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14.03.2005

Vandalismus: Autos wurden demoliert

Vandalismus: Autos wurden demoliert
Für Feuerwehr und DRK war es ein recht ruhiges Mathaisemarkt-Wochenende - Für einige Fahrzeughalter sieht die Sache anders aus
Von Carsten Blaue

Schriesheim. Eingeschlagene Autoscheinwerfer, abgeknickte Antennen, abgerissene Außenspiegel, eine zertrümmerte Windschutzscheibe, demolierte Schausteller-Fahrzeuge, darunter ein mit Eisenstangen durchlöcherter LKW-Auflieger: Auch das ist eine Bilanz des zweiten Mathaisemarkt-Wochenendes. Drei Anzeigen habe es bereits gegeben, so Polizeiposten-Chef Klaus Krischke gestern auf Anfrage. Er spricht von "Vandalismus". "Schlimm sowas! Aber da kann man nichts machen".

Viele Zerstörungen ereigneten sich in der Leutershäuser Straße unweit des Friedhofs. Also etwas abseits des Mathaisemarkt-Geschehens. Wahrscheinlich waren die Täter auf dem Heimweg. Krischke betont, dass es ansonsten keine schlimmeren Zwischenfälle gegeben habe. "Es waren ja auch weniger Leute unterwegs". Dennoch: Gerade auch in der Steinachstraße sind die Vorgärten der Anwohner nicht von Chaoten und Betrunkenen sicher, die sich "erleichtern", wo es ihnen gerade in den Sinn kommt. Vielleicht könnte ja ein Toilettenwagen irgendwo auf dem Weg zwischen Festplatz und OEG-Haltestelle Zentgrafenstraße für Abhilfe sorgen. Dazu Krischke aus vielen Jahren der Einsatzerfahrung: "Das bringt gar nichts. Die Betrunkenen achten nicht darauf. Wir haben keine Chance, sowas zu unterbinden". Und er könne auch nicht extra eine Streife zur "Vorgartenkontrolle" abstellen. Das klingt nachvollziehbar. Dennoch ist der Ärger der Anwohner da. Krischke versteht das. Er hat den ganzen Mathaisemarkt im Blick, wenn er sagt: "Unsere starke Präsenz hat aber auch am zweiten Wochenende dazu beigetragen, dass es einige Vorkommnisse gar nicht erst gab".

Aus Sicht der Feuerwehr war dieser 426. Mathaisemarkt wieder ein ganz normaler. Mit sechs reinen Feuerwehreinsätzen sei deren Zahl leicht angestiegen, dafür habe man sich mit sieben Erstversorgungen leicht unter dem Vorjahresniveau bewegt. Über das gesamte Fest waren 197 Feuerwehrangehörige insgesamt 734 Stunden im Einsatz, wie Feuerwehr-Kommandant Oliver Scherer in seiner Bilanz errechnet. In der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag schien es richtig ernst zu werden für Scherers Leute. In der Max-Planck-Straße drohte ein Mann sich umzubringen. Die Feuerwehr war darauf eingestellt, seine Wohnungstür aufzubrechen. Doch schließlich öffnete der Alkoholisierte doch selbst. Übrigens: Auch zu einem Verkehrsunfall mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr ausrücken. Auf der L536 zwischen Schriesheim und Wilhelmsfeld hatten sich zwei Fahrzeuge in einem Unfall verkeilt. Verletzt wurde niemand.

Für das Rote Kreuz sei das zweite Mathaisemarkt-Wochenende ein "relativ ruhiges" gewesen, so der stellvertretende DRK-Bereitschaftsleiter Christoph Scherer. Von Freitag bis Sonntag habe man 20 Personen versorgt. "Darunter war kein echter Notfall". Zu behandeln war das Übliche: Schnittwunden, Kreislaufprobleme und die Folgen von zu viel Alkohol. Das DRK wurde am frühen Samstagabend zudem zu einem Unfall auf der K4122 zwischen Röschbach und Kohlhof gerufen. Eine 23-jährige Renaultfahrerin aus Hirschberg war talwärts unterwegs, als ihr nach eigenen Angaben ein PKW mit eingeschaltetem Fernlicht entgegenkam, der sie blendete. Sie musste nach rechts ausweichen, kam ins Schleudern und stürzte einen 60 Meter tiefen Abhang hinunter, wobei sie sich überschlug. Sie erlitt Prellungen und einen Schock. Der entgegenkommende PKW fuhr einfach weiter.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung