Schriesheim im Bild 2023

26.04.2005

"Hartes Stück Arbeit" wurde gemeistert

"Hartes Stück Arbeit" wurde gemeistert

Die Erschließung des Baugebiets "Nord" ist fertig - Gestern Übergabe

Die ganze Erschließung wurde in gerade mal einem Jahr gestemmt. Darüber freuen sich alle: die Verwaltung und andere Behörden, der Erschließungsträger, der Gemeinderat und natürlich die ausführenden Firmen. Bürgermeister Peter Riehl empfahl den angrenzenden "Nord"-Kritisierern übrigens, mit ihrem "Gezetere und Geschrei" jetzt endlich aufzuhören: "Es wird sowieso nicht mehr anders". Foto: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Ein schwerer LKW samt Auflieger und Bagger darauf fährt gestern nachmittag in die neue Straße ein, die den Autobahnzubringer mit dem Bau-Areal "Nord" verbindet. Auch die Baufahrer haben also schon erkannt, wo es in Zukunft lang geht, wenn Schriesheims Neubaugebiet angesteuert werden soll. Seit gestern sind die Erschließungen mit einem Projektvolumen von rund 6,4 Millionen Euro offiziell abgeschlossen: Karl-Heinz Trautmann, Vorstandsmitglied des Erschließungsträgers, der MVV Energie AG, übergab die 267 Grundstücke an die Eigentümer - gemeinsam mit Bürgermeister Peter Riehl, der dabei "voller Stolz" war: "Hier wurde ein hartes Stück Arbeit gemeistert".

Riehl zeigte sich von einer gewissen Euphorie ganz ergriffen: "Schriesheim ist ein Stück reicher geworden. Dieses Baugebiet ist ein neues Symbol für die Stadt. So eine Arbeitsleistung habe ich in über 30 Jahren als Bürgermeister nicht erlebt". Riehl erinnerte daran, dass am 16. April 2004 "das Schild für 'Nord' gesetzt wurde". Die ganzen Erschließungsarbeiten dauerten also gerade mal ein gutes Jahr. "Das Ganze hätte gar nicht besser laufen können", so der Bürgermeister, der unter allen Beteiligten auch den Projektleiter der Erschließung, Torsten Hesch, sowie den MVV-Abteilungsleiter Kommunale Dienste, Peter Glaese, besonders begrüßte.

Dabei begann alles gar nicht so gut, wie Riehl nicht verschwieg. Das Baugebiet sei umstritten gewesen, sei diskutiert worden und werde noch heute "teilweise angefeindet". Den Angrenzern - vor allem im Steinachgebiet - empfahl er, mit ihrem "Gezetere und Geschrei endlich aufzuhören. Es wird sowieso nicht mehr anders". Alle Bauvorschriften und Vertragspflichten, gerade auch im Conceptaplan-Quartier "Solaris", würden eingehalten. Die Anwohner sollten sich also vielmehr darauf konzentrieren, "die neuen Bürger als Freunde zu begrüßen". Er sei dankbar, so Riehl in seinem Rückblick auf die Anfänge des Baugebiets, "dass CDU und Freie Wähler diesen Weg mitgegangen sind". Auch sei der Zeitpunkt für das Neubaugebiet der richtige gewesen. Er warnte den Gemeinderat davor, "jetzt weitere Irritationen reinzubringen". Etwa sei die SPD-Einschätzung nicht richtig, dass Schriesheim nach dem Baugebiet "Nord" keine weiteren Flächen habe, die sich für Bebauungen eignen würden: "Nach Süden hin haben wir noch Kapazitäten". Apropos Kapazitäten: Der Bürgermeister erwähnte nicht unzufrieden, dass bereits 34 der 52 städtischen Grundstücke in "Nord" verkauft seien. "Und für den Rest sind Bewerbungen da". Auch seien bereits 58 Baugenehmigungen erteilt. Darüber hinaus, so Riehl, seien 30 Bauvorhaben im Quartier "Solaris" verkauft, "und wir wünschen uns, dass es so weitergeht". 108 Einfamilienhäuser sind hier geplant.

Trautmann dankte der Stadt für den Auftrag und war des Lobes voll für die Arbeit seines Hauses: "Ich hoffe, dass ,Nord' für uns ein Referenzprojekt ist. Den mit den Grundstückseigentümern vereinbarten Kostenrahmen haben wir wie geplant eingehalten". Insgesamt wurden 267 Bauplätze für Einzel-, Reihen- und Doppelhausgrundstücke in zweigeschossiger Bauweise erstellt. Die Grundstücke haben eine Größe zwischen 130 und 660 Quadratmetern. Noch auszuführen seien die Errichtung der Lärmschutzanlage entlang der B3 sowie die Montage der Spielgeräte auf dem großen Spielplatz mitten in "Nord".

Riehl und Trautmann vergaßen auch das Regierungspräsidium, das Straßenbauamt in Heidelberg und die OEG in ihrem Dank nicht. Schließlich mussten die B3 und die Straßenbahntrasse unterführt werden für die Anbindung von "Nord" ans Straßennetz.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung