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26.02.2007

Was hat sprudelndes Wasser mit der Sonne zu tun?

Von Stefan Zeeh

"Was ist eigentlich das kleinste Teilchen im Weltall?" Zwei kleine Nachwuchs-Astronomen diskutieren schon im Vorfeld des Kinderprogrammes der Christian-Mayer-Volkssternwarte heftig, ob dies etwa der Mond oder doch die Erde ist.

Die Antwort werden sie an diesem Abend nicht erfahren, denn Roland Janz hat für das Kinderprogramm etwas zum Thema Sonne und Sterne vorbereitet, und auch das beinhaltet viele Neuigkeiten für die zahlreichen Steppkes, die sich an diesem Abend in Begleitung ihrer Eltern in Richtung Sternwarte aufgemacht haben.

"Was ist der nächstgelegene Stern?" fragt Sternwartenleiter Janz. Eine schwierige Frage, denn auf die naheliegende Antwort kommen auch die Kinder nur mit etwas Hilfe: Es ist unsere Sonne. Wozu Janz auch gleich einige Daten liefert. 1,4 Millionen Kilometer beträgt nämlich der Durchmesser unseres Heimatsternes. Im Vergleich zur Erde ist das riesig, denn die hat nur einen Durchmesser von 12750 Kilometer. Damit sich aber jeder bei diesen Zahlen etwas vorstellen kann, hält Roland Janz eine Zehn-Cent-Münze in die Luft. "Wenn diese Münze der Größe der Sonne entspricht, dann wäre die Erde ungefähr so groß wie eine Stecknadelspitze", erläutert er anschaulich.

Auch andere Daten über die Sonne, die vorwiegend aus Wasserstoff und Helium besteht, sind eindrucksvoll. In ihrem Kern ist es zum Beispiel 15 Millionen Grad heiß.

Da wollen die jungen Nachwuchsforscher selbstverständlich wissen, wie man so etwas überhaupt messen kann, denn ein Thermometer kann man nicht in die Sonne hineinhängen. Aber Wissenschaftler haben Rückschlüsse gezogen und Modelle aus zahlreichen Beobachtungen erarbeitet und können so die Temperatur auch im Inneren der Sonne recht gut bestimmen.

Zum äußeren Rand der Sonne hin wird es dann immer kühler und an deren Oberfläche liegen die Temperaturen noch bei ungefähr 5500 Grad Celsius. Zwischen dem heißen Kern und der Oberfläche werden der Wasserstoff und das Helium durch die hier vorherrschende Konvektion regelrecht durchgerührt.

Konvektion? "Stellt euch vor, ihr stellt einen Topf mit kaltem Wasser auf eine heiße Herdplatte", beginnt Janz, der auch für diesen schwierigen Begriff ein passendes Beispiel hat. Dass in dem sich erwärmenden Topf das warme Wasser nicht etwa unten bleibt und das kalte oben, ist nämlich auch den Kindern sofort klar. Das heiße Wasser sprudelt im Topf und das ist eigentlich auch nichts anderes als Konvektion. Auf der Oberfläche der Sonne gibt es jedoch auch kühlere Bereiche. Das sind die so genannten Sonnenflecken, an denen eine Temperatur von etwa 3000 bis 4000 Grad Celsius herrscht. Doch die Beobachtung der Sonnenflecken und überhaupt der Sonne ist für das menschliche Auge gefährlich, warnt der Sternwartenleiter.

Deshalb muss man auch bei einer Sonnenfinsternis eine Spezialbrille tragen. Beobachtet man die Sonne mit einem Teleskop, sind spezielle Filter notwendig. Auf keinen Fall sollte man mit einem Fernglas in die Sonne schauen. Für die Kinder gibt es an diesem Abend jedoch bei sternenklarem Himmel noch die Gelegenheit, die etwas weiter entfernten Sterne mit den Teleskopen zu beobachten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung