Im siebten Feuerwehrhimmel

Dank der neuen Drehleiter für 500 000 Euro - Brandschützer nahmen neues Fahrzeug in Empfang

Schriesheim. (ron) "Das ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Schriesheimer Feuerwehr", so bezeichnete gestern Abend Kreisbrandmeister Peter Michels die Übergabe des neuen Drehleiter-Fahrzeuges. Ab sofort sind die Schriesheimer Brandschützer noch einsatzkräftiger als bisher. Die neue Drehleiter ist ein Wunderwerk der Technik.

"Die Schriesheimer Feuerwehrleute haben uns bis ins Detail geprüft", erinnerte sich Hersteller Freidinger von der Ulmer Firma Magirus, "umso mehr haben wir uns über den Zuschlag gefreut". Was der Techniker meinte, war in Schriesheim jedem klar, zumindest aber den Vertretern der Öffentlichkeit, der benachbarten Feuerwehren und den Gemeinderäten, die zur Fahrzeugübergabe erschienen waren. Ein Team junger Schriesheimer Feuerwehrleute, erfahren im Einsatz und technisch versiert, hatte ganz genaue Vorstellungen von der neuen Drehleiter und vom MAN-Fahrzeug darunter. Für die 500 000 Euro (die Hälfte bezahlten Land und Kreis mit Zuschüssen) ließen sie nichts anbrennen, verglichen genau und setzten ihre Vorstellungen letztlich auch im Gemeinderat durch.

Somit steht nun eine Drehleiter im Feuerwehrhaus, die auf die Stadt genau zugeschnitten scheint. Oliver Scherer, der als Vizekommandant der Drehleiter-Gruppe angehört, beschreibt: "Kleiner, niedriger und wendiger als andere Drehleiterfahrzeuge, das ist bei uns in der Altstadt wichtig, dabei vor allem in der Ausladung der Leiter sehr günstig, so dass wir auch tief gebaute Gebäude und solche, die man nicht gut anfahren kann, gut erreichen." Auch Bürgermeister Peter Riehl hatte zuvor bei der Übergabe bescheinigt: "Durch Beharren auf den Fakten und ständiges Nachbohren, habt ihr den Gemeinderat dazu gebracht, sich genau für das richtige Fahrzeug zu entscheiden." Hans-Jürgen Krieger (SPD) und Siegfried Schlüter (CDU), die beiden Frationssprecher gehörten übrgens zu den ersten, die sich zur Mitfahrt einladen ließen, um sich von der Richtigkeit ihrer Entscheidung zu überzeugen.

Die eigentliche "Jungfernfahrt" war natürlich den drei jungen Festdamen Nadine Herrmann, Stefanie Frank und Sarah Flößer vorbehalten; denn - fast hätte man es vergessen - die Schriesheimer Wehr feiert ja in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Oliver Scherer geleitete die Damen sicher nach oben in den siebten Feuerwehrhimmel und von dort wieder zurück auf den festen Boden. "Das ist ein guter Tag für Schriesheim und seine Bürger, weil sie wieder ein gutes Stück Sicherheit gewonnen haben", gratulierte Rathauschef Riehl den Blauröcken und den Bürgern gleichermaßen. Besonders stolz zeigte sich der Bürgermeister von seiner "jungen Wehr" und legte Wert darauf, dass "unsere Sicherheit nicht nur in den Maschinen, sondern auch in diesen Menschen steckt".

Mit froher Kunde kam Kreisbrandmeister Peter Michels zur Fahrzeugübergabe: gerade habe er die erste Zuschuss-Auszahlung unterschrieben. Er erklärte aber auch, dass die neue Drehleiter auch ein Schutz für die Einrichtungen des Landkreises darstelle - nicht zuletzt des Kreisaltenheimes.

Als "kleiner Bruder" des großen Drehwagen-LKW ging ein Dreier-BMW in den Besitz der Feuerwehr über. Er wurde großzügigerweise vom Schriesheimer BMW-Händler Dieter Knopf gespendet und flugs zum "Führungsfahrzeug" umgerüstet. Damit kann der Einsatzleiter im großen Schriesheimer Gemarkungsgebiet jetzt flotter an der Einsatzstelle sein. Scherer: "Wir wussten, dass wir so etwas brauchen, wenn wir es aber offiziell beantragt hätten, hätte man uns wohl für maßlos gehalten, gut dass es dann so Geschäftsleute wie Dieter Knopf gibt."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung