Schriesheim im Bild 2023

13.06.2003

Mehr Polizei am Schulhof

Gestern Krisengespräch im Rathaus - Juts wird erstmal renoviert

Von Roland Kern

Schriesheim. Mit deutlich stärkerer Polizeipräsenz soll den ausufernden Treffen von trinkenden Jugendlichen im Oberen Schulhof Einhalt geboten werden. Das ist eine der Konsequenzen aus einem Krisengespräch im Rathaus gestern Nachmittag.

Am Gespräch nahmen neben Bürgermeister Peter Riehl sein Ordnungsamtschef Willy Philipp, Bernd Molitor und Johannes Scharr vom Juts, Sozialarbeiterin Kathrin Michelmann und die Mitglieder des neuen Jugendgemeinderates teil. Kurioses am Rande: nach RNZ-Informationen sind gerade unter den besonders verrufenen Jugendlichen, die massive Anwohnerbeschwerden hervorgerufen haben, offenbar einige neue Jugendgemeinderäte. Riehl versprach auf RNZ-Nachfrage, diesem Verdacht nachzugehen.

Die Quintessenz, die Riehl gestern nach dem Krisengespräch der RNZ bestätigte: "Keiner will dem Juts-Vorstand eine Schuld an den Vorfällen geben, auch ich nicht", erklärte der Rathauschef. Alle Beteiligten hätten auch bedauert, dass es gerade in den letzten Wochen immer wieder zu Belästigungen der Anwohner und zu Verschmutzungen im oberen Schulhof gekommen ist. Allerdings fanden es alle Beteiligten auch angemessen, dass Riehl beim Weinheimer Polizeirevier offiziell eine "Bestreifung" beantragt hat. Konkret: Künftig wird gerade in warmen Sommernächten regelmäßig ein Polizeiwagen auftauchen und die Jugendlichen im Oberen Schulhof kontrollieren. Lärmbelästigungen werden dann genau geahndet wie Umweltverschmutzungen, Vandalismus oder Alkoholmissbrauch. Diese stärkere Polizeipräsenz wurde in den letzten Tagen, zumal während der lauen Feriennächte, von den Anwohnern gefordert. "Die Polizei ist angehalten, auch Platzverweise zu erteilen", erklärte Bürgermeister Riehl.

Die Vertreter des Juts wiesen erneut von sich, mit den Vorgängen im Schulhof etwas zu tun zu haben. Mit dem Bürgermeister seien sie sich jedoch einig, dass der Juts-Standort mitten im Altstadtbereich aber denkbar ungeeignet ist.

Fünf Wochen Renovierung

In den nächsten fünf Wochen erwarten sich Juts-Betreiber und Stadt sowieso eine Verschnaufpause, weil der Treff für diese Zeit wegen einer Renovierung geschlossen wird. "Aber das war lange geplant und hat nichts mit den neuen Diskussionen zu tun", bekräftigte Bernd Molitor jetzt auch gegenüber der RNZ. Die Juts-Betreiber sehen die Polizeipräsenz auch mit gemischten Gefühlen. "Es bringt ja nichts, wenn die Jugendlichen einfach vertrieben werden", gab Molitor gestern zu Bedenken. Besser wäre es, wenn man die Problem-Jugendlichen jetzt an einer Stelle wie dem Oberen Schulhof sammeln könnte, dann könnte Sozialarbeiterin Kathrin Michelmann effektiv mit den Jugendlichen arbeiten. Kathrin Michelmann selbst wollte sich zu dem Krisengespräch gestern nicht äußern

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung