarkt ist vor dem Mathaisemarkt", pflegt Marktmeister Fritz Haas immer zu sagen. Dieses Jahr ist die Parole aber eine etwas andere: "Nach dem Mathaisemarkt ist vor dem Bergmannstag". Am Wochenende vom 18. bis 20. März erlebt die Weinstadt ein Fest, das durchaus als kostbare Rarität im Lande bezeichnet werden darf. Überhaupt erst zum dritten Mal in der 30-jährigen Geschichte des baden-württembergischen Landesverbandes der Bergmannsvereine und bergmännischen Musikvereine wird unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Erwin Teufel ein Bergmannstag gefeiert. Dass dafür nach den Städten Todtnau und Aalen gerade Schriesheim ausgesucht wurde, kommt nicht von ungefähr. Denn schließlich feiert nicht nur der Landesverband sein 30-jähriges Bestehen. Auch der Bergwerksverein Schriesheim begeht bekanntlich seinen runden Geburtstag - er wird 20 Jahre alt.

Rund 1700 Vertreter bergmännischer Vereine aus ganz Deutschland werden in Schriesheim zu Gast sein, um die Jubiläen zu feiern. Und das mit einem abwechslungsreichen Programm, das auch für die Menschen der ganzen Region einiges zu bieten haben wird (siehe "Das Programm"). Dazu meint Wilhelm Gassert, der Vorsitzende des Schriesheimer Bergwerksvereins: "So etwas hat die Stadt noch nicht gesehen". Zum Beispiel die große Bergparade am Sonntag. Insgesamt 51 Gruppen (davon acht Musikgruppen) mit insgesamt rund 1300 Teilnehmern werden auf dem Festplatz Aufstellung nehmen und durch die Stadt ziehen. Die Route führt über die Bismarckstraße, Passein, Heidelberger Straße, Leutershäuser Straße und Steinachstraße zurück zum Festplatz.

Nicht weniger erlebenswert für die Bevölkerung wird der Große Bergmännische Zapfenstreich auf dem Festplatz am Samstagabend sein. Er folgt einer alten Tradition. 55 Musiker des "Landesmusikcorps Schneeberg/Sachsen" werden ihn gestalten. Mit dabei sind auch 55 bergmännische Trachtenträger. "Das wird ein stimmungsvolles Ereignis", freut sich auch schon Bürgermeister Peter Riehl auf die Veranstaltung im Fackelschein. Er ist stolz darauf, dass der dritte Bergmannstag des Landes in Schriesheim stattfindet: "Ich will unsere Traditionsfeste auf keinen Fall abwerten. Aber die Stadt lebt eben auch von solchen Highlights". Die Zahl der Teilnehmer und die Auswahl Schriesheims für das große Fest des Landesverbandes spreche dafür, "welch hohes Ansehen unser Bergwerksverein im Landesverband genießt". Curt Full unterstreicht: "Es ist uns eine große Ehre, dass wir den dritten Bergmannstag in Baden-Württemberg ausrichten dürfen".

Sehenswert verspricht auch die begleitende Ausstellung im Historischen Rathaus zu werden (Eröffnung am Freitag, 18. März um 18 Uhr). Das Stadtarchiv und die Volkshochschule haben bei der Konzeption geholfen. Zu sehen ist zum Beispiel eine große Sammlung von Rußlampen der Familie Schilling aus Altenbach, wie Herbert Machatschek, der Schatzmeister des Bergwerksvereins und Mitorganisator des Bergmannstags, ankündigt. Zudem werden zahlreiche Fundstücke aus der Grube Anna-Elisabeth ausgestellt, darunter Werkzeuge, ein so genannter "Grubenhund", also eine Eisenlore, oder auch ein Erztrog, den die Bergmänner zu schultern hatten. Ein weiteres Kleinod der Ausstellung werden die Originalpläne der Grube Anna-Elisabeth sein, die das Generallandesarchiv leihweise zur Verfügung gestellt hat.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung