Schriesheim im Bild 2023

24.02.2005

Voller Einsatz für den Mathaisemarkt

Überstunden, Sonderschichten: Polizei, Rotes Kreuz und Feuerwehr sind vorbereitet - Polizei plant punktuelle Rucksackkontrollen bei Jugendlichen

Von Carsten Blaue

Schriesheim. "Meistens - toitoitoi - ist der Mathaisemarkt ein ruhiges Fest". Bürgermeister Peter Riehl will's nicht beschreien. "Aber wir sehen ja an den Protokollen der vergangenen Jahre, dass es keine größeren Probleme gab". Das sei vor allem auch den Einsatzkräften zu verdanken, die während des Mathaisemarkts - und vor allem an den Wochenenden - ihren Dienst tun.

Die Polizei des Revierbezirks wird an den Wochenenden wieder von den Kollegen aus Heidelberg und von der Bereitschaftspolizei unterstützt. Das Konzept der Präsenz und Deeskalation ist für den Mathaisemarkt bisher aufgegangen. Daran hält man fest. "Aber zu tun gibt's für uns natürlich schon", sagt Revierleiter Jürgen Scherer. Ein Thema für die Polizei bleibt der Alkoholverkauf an Jugendliche. Sind sie jünger als 16 Jahre, dürfen sie gar keinen Alkohol trinken. Und Schnaps ist sowieso erst "ab 18".

Schriesheims Postenchef Klaus Krischke sagt: "Wir werden schon kontrollieren, wer hier was an wen verkauft". Punktuell werde man zudem Rucksackkontrollen bei Jugendlichen vornehmen, denn der "eingeschleppte Alkohol" ist bei großen Festen längst eine Seuche. Auch bei der "Regenbogen-Party" wird am Zelteingang verstärkt kontrolliert.

"Alcopops", die hochprozentigen Limo-Getränke, dürfen während des Mathaisemarkts im Festzelt und auf dem Festplatz gar nicht verkauft werden. "Das haben wir mit den Betreibern vertraglich geregelt. Und die Straußwirtschaften bitten wir darum, auf den Verkauf zu verzichten. Das wird meistens eingehalten", sagt Riehl. Auch Karl-Heinz Wehweck kündigt gestern an: "Wir werden keine 'Alcopops' verkaufen". Sein Weingut, besser gesagt: der Bereich der Talstraße vor seinem Weingut, ist ja immer der Treffpunkt der Jugend schlechthin. Vielleicht liegt es an der Nähe zur Tankstelle, in deren Shop man sich noch mit allem Möglichen eindecken kann. Krischke betont aber: "Die Tankstelle zieht wieder freiwillig mit, verzichtet auf Verkaufsstände und schließt um 1 Uhr".

Auch für das Rote Kreuz und die Feuerwehr bedeutet der Mathaisemarkt zunächst mal vollen personellen - und vor allem ehrenamtlichen - Einsatz. Alle drei Schriesheimer Feuerwehrabteilungen sind gerade auch beim Festzug und beim Fanfarenzug gefragt für die ganzen Absperrungen. Dafür setzt die Feuerwehr dann jeweils etwa 60 Personen ein. An den Großkampftagen mit Bereitschaftsdienst und allem drum und dran kommen durchaus neun bis zwölf Stunden Sonderschicht zusammen, an den Wochenenden bis tief in die Nacht.

Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht auch noch zu schweren Einsätzen kommt, vor allem nicht in der zu Mathaisemarkt-Zeiten besonders schwer zugänglichen, weil mit Menschen belebten Altstadt: "Das wäre ein Albtraum", sagt Riehl. Mit ihrem Rollcontainer-System wäre die Feuerwehr für den ersten Angriff auf die Flammen vorbereitet. Scherer: "Das benutzen wir dann, wenn wir mit dem Auto nicht weiterkommen".

Bis zu 18 Personen werden an den Wochenenden auf Seiten des DRK Einsatz haben. Klaus Landwehr rechnet mit dem ganz normalen Wahnsinn, "denn der Mathaisemarkt ist vergleichsweise ja ein friedliches Fest". Man kann nur hoffen, dass das auch dieses Jahr so bleibt. Dem 426. Mathaisemarkt wäre es zu wünschen.

Lagebesprechung im Rathaus: Polizei, Rotes Kreuz, Feuerwehr und Verwaltung stimmten sich nochmal in Sachen Mathaisemarkt ab. Für die Einsatzkräfte jedes Jahr auch eine personelle Herausforderung. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung