Die Routine kommt mit der Übung

13 Kinder stellten sich dem „ADAC-Fahrradturnier“ – Groß: „Sie müssten viel mehr üben“

Der Schriesheimer Automobilclub hatte das Fahrradturnier auf dem Festplatz wieder organisiert. Nicht alle Kinder umkurvten den Parcour sofort fehlerfrei.

Schriesheim. (skb) „Das ist ganz schön schwer“: Adrian (9) hat soeben seine erste Probefahrt beim ADAC-Fahrradturnier auf dem Festplatz absolviert. Und findet, dass der Parcours nicht ohne ist. Die Kette nach dem Kreisel wieder auf dem Ständer abzulegen, ist ihm jedenfalls nicht geglückt, und beim Achter, dessen 60 Zentimeter breite Spur durch Klötzchen markiert ist, sind so einige Begrenzungssteine umgefallen. Christian (10) dagegen ist schon zum vierten Mal dabei und konstatiert nach nahezu fehlerfreier Probefahrt nur: „Einfach“.

Einmal jährlich wird dieses Training – eine von ADAC und Deutscher Post initiierten Gemeinschaftsaktion zur Jugend-Verkehrssicherheit – für 8- bis 15-Jährige durchgeführt; am Anfang des Übungsprogramms steht die Fahrradkontrolle. Acht Aufgaben gilt es anschließend auf der Strecke möglichst fehlerfrei zu meistern, angefangen beim korrekten Anfahren über das Befahren von Spur- und Schrägbrett bis hin zum ordnungsgemäßen Abbiegen, Slalomfahren und schließlich dem Bremstest. Für die Mitglieder des Automobilclubs Schriesheim ist die Aktion immer mit viel Aufwand verbunden, doch die Teilnehmerzahl ist mit 13 Kindern vergleichsweise recht mager, wie Vorsitzender Hans Groß bedauert. Kritik übt er außerdem an den Verkehrssicherheitsstandards der Drahtesel, für die seiner Meinung nach zu wenig getan werde. Ein funkelnagelneues Mountainbike mag optisch keine Wünsche offen lassen, doch steht die Frage nach der Sicherheit auf einem anderen Blatt Papier. „Eigentlich müssten sie viel mehr üben“, mein Groß in Hinblick auf die jungen Fahrradfahrer, denn besonders beim „Spurwechsel“, verbunden mit Umschauen und Handzeichen, hapert es, und zwar querbeet.

„Wenn man‘s oft genug macht, bekommt man Routine“, weiß Simone Groß, die vor Jahren selbst erfolgreich am Turnier teilgenommen hat. Und so nutzten auch die 13 Absolventen die Möglichkeit, erst mal ausreichend Probedurchläufe zu fahren, um sich letztendlich auch dank der Tipps der AC-Mitglieder möglichst sicher zu fühlen. Adrian jedenfalls beendete seine letzte wertungsfreie Fahrt mit hochgerecktem Daumen. „Null!“, verkündete er freudestrahlend – na also: kein Klötzchen ist diesmal gefallen, und auch die Kette konnte er nach dem „Kreisel“ wieder vorschriftsmäßig auf dem Ständer platzieren.

Am Ende des Turniers standen gleich mehrere stolze Sieger, denn die Wertung erfolgte nach Altersgruppen gestaffelt. Leer ging aber dennoch keiner aus; alle Teilnehmer wurden mit Sachpreisen belohnt, die drei jeweils Besten erhielten Medaillen, und die Gruppensieger freuten sich nicht nur über Pokale, sondern dürfen auch beim Regionalturnier Süd am 25. September in Gondelsheim antreten. Dies sind Jessica Behm (Gruppe der 12- bis 15-Jährigen), Christian Feller (10- und 11-Jährige) sowie Marie Rufer und Adrian Häfele aus der Gruppe der 8- und 9-Jährigen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung