Schriesheim im Bild 2023

13.08.2003

Heiße Brezeln beim

Heiße Brezeln beim "Heisse-Bäcker"
Auch Leckeres macht Arbeit: Bäckermeister Stefan Heiss erklärte den Teilnehmern des Kinderbackkurses, was eine echte Brezel ausmacht

Schriesheim. (fr) Kinder in weißen Schürzen und mit von der Hitze geröteten Bäckchen stehen staunend um ein Blech herum, das der Bäckermeister Stefan Heiss in den Händen hält. Dann wurde es knifflig: Wie heißen die einzelnen Körner, die auf einem Blech drapiert waren? Und: wie sind sie gemahlen zu unterscheiden? Die Kinder waren um keine Antwort verlegen und konnten fast alle Körner richtig benennen. Nur bei den Mehlsorten war es schon deutlich schwerer. Im Rahmen der Ferienspiele fanden sich 15 Mädchen und Jungen in der Backstube der Bäckerei Heiss in Schriesheim ein, um dort das Brezelbacken zu lernen. Eigentlich bietet Stefan Heiss diese Tageskurse nur für Kindergärten und Schulklassen an. Dieses Jahr aber kam die Stadt Schriesheim auf ihn zu, ob er sich vorstellen könne, auch für die Ferienspiele einen Brezelbackkurs anzubieten.

Damit die Kinder auch aus dem Kurs etwas mitnehmen, erklärte er ihnen, wie man den Teig ansetzt und was man dabei so alles beachten muss, was für Zutaten hineingehören und wie man sie verarbeiten muss, damit eine richtige Brezel dabei herauskommt "Die Kinder sind sehr engagiert und haben alles ganz fix begriffen", meinte er am Ende des Kurses. Insgesamt 60 Brezeln fabrizierten die Nachwuchsbäcker, und jeder durfte vier mit nach Hause nehmen. Damit es zu keiner schwerwiegenden Verwechslung kam, befestigte jedes Kind einen Zettel mit seinem Namen am rohem Teig.

Zwischendurch griff Bäckermeister Heiss mal in den riesigen Ofen, der eine ganze wand der Backstube einnimmt. "Was meint ihr? Sind die schon fertig?", sprach's und hielt ihnen das Blech mit ihren Brezeln unter die Nase. Einstimmig beschlossen die Kinder, dass die Brezeln noch ihre Zeit brauchen. Also, alles wieder zurück in die Röhre.

Mit viel pädagogischem Geschick brachte Bäckermeister Heiss die Kinder auf die richtige Fährte zum Brezelbacken. In so kurzer Zeit entwickelten sie bereits ein Gefühl für den Teig und das "Endprodukt" Brezeln.

"Am meisten Spaß hat mir das Ausrollen gemacht", bekannte die neunjährige Lisa Trippmacher. Ihre Freundin Chiara Krämer, auch neun Jahre alt, erklärt warum: "Es ist gar nicht so einfach, die Teigrollen gleichmäßig hinzubekommen. Mal sind sie an einem Ende zu dick, dann wieder in der Mitte zu dünn."

Als die frischen Brezel endlich aus dem Ofen kommen, und jedes Kind seine vier entdeckt hat, wurde gleich mal getestet, ob sie denn so schmecken, wie Brezel eben schmecken müssen. Sie wurden für gut befunden. Während die Kinder mit ihren Brezeln beschäftigt waren, lugten hin und wieder Angestellte der Bäckerei um die Ecke und freuten sich über so viel Leichtigkeit und Begeisterung im Umgang mit Brot.

Allesamt gaben die Teilnehmer des Backkurses an, die Brezel nur mit Butter zu verzehren, also ganz klassisch. So wie es sich eben gehört für echte Genießer.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung