Schriesheim im Bild 2023

31.03.2005

Damit die Stühle "aufgemöbelt" werden können

Durch Spende des Inner Wheel Clubs kann das Wichernheim einen Speiseraum einrichten, aber auch im Haus Stammberg helfen die Damen

Bei der Spendenübergabe, von links: Renate Schiweck, Mathias Dürr, Lioba Gaiser, Hilary Herzog. Gabriele Wolters, Claudia Fleischmann, Christian Dietrich, Heide Bloecks, Heinz Waegner und Renate Schlosser. Foto: Dorn

Von Anke Ziegler

Schriesheim. Im Februar veranstaltete der Inner Wheel Club Schriesheim-Weinheim in Majer's Weinscheuer ein Benefizabend mit der Chansonette und Kabarettistin Madeleine Sauveur - ein voller Erfolg. Der Erlös war für die Evangelische Stadtmission Heidelberg gedacht, genauer für das Wiedereingliederungsheim, Wichernhaus in Heidelberg.

Kürzlich traf man sich nun im Haus Stammberg in Schriesheim, dem Pflegeheim und Heim für Betreutes Wohnen der Stadtmission, und die Vizepräsidentin des Inner Wheel Clubs, Gabriele Wolters, überreichte den Betrag von 2000 Euro an den Leiter des Wichernheims, Heinz Waegner.

Mit dabei waren auch der Geschäftsführer der Wiedereingliederungshilfe, Christian Dietrich, vom Inner Wheel Club Hilary Herzog, Claudia Fleischmann, Lioba Gaiser und die stellvertretende Vorsitzende des "Vereins Inneres Rad hilft" des Serviceclubs, Renate Schiweck. Vom Haus Stammberg waren vertreten: der kommissarische Leiter, Mathias Dürr, Pflegedienstleiterin Renate Schlosser und Verwaltungsangestellte Heide Bloecks.

Mit dem Geld sollen gebrauchte Stühle für die Bewohner des Wichernhaus aufgearbeitet werden. Hintergrund ist ein Projekt "Gemeinsames Essen": "Bei einer gemeinsamen Mahlzeit ist die Kommunikation meist am stärksten", so Waegner. Doch um eine Art Speisesaal einzurichten, braucht man Tische und Stühle. Gebrauchte Stühle bekam das Wichernheim von der Heiliggeistkirche Heidelberg, die neu eingerichtet wurde und daher ihr altes Inventar hergab. Doch die Stühle müssen aufgearbeitet werden. Und was liegt näher beim Wichernheim, als diese Arbeiten selbst zu übernehmen, da die Einrichtung ja eine Schreinerwerkstatt hat, in der kleinere Möbel repariert, aber vor allem Stühle restauriert werden. Auf Stuhlgeflechte ist man hier spezialisiert.

"Nun haben wir in einem Katalog entdeckt, dass manche der 'alten' Stühle vor rund 30 Jahren Dänische Designermöbel waren. Natürlich wollen wir diese Besonderheiten auch entsprechend restaurieren, und dafür benötigt man wiederum Material", erläuterte Waegner. Auch dafür soll die Inner Wheel Club-Spende eingesetzt werden. Zum Dank für die Geldspende hatten die Obdachlosen in ihrer Werkstatt einen eisernen Elefanten hergestellt. Das Kunstwerk überreichte Dietrich: "Mit ihrer Spende helfen sie, eine Last zu tragen, die immer schwerer zu handeln ist, so wie ein Elefant ein Lastentier ist", erklärte der Geschäftsführer.

Doch nicht nur mit der Geldspende helfen die Damen von Inner Wheel. Seit gut eineinhalb Jahren bieten sie jeden Mittwoch von 15 bis 17 Uhr im Haus Stammberg, im Rhododendronsaal, eine Cafeteria für die Heimbewohner und Gäste von außerhalb an. Immer zwei Vertreterinnen des Serviceclubs helfen dabei ehrenamtlich, es gibt Kuchen vom Konditor, die Tische sind hübsch dekoriert, und das Angebot wird von den Stammbergbewohnern gerne angenommen. "Die Bewohner sitzen gerne mit ihren Angehörigen hier. Sie kommen ein bisschen raus, müssen dafür aber nicht weit gehen", beschreibt es Wolters: "Es ist für sie ein besonderer Tag".

Seit ebenfalls knapp eineinhalb Jahren hat der Inner Wheel Club Schriesheim-Weinheim auch die "Stammberg-Rundschau" ins Leben gerufen. Alle drei Monate erscheint die kostenlose, rund zehnseitige Hauszeitung, in der zum einen, alle wichtigen Termine für die Bewohner stehen, wie Veranstaltungen, Gottesdienste, Geburtstage, Neuzugänge bei Bewohnern und Mitarbeitern und auch die Verstorbenen. Aber auch Gedichte, Geschichten, Rätsel oder Lieder, immer den Jahreszeiten entsprechend, sind darin zu finden. So sind die Stammbergbewohner immer bestens informiert und unterhalten.

Alle drei Monate gibt es vom Inner Wheel Club zudem einen bunten Nachmittag im Pavillon. "Rund 40 Bewohner nehmen im Schnitt daran teil", weiß Wolters und der Nachmittag ist in erster Linie für die Pflegeheimbewohner gedacht. Dabei werden Lieder gesungen, Quizz-Runden veranstaltet oder Geschichten erzählt. Auch Kuchen wird von den Serviceclub-Damen angeboten, und speziell für neu hinzugekommene Bewohner ist es eine gute Gelegenheit, andere Mitbewohner kennen zu lernen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung