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31.07.2010

"In der Eich" sind die Kanäle dran

RNZ

Schriesheim-Altenbach. (sk) Es ist sicherlich nicht eines der größten Kanalbauprojekte, aber eines der kniffligsten. Die Straße "In der Eich" ist wegen ihrer Steigung und wegen ihrer geringen Breite ein eher undankbares Objekt für den Tiefbau. Deshalb wird die Straße im Ortsteil Altenbach auch für die Dauer der Bauarbeiten komplett gesperrt, wenn die Wasser- und Abwasserkanäle ausgetauscht werden. Die Woche zwischen dem 9. und 16. August ist als Baubeginn angedacht. Fertig sein soll der neue Kanal bis zum Beginn des Winters.

"Man kann sicherlich von oben oder von unten noch ein Stück in die Straße hinein fahren. Aber um eine Vollsperrung kommen wir nicht herum, denn die Straße ist zu schmal für eine einspurige Verkehrsführung", erklärt Stadtbaumeisterin Astrid Fath im RNZ-Gespräch. Hier liegen Rohre aus den Jahren 1963/64, die aus Beton und teilweise sogar noch aus Steinzeug bestehen. Wegen ihres geringen Durchmessers von 20 Zentimetern sind sie starken Regenfällen nicht gewachsen. "Da drückt es dann schon mal die Gullideckel raus", erinnert sich Ortsvorsteher Alfred Burkhardt an ein Unwetter im letzten Jahr. Rohre mit einem Durchmesser zwischen 40 und 50 Zentimetern sollen Abhilfe schaffen.

Ein weiterer Grund für den Austausch sind Schäden, die bei der Untersuchung mit der Kamera festgestellt wurden. "Die Rohre haben teilweise Risse, und wenn dann durch Starkregen der Untergrund weggeschwemmt wird, haben wir Probleme", so Bürgermeister Hansjörg Höfer.

Zum Beginn des Winters will Schriesheims Wasserversorgungs- und -entsorgungsgesellschaft (WVE), die die Arbeiten übernimmt, die Baustelle vollständig entfernen. Allerdings nur bis zum nächsten Frühjahr. Denn dann soll es ab der Kreuzung "Neue Anlage" weitergehen. Dieser zweite Bauabschnitt sieht ebenfalls einen Austausch der Rohre vor, die hier zwischen 50 und 60 Zentimeter breit sein und aus Stahlbeton bestehen sollen.

In beiden Straßen wird auch eine neue Wasserversorgung für die Anwohner bis jeweils an die Grundstücksgrenzen verlegt. Kosten soll der erste Bauabschnitt 215 000 Euro, der zweite ist mit 340 000 Euro veranschlagt.

Die WVE kommt für die Kanalsanierung auf und für die Erneuerung der Straßendecke auf den neuen Rohren. Alle anderen Straßenbaumaßnahmen müsste die Stadt bezahlen.

Kleiner Wermutstropfen für Burkhardt: "Wir hätten schon gerne gehabt, dass man im Zuge der Maßnahmen die Oberleitungen in den Boden verlegen kann." Doch da machte Stromversorger EnBW nicht mit, da das Unternehmen die Investition scheut.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung