Schriesheim im Bild 2023

06.06.2003

Lebendigkeit beseitigte den drohenden Verfall

Ende einer Erfolgsgeschichte: Diavortrag von Lothar Götz zum Abschluss der Altstadtsanierung - Die Weichen wurden vor 20 Jahren gestellt

Schriesheim. Im Jahr 1983 hatte der Schriesheimer Gemeinderat mit seiner Zustimmung zur Altstadtsanierung die Weichen für ein schöneres Schriesheim gestellt. Wie großartig sich der Stadtkern in den vergangenen 20 Jahren entwickelt hat, konnten interessierte Bürgerinnen und Bürger am Mittwochabend feststellen. Denn die Stadtverwaltung hatte, zum Abschluss der Sanierungsmaßnahmen, zu einem Diavortrag eingeladen. Referent war Professor Lothar Götz, der von Beginn an die Altstadtsanierung betreute.

Bürgermeister Peter Riehl erinnerte sich, dass er als junges Stadtoberhaupt zunächst nicht von der Altstadtsanierung überzeugt war. Professor Götz konnte ihn damals aber mit der Tatsache gewinnen, dass die Schriesheimer Altstadt ohne Baumaßnahmen verfallen würde.

Riehls großer Einsatz

Im Laufe der Sanierung zeigte Riehl ein großes Engagement. "Ohne diesen Bürgermeister hätten viele Projekte nicht verwirklicht werden können. So einen Einsatz erlebt man höchst selten", so Götz. Ein großer Dank ging natürlich auch an den damaligen Gemeinderat, der dem Vorhaben zugestimmt hatte.

Der Dia-Rundgang durch die Altstadt beginnt im Zentrum Schriesheims, am Alten Rathaus. Götz vergleicht ein Bild, das vor den Sanierungsmaßnahmen entstand, mit einem aktuellen. Mann kann deutlich sehen, dass der Rathausplatz heute viel lebendiger wirkt als vor zwanzig Jahren. Verantwortlich dafür ist neben der Begrünung des Platzes vor allem die Tatsache, dass man mit dem Kaffeehaus ein Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen hat, der das gesellschaftliche Leben Schriesheims wieder in die Stadtmitte verlagert. Außerdem wurde bei einigen umliegenden Häusern das alte Fachwerk, das sich unter dem Putz versteckte, freigelegt. Mit der Zeit bekam der Stadtkern so ein völlig neues Gesicht.

Geht man in der Heidelberger Straße einige Meter weiter, kann man sehen, dass auch viele Geschäfte saniert wurden. So bekamen zum Beispiel die Häuser der Bäckerei Höfer oder der Firma Sommer in den letzten Jahren ein neues Aussehen und fügen sich nun sehr schön in das Stadtbild ein. Das positive Erscheinungsbild der Altstadt sieht Götz als Grund dafür, dass sich immer mehr Unternehmen in diesem Gebiet niederlassen. "Die Zahl der Dienstleistungsunternehmen ist in den letzten 20 Jahren um 100 Prozent gestiegen. Die Sanierung und der wirtschaftliche Erfolg stehen in einer vernetzten Beziehung", berichtet Götz.

Große Veränderungen wurden im unteren Schulhof der Strahlenberger-Grundschule erreicht. Wenn man die alten Bilder sieht, erkennt man diesen kaum wieder. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Bäume gepflanzt, die Fassade der Turnhalle wurde komplett neu gestaltet, die Passage zum Theo-Kerg-Museum wurde geschaffen, und Teile der katholischen Kirche wurden saniert. Der einst trostlose Hof dient, dank der Sanierungsmaßnahmen, heute nicht mehr nur als Parkplatz, sondern bietet, zum Beispiel am Straßenfest, auch Platz für kulturelle Veranstaltungen. Geht man ein Stück weiter, in den oberen Schulhof, sieht man aber schnell, dass es immer noch Sanierungsbedarf in Schriesheim gibt.

Zum Schluss seines Vortrags forderte Professor Götz die Verantwortlichen auf, diese sanierungsbedürftigen Stellen in Angriff zu nehmen, um eine schönere Altstadt an die nächste Generation übergeben zu können.

Beispiel für das Gelingen der Altstadtsanierung: Das neue Ensemble "Rosengasse". Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung