Studentenwohnheim fällt im ATU durch

Schriesheim. (cab) Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) hat am Montag den Bau eines Studentenwohnheims im Ruhweg 3 abgelehnt.

Das Nein zur Bauvoranfrage begründete das Gremium mit der Massivität des laut Entwurf 8,83 Meter hohen und 37,94 Meter langen Gebäudes. Auch städtebaulich passe es nicht an diese prominente Stelle gleich an der Kreuzung mit der B 3 am nördlichen Ortseingang. Der Bauausschuss konnte sich zudem nicht damit anfreunden, dass eine städtische Grünfläche für die Zufahrt zu den Parkplätzen hätte geopfert werden müssen.

Der Bauausschuss folgte der Verwaltung auch, indem er einen Wildschutzzaun um ein langes, schmales Grundstück im Gewann Obere Kehläcker zwischen Schriesheim und Leutershausen ablehnte. Auf dem Grund und Boden der Streuobstwiese stehen alte Bäume, die der Eigentümer durch niederstämmige Obstbäume ergänzen möchte. Der Zaun hätte dem Schutz vor Wildschaden dienen sollen. Die Verwaltung hielt eine Absicherung auf diese Weise aber für unzureichend. Außerdem sei der Antragsteller kein "privilegierter Landwirt". Heinz Kimmel (FW) sagte, es müsse andere Möglichkeiten des Schutzes geben, und Gisela Reinhard (GL) meinte, ein Zaun löse das Problem der Überpopulation des Wildes nicht. Zur Kenntnis nahm der ATU die überarbeitete Fassadengestaltung für die "Adler"-Bebauung. Wohnungen und Geschäftsräume sind anstelle des alten Hotel-Restaurants geplant, was den Ausschuss schon mehrfach beschäftigte.

Die neue Lochoptik hin zur B 3 wies nun ein paar mehr Fenster auf. Einige am Ratstisch konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Müssen wir dazu was sagen", fragte Kimmel, weil im Beschlussantrag von einer Stellungnahme die Rede war: "Müssen Sie nicht, aber Sie haben das Recht dazu", klärte Rebecca Scheuermann aus dem Bauamt sachkundig auf. Kimmel verzichtete darauf, von seinem Recht Gebrauch zu machen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung