Schriesheim im Bild 2023

09.11.2007

Es muss nicht immer Götz sein

Es muss nicht immer Götz sein

So sieht der Vorentwurf der Mensa aus. Sie soll im südwestlichen Eck des Schulzentrums entstehen, also am Gymnasium. Plan: Stadt Schriesheim

Von Carsten Blaue

Die neue Mensa des Schulzentrums wird also im kommenden Jahr am Standort beim Kurpfalz-Gymnasium gebaut, und zwar nach den Plänen des Schriesheimer Architekten Norbert Morast. Die CDU war mit ihrem Antrag am Mittwoch im Gemeinderat gescheitert, diese Entscheidungen zu vertagen. SPD und FDP-Einzelstadtrat Marc Gnädinger votierten mit der Union. Es kam zum Patt in der Abstimmung. Damit fand der Antrag keine Mehrheit (wir haben berichtet). Also konnten die Beratungen zur Sache weitergehen.

Siegfried Schlüter (CDU) bekräftigte, dass ihm in der Verwaltungsvorlage auch ein Kostenvergleich der beiden Standortvarianten Gymnasium und Foyer fehle. Für beide Varianten – der Entwurf am Foyer stammt von Prof. Lothar Götz, der beim Gymnasium aus dem städtischen Bauamt – gebe es gute Argumente. Die Mensa sei aber auch als soziale Begegnungsstätte gedacht, müsse daher von allen Schulen am Bildungszentrum gut erreichbar sein. Der Standort am Foyer sei zentraler. Lärm- und Geruchsbelästigungen für Schüler in den Zimmern unweit der Mensa wären architektonisch lösbar, so Schlüter. Er erinnerte an den bestehenden Vertrag zwischen der Stadt und Architekt Götz.

Schlüter forderte von der Verwaltung, vor einer Vergabe der Planung an Morast eine Stellungnahme der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) einzuholen, um eine weitere juristische Auseinandersetzung mit Götz zu vermeiden: "Wenn die GPA sagt, dass wir das alles so machen können, dann ist es ja in Ordnung."

"Es muss nicht immer Götz sein", erwiderte Heinz Waegner für die Grüne Liste. Er sprach sich für den südwestlichen Standort am Gymnasium aus. Hier seien auch die Fluchtwege nicht beeinträchtigt. Zudem gebe es hier keine Klassenräume, die durch Lärm und Küchengerüche beeinträchtigt würden. Für die Basketballkörbe, die der Mensa weichen müssten, könne es einen anderen Standort geben, ging Waegner auf einen Einwand des Jugendgemeinderats ein. Mit einer Mensa am Foyer gehe darüber hinaus zu viel Platz des Pausenhofs verloren.

Auch Alfred Burkhardt (Freie Wähler) sprach sich für den Standort im Südwesten aus. In der Debatte über die Vertagung hatte für die SPD bereits Hans-Jürgen Krieger bekräftigt, dass sich seine Fraktion mit dem Verwaltungsvorschlag einverstanden erklären könne, kritisierte jedoch: "Wir werden wieder zu spät und nicht umfassend informiert."

SPD-Stadtrat Sebastian Cuny ergänzte später, dass die zentrale Lage der Mensa im Schulzentrum zwar einige Reize hätte: "Der Gemeinderat wollte ja immer eine Mensa für alle". Dennoch sei der Standort weiter westlich besser, teilte er Waegners Argumente. Den schmalen Eingangsbereich im Planungsentwurf müsse man aber überdenken. Zudem müsse die Verwaltung die Kosten "im Auge behalten". FDP-Einzelstadtrat Marc Gnädinger blieb dabei: "Ich wünsche mir einen für alle erreichbaren Standort. Die ursprüngliche Variante ist die bessere." Sie sei auch optimal nutzbar für Veranstaltungen in der Aula.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung