Schriesheim im Bild 2023

31.05.2003

Eine "Fun-Halle" im Gewerbepark?

Schriesheimer Schüler könnten bei "Business@school" ihre eigene Geschäftsidee planen
Schriesheim. (max) Markt-, Risiko- und Unternehmensanalysen - eigentlich das Thema für einen studierten Ökonomen. Dass die Schüler der zwölften Klasse des Kurpfalz-Gymnasiums (KGS) in diesen Themenbereichen allerdings auch sehr fit sind, bewiesen sie jetzt bei der Präsentation ihrer eigenen Geschäftsidee. "Business@School" ist ein von der "Boston Consulting Group (BCG)" ins Leben gerufener Wettbewerb, an dem Schüler ihre unternehmerischen Fähigkeiten aufzeigen können. Die Unternehmensidee "ADfunTURE" setzte sich bei der Jury durch.

Der Wettbewerb gliedert sich in seiner Anfangsphase in drei Teilbereiche: Als erste Aufgabe erhalten die Projektgruppen die Analyse eines Aktienunternehmens. Darauf folgt die Auseinandersetzung mit einem mittelständischen Unternehmen aus der Region. Die letzte und wohl schwierigste Aufgabe ist das Erstellen einer eigenen Geschäftsidee und deren Umsetzung. Die von den Schülern erarbeiteten Ergebnisse und Ideen müssen dann jeweils einer professionellen Jury präsentiert werden. "Ideen, die morgen oder übermorgen vielleicht umgesetzt werden", erklärte Projektleiter am KGS, Hans-Peter Kohl.

Vier Geschäftsideen hatte die siebenköpfige Jury zu beurteilen. Die erste Projektgruppe präsentierte ihr Unternehmen unter dem Namen "Burning Corner". Hier solle man sich seine eigenen CDs zusammenstellen und brennen lassen können. Dadurch erspare sich der Kunde den Kauf einer CD, auf der ihm vielleicht nur zwei Lieder gefallen. Bei der Planung des Unternehmens zählte wirklich alles: Standortwahl, Kostenrechnung, Umsatzanalysen, Marktanalysen in Form von Umfragen, Zielgruppenanalysen und vieles mehr. Nach der Vorstellung mussten die Schüler dann noch zehn Minuten der Jury Rede und Antwort stehen. Und wie man das bei einer professionellen Jury erwarten konnte, kamen sehr differenzierte Fragen. Mit der Massage am Arbeitsplatz befasste sich die Geschäftsidee unter dem Namen "Placidus". Hier beriefen sich die Entwickler auf ein bereits existierendes Konzept in den USA. Leistungssteigerung durch Entspannung war bei dieser Idee die Maxime.

Eine besonders ausgefallene Idee hatte die einzige Gruppe, die nicht vom KGS gestellt wurde. Die jungen Forscher vom "Lifescience Lab" in Heidelberg entwickelten das Konzept eines Unternehmens, das sich mit dem Verkauf von Biowaffendetektoren am Markt etablieren sollte. Mit aktuellem Bezug und sehr realitätsnah präsentierte die Gruppe ihre Idee: Die Detektoren sollten vor allem in zivilen Bereichen, beispielsweise U-Bahn oder Flughafen, angebracht werden.

Die letztlich siegreiche Geschäftsidee befasste sich mit der Umsetzung einer Mehrzweck-Funsporthalle im Hirschberger Gewerbepark. "ADfunTURE" hieß das Konzept. Bis ins kleinste Detail hatten die Schüler die Finanzierung und Umsetzung des Unternehmens geplant. In Gesprächen mit dem Chef der Heidelberger Volksbank und anderen Unternehmen ließen sie sich sogar ihre Idee von den Profis absegnen.

"Wir machen die Entscheidung an vier Teilgebieten fest", erklärte Alexander Türpitz von der BCG. Diese seien die Idee, die Analyse, die Methodik und die Präsentation. Die Unternehmensidee "ADfunTURE" sei dabei in drei Gebieten vorneweg gewesen und somit Gesamtsieger. "Wir haben uns einfach überlegt, was jeder gerne macht und unsere eigenen sportlichen Erfahrungen einfließen lassen", erläuterte Sebastian Stober, 19, vom Siegerteam.

Die Jury zeigte sich ebenfalls positiv überrascht: "Wir sind im Verlauf dieses Wettbewerbs immer wieder beeindruckt, wie gut sich die Teams entwickeln", sagte Türpitz. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja bald im Hirschberger Gewerbepark eine neue "ADfunTURE"-Sporthalle.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung