Schriesheim im Bild 2023

01.05.2006

Durch die Jumelage weht ein frischer Wind

Durch die Jumelage weht ein frischer Wind

Durch die Jumelage weht ein frischer Wind ...

Jean-Luc Chapon (li.) ist Fußballfan. Deswegen brachte ihm Höfer ein Trikot mit. Foto: Blaue
Von Carsten Blaue (zur Zeit in Uzès)

Der Empfang für die Schriesheimer Delegation in Uzès war ausgesprochen herzlich. Kaum eine Stunde nach der Ankunft in der schon frühsommerlich anmutenden Partnerstadt begrüßte Bürgermeister Jean-Luc Chapon seinen Amtskollegen Hansjörg Höfer im schmucken Rathaus aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Während Höfer zunächst von Chapon unter vier Augen in seinem Dienstzimmer empfangen wurde, verschaffte sich die insgesamt 14-köpfige Delegation einen Eindruck davon, wie groß auch der jüngste Renovationsaufwand zur Sanierung des "Hôtel de Ville" mit seinem imposanten Innenhof war. Unter anderen fehlte auch Erster Stellvertretender Bürgermeister Philippe Jacquemart sowie die Präsidentin des Comitée de Jumelage, Stadträtin Claudine Leduc, beim Sektempfang nicht. In seiner Begrüßung räumte Chapon ein, dass man nach dem Ausscheiden von Peter Riehl als Bürgermeister durchaus Bedenken gehabt habe, wie es mit der Jumelage weitergeht. Nun lerne er Höfer kennen, und sein erster Eindruck stimme ihn mehr als zuversichtlich, dass die Partnerschaft zwischen beiden Städten eine gute Zukunft habe – zumal sie auch von Horst Schütze, einem "Pfeiler der Freundschaft", bis zum heutigen Tage und darüber hinaus getragen werde. Als Geschenk überreichte Chapon seinem Gast das Poster einer Karikatur, das Uzès zwischen den Seiten eines überdimensionalen Buches zeigt. Vielleicht findet es ja einen Platz in Höfers Dienstzimmer. Mal sehen.

Schriesheims Bürgermeister bedankte sich, in Uzès zu Gast sein zu dürfen. Er werde bei seinem Antrittsbesuch auch von Stadträten begleitet. Das zeige den hohen Stellenwert, den die Freundschaft der Städte in Schriesheim genießt. Höfer hoffte auf eine gute Zusammenarbeit mit Chapon und viele Besuche in den kommenden acht Jahren – Chapon stellt sich übrigens 2008 in Uzès zur Wiederwahl.

Die deutsch-französische Partnerschaft sei die Grundlage des geeinten Europa und des freundschaftlichen Zusammenwachsens beider Völker, so Höfer. Auch Deutschland feiere dieses Jahr noch ein Fest der Freundschaft: die Fußball-WM. "Tickets habe ich leider nicht mitgebracht", so Höfer. Aber da er wisse, dass Chapon Fußballfan sei, habe er ihm "etwas zum Anziehen" mitgebracht. Es war ein nagelneues Deutschland-Trikot, bedruckt mit dem Traumfinale aus Höfers Sicht: Deutschland-Frankreich. "Mal was anderes", meinte Höfer später zu seiner schönen Idee. Man merkte gleich in den ersten Stunden: Auch durch die Jumelage weht ein frischer Wind.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung