Schriesheim im Bild 2023

02.03.2005

Arras will "Stimme für Schriesheim" werden

Bürgermeisterwahl: Kämmerer bewirbt sich mit Untertitel "Bürgermeister 2006+" um Riehl-Nachfolge - Seine Themen: "Familien, Firmen, Finanzen"
Werben um Schriesheims Wähler: "Wir werden mit Ideen, Disziplin und soliden Konzepten Gegenwart und Zukunft gestalten", sagte Volker Arras vor etwa 30 Bürgern im Hotel "Adler". Auch sein Mitbewerber Peter Rosenberger (kleines Foto) verfolgte Arras' "öffentliche Pressekonferenz" aufmerksam. Kandidat Hansjörg Höfer zeigte kein Interesse und kam nicht. Fotos: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Gestern ging sie los, die Bewerbungsfrist für die Kandidaten zur Bürgermeisterwahl am 27. November. Und im Vorfeld des 1. März wurde viel darüber spekuliert, ob Schriesheims Kämmerer Volker Arras (parteilos) denn nun antritt oder nicht. Darauf wies Arras gestern zur besten Kaffee-Zeit im Hotel "Adler" selbst hin, und es schien ihm irgendwie zu gefallen, dass er die Katze jetzt ganz offiziell und termingerecht aus dem Sack lassen kann: "Heute erkläre ich: Ich habe mich für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Schriesheim beworben". Die etwa 30 Anwesenden, die seiner Einladung zur "öffentlichen Pressekonferenz" gefolgt waren, nahmen es wenig überrascht zur Kenntnis. Das galt auch für seinen Mitbewerber um die Riehl-Nachfolge, Peter Rosenberger. Kandidat Hansjörg Höfer war nicht da.

Er habe eingeladen, um sich den Bürgern vorzustellen, so Arras. Entsprechend begann er mit seinem Lebenslauf (siehe "Zur Person"). Sich dem Amt des Bürgermeisters zu stellen, so der 40 Jahre alte Verwaltungswirt (FH), bedeute für ihn die Bereitschaft, "Verantwortung für Schriesheim und seine Einwohner zu übernehmen". Die bat er dann für den Wahltag um ihre "Stimmen für Schriesheim, damit ich als Bürgermeister ab 2006 Ihre Stimme für Schriesheim sein kann". Drei Schlagwörter sind es, die Arras' thematische Wahlkampfausrichtung prägen werden: "Familien, Firmen, Finanzen".

Für den künftigen Schriesheimer Bürgermeister sei es unabdingbar, "sich für die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen einzusetzen und den Bildungsstandort Schriesheim zu stärken und auszubauen", so der Vater von drei Kindern. Das Schulzentrum sei ein "Standortfaktor". Gleiche Aufmerksamkeit verdiene die Pflege und Förderung des Vereinslebens und die Kulturarbeit. Die Firmen im Ort müssten mit Aufträgen versorgt werden, "denn unsere Gewerbetreibenden sind der goldene Boden, auf den Schriesheim bauen muss". Genauso wichtig sei eine geordnete Finanzlage. Sie sei Grundstock für Handlungsspielräume verschiedenster Art. Deshalb seien kostenbewusste Entscheidungen eine Pflicht, so Arras, der sich in seiner Wahlwerbung "Bürgermeister 2006+" nennt. "Alle Ausgaben müssen auf den Prüfstand". Bei den Einnahmen seien Erhöhungen schließlich nicht zu erwarten.

Schriesheim sei eine "Perle an der Bergstraße". Die Stadt müsse lebendig sein und habe viele Stärken, die es in Zukunft weiter auszubauen gelte, so Arras: "Ich stehe für eine Stadt, die für ihre Einwohner, insbesondere für Familien und Senioren, das bietet, was gebraucht wird". Gemeinsam mit allen Schriesheimern werde er als Bürgermeister dafür Sorge tragen, "dass Schriesheim lebenswert bleibt", meinte der Bewerber. "Wir werden mit Ideen, Disziplin und soliden Konzepten Gegenwart und Zukunft gestalten".

Arras betonte, dass er sich um die Unterstützung aller im Gemeinderat vertretenen Parteien bemühen werde, "vor allem aber um die Unterstützung der Bürger". Es sei niemandem gedient, jetzt Gräben eines Lagerwahlkampfs aufzureißen. Wenn es dazu käme, seien "Reibungsverluste" für die Bewerber um die Unterstützung des "bürgerlichen" Lagers "im Bereich des Möglichen", warnte Arras. Noch könne man das aber nicht genau abschätzen.

Viel war gestern von Schriesheims Stärken die Rede. Schwächen der Stadt wollte Arras nicht direkt formulieren, sagte aber: "Wir können in den Stärken noch besser werden". Etwa in Kindergärten, Schulen oder der Musikschule sei noch "sehr viel da, was man tun kann". Und das müsse gar nicht immer so viel kosten.

Er werde in seinem Wahlkampf die bisherige Rathauspolitik weder verteidigen noch bewerten, so der Kämmerer: "Das ist Sache des amtierenden Bürgermeisters und des Gemeinderats. Ich will eigene Akzente setzen und in die Zukunft schauen". Arras ergänzte: "Ich stehe vor allem hinter den Teilen der Rathauspolitik, die ich selbst mitgeprägt habe. Nur dafür kann ich sprechen". Übrigens: Neben Arras, Rosenberger und Höfer tritt auch der Dauerkandidat bei Bürgermeisterwahlen im ganzen Land, Werner Tereba, an. Gestern gab er seine Bewerbung im Rathaus ab.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung