Schriesheim im Bild 2023

29.05.2013

Familie Savumlu ist froh, dass Hang am Haus gesichert wird

Schriesheim. (cab) Iris Savumlu ist froh, dass sich endlich was tut: "Gott sei Dank. Es war ja auch so gefährlich." Seit gestern arbeitet die österreichische Fachfirma für Hochgebirgsbau HTB am Hang, der sich direkt an das Haus der Familie in der Talstraße anschließt. Wie mehrfach berichtet, gab es hier Geröllabgänge und schließlich einen Rechtsstreit zwischen den Savumlus und der Stadt, der mit einem Vergleich endete. Die Verwaltung verpflichtete sich zur Begutachtung und angemessenen Sicherung der steilen Steinböschung.

Die Savumlus warfen der Stadt nun vor, seit dem Abschluss des Vergleichs untätig gewesen zu sein. Erst als jetzt erneut Gestein abging, handelte Bürgermeister-Vize Anselm Löweneck als Urlaubsvertreter von Hansjörg Höfer und vergab vergangene Woche an HTB den Auftrag zur Sicherung des Geländes hinter dem Anwesen der Savumlus. Löweneck und Fath hatten die Bürger daher auf weitere Vollsperrungen der Talstraße in dieser Woche eingestellt. Diese Woche müssen die Autofahrer jedoch nicht mit einer solchen Behinderung rechnen.

"Diese Woche wird es keine Vollsperrungen an dieser Stelle geben", teilte Höfer gestern mit. Da in den kommenden Tagen wieder schwerer Regen angesagt sei, könnten die Arbeiten für die HTB-Experten zu gefährlich werden. Diese hatten gestern begonnen, den Hang hinter Savumlus Haus vom Bewuchs zu befreien und eine Art Holzbarriere zu installieren, um weitere Steinschläge in den Garten und auf die Terrasse zu vermeiden. Dabei bleibe es vorerst auch, wie Stadtbaumeisterin Astrid Fath auf Anfrage sagte. Man müsse erst die Ergebnisse des beauftragten Gutachters abwarten. Dann wisse man, ob es weitere Hangsicherungen am Garten der Familien geben müsse - etwa ein Stahlnetz, wie es jüngst am "Hirschsprung" montiert wurde. Das Rathaus rechnet mit dem Gutachten "in den nächsten Wochen", so Fath. Wobei ihr durchaus an Tempo gelegen wäre. Höfer bemühte sich gestern indes darum, in der ganzen Sache aus der Defensive zu kommen.

Nach dem Geröllsturz vom 19. Mai hatten sich sein Stellvertreter Löweneck, Fath, ein Gutachter und der Polier von HTB am 21. Mai vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Am 22. Mai hatte HTB ein Angebot erstellt, das am 23. Mai vom Bürgermeister-Vize abgesegnet wurde. Löwenecks schnelles Handeln wegen "Gefahr im Verzug" hatte vergangene Woche den Eindruck erweckt, Höfer sei seit dem gerichtlichen Vergleich mit der Familie aus der Talstraße zu lange untätig gewesen. Ein Gutachter sei schon "lange vorher" beauftragt worden, und es sei schon geplant gewesen, dass die Arbeiten diese Woche von HTB erledigt werden, behauptete Höfer nun. Um das zu belegen, wies er darauf hin, dass im Haushalt 2013 bereits Mittel für diese Maßnahme eingestellt seien.

Dabei handelt es sich im Vermögenshaushalt allerdings um einen ganz allgemeinen Ansatz für Hangsicherungen in Höhe von 80 000 Euro, wie Kämmerer Volker Arras bestätigte. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen auch der Forst sowie sogenannte "Grenzwirtschaftswälder", zu denen die steilen Böschungen gehören. Er, so Arras, habe sich den Hang der Savumlus schon am 7. Mai gemeinsam mit der Fachfirma angesehen. Seinerzeit sei von der Böschung "keine akute Gefahr" ausgegangen. Das änderte sich spätestens am 19. Mai.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung