Schriesheim im Bild 2023

12.05.2005

Das Ziel: Keine Unklarheiten für den Nachfolger

Also bringt Bürgermeister Riehl auch die Vereinsförderung wieder vollkommen ins Lot - Neue Ehrungsrichtlinien - Straßenfest-Organisation vorgestellt
Peter Riehl traf sich gestern mit den Vereinsvertretern im Großen Sitzungssaal des Rathauses. Foto: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Gestern abend trafen sich die Vereinsvertreter im Rathaus mit Bürgermeister Peter Riehl, um ein paar Dinge zu besprechen, die gerade anliegen. Es ging um die Ehrungsrichtlinien der Stadt, um die Vereinsförderung - und natürlich um die neue Organisation für das Straßenfest.

Es war quasi das letzte Mal, dass Riehl mit den Vereinsvertretern alleine im Rathaus beriet. Das nächste Mal wird schon der neu gewählte Bürgermeister dabei sein, dem Riehl noch den nächsten Mathaisemarkt in den organisatorischen Grundzügen mit auf den Weg geben möchte, und am besten auch keine Unklarheiten in Sachen Vereinsförderung. Zunächst ging es gestern aber um die Organisation des Straßenfests. Der Bürgermeister stellte kurz die neue Struktur der Macher vor. Die Stadt wird den Kerweplatz planen und auch sonst wie immer alle städtischen Aufgaben erledigen. Der Verkehrsverein übernimmt den Flohmarkt und den "Jazz in der Oberstadt", der KSV wird sich um das Bühnenprogramm im Schulhof und in der Heidelberger Straße kümmern und die Anträge für Straußwirtschaften koordinieren. Und das in Kooperation mit der Stadt, die dann die Genehmigungen rausgibt.

Finanziell sieht es so aus: Der Verkehrsverein hat für seine Aufgaben etwa 3000 Euro, davon 2000 Euro aus den Standgebühren des Flohmarkts und 1000 Euro als Zuschuss der Stadt. Der KSV bekommt 6000 Euro aus dem Rathaus und kann zusätzlich mit den Gebühren für die Straußwirtschaften und für das "Weindorf" kalkulieren. Macht für die Kraftsportler unterm Strich etwa 12000 Euro. Alles in allem müssen die Straßenfest-Organisatoren also mit etwa 15000 Euro auskommen.

Die Vereine sollen über alle Straßenfest-Planungen auf dem Laufenden bleiben. Auch sollen einzelne Problemfälle gemeinsam besprochen werden, etwa wenn das geplante Musikprogramm zu Erschwernissen für Straußwirtschaften führen sollte. Ein Beispiel für Klärungsbedarf brachten gestern gleich die Schützen vor. Sie besorgen wieder einen Jahrmarktwagen. Läuft der unter Straußwirtschaft? Unter Flohmarkt-Stand, entschied Riehl. Der SV monierte, dass mit Musik um 23 Uhr Schluss sein muss. "Anders geht's aber nicht", meinte der Bürgermeister.

Nächstes Thema: die Vereinszuschüsse und hier speziell die Förderungen für Sportvereine. Insgesamt werden dieses Jahr für 2004 rund 77000 Euro von der Stadt an die Kultur-, Sport- und sonstigen Vereine ausbezahlt. Jetzt gab es das Problem, dass in der Vergangenheit einige Sportvereine für die Pflege ihrer Hallen, Plätze und Außengelände zu hoch bezuschusst wurden. Da soll wieder Klarheit rein. Und damit die Vereine davon nicht überrollt werden, soll folgende Regelung gelten: Dieses Jahr bleibt bei den Zuschüssen rückwirkend für 2004 alles beim Alten. Im Jahr 2006 sollen die betroffenen Sportvereine - etwa der KSV oder die Sportschützen in Altenbach und Schriesheim - für 2005 eine Förderung erhalten, die um die Hälfte des zu viel gezahlten Zuschusses gekürzt ist. Ab 2007 wird dann nur noch der nach den Richtlinien tatsächlich angemessene Zuschuss bezahlt. Zum Hintergrund: Für schwer zu pflegende Sportanlagen gibt es 4,10 Euro pro Quadratmeter, für Sportplätze jedoch nur 30 Cent und für sonstiges Grün im Außenbereich 21 Cent. Hier soll es wieder eine klare Zuordnung geben. Dann das Thema Pachten: Einige Vereine pachten Gelände der Pflege Schönau über die Stadt. Sie zahlen 25 Euro den Quadratmeter. Daran kann die Stadt nichts ändern. Es gibt aber auch Vereine, die Gelände der Stadt pachten. In Schriesheim sind es ein paar, in Altenbach alle. Hier kann die Stadt flexibler sein. Riehl will den betroffenen Vereinen keine 25 Euro berechnen. "Das ist zu viel für sie". Also sah Riehl auch auf die Bodenwertigkeit, wenn er sagte, dass Vereine, die in Schriesheim städtisches Gelände pachten, 15 Euro pro Quadratmeter bezahlen sollen, in Altenbach 10 Euro.

Die neuen Ehrungsrichtlinien der Stadt sollen am 1. Juni im Gemeinderat besprochen werden. Mit ihnen will die Stadt vermeiden, dass zu viele Ehrungen zur Entwertung der einzelnen Auszeichnung führen. Etwa sollen für Sportler nur noch ab der Jugendklasse (also mit Vollendung des 13. Lebensjahres) Ehrenplaketten in Gold, Silber und Bronze vergeben werden, je nach sportlicher Leistung. Alle Ehrungen sollen einmal im Jahr in angemessenem Rahmen verliehen werden. Die nächste Sportlerehrung - für die Jahre 2005 und rückwirkend für 2004 und 2003 - möchte Riehl noch in seiner Amtszeit vornehmen, "als schöne Abschlussveranstaltung". Die Ehrungsvorschläge sollten bis November im Rathaus eingehen.

Ansonsten soll es folgende Arten der Ehrung je nach Anlass geben: Ehrenbürgerrecht, Goldmedaille der Stadt, Ehrenplakette, Ehrung für außergewöhnliche Verdienste im Vereinswesen (wenn die Zeitkriterien für eine Landesehrennadel nicht erfüllt sind), sowie Ehrenring, Wappenteller und Wappenbecher.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung