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03.07.2013

Schriesheim-Branich: "Wir wollen eine zweite Abfahrt"

Schriesheim. (nip) Die Interessengemeinschaft (IG) Branich hält an ihrer Forderung nach einer zweiten Abfahrt vom Branich in die Stadt und umgekehrt fest. Das machte Vorsitzende Isolde Nelles in der sehr gut besuchten Mitgliederversammlung sehr deutlich. "Bei der Vielzahl an Fahrzeugen auf dem Branich ist es geradezu eine Notwendigkeit." 900 Bewohner würden auf dem Berg leben, was auf 600 bis 700 Fahrzeuge schließen lasse, sagte sie. Unterdessen habe sie "neue Kontakte" geknüpft, die prüfen würden, ob eine Abfahrt allein angesichts der Verkehrsdichte überhaupt zulässig sei.

Vor ihrem Urlaub habe sie erfahren, dass es beschlossene Sache sein soll, den "Laubelt" dichtzumachen und lediglich Rettungsfahrzeuge durchzulassen. In Ausnahmefällen dürften auch Schulbusse den "Laubelt" benutzen, obwohl das wohl nicht praktiziert werde. Jahrelang hätten die Branich-Bewohner die Umleitungen über den Blütenweg klaglos in Kauf genommen, obwohl der gesamte Verkehr aus dem Odenwald hierüber abfloss. "Es waren mehr als 50 Autos in der Stunde." Die Verkehrsbehörde habe seinerzeit die Mehrbelastung dieser Strecke genehmigt; doch halte sie es offenbar nicht für wichtig, die IG zur letzten Verkehrstagesfahrt mit einzuladen. "Gut, wir haben auch nicht das Recht dazu, doch bei diesem brisanten Thema sehe ich es nicht ein: Meiner Ansicht nach hätten bei dieser Zusammenkunft die Argumente ausgetauscht werden können."

Dennoch habe sie neulich das Anliegen der IG vorgetragen: "Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es umsonst war." Das Einzige, was sie "vielleicht herausschlagen" konnte, sei eine Überprüfung seitens der Behörde, ob die Möglichkeit bestehe, die "Hohl" legal heraufzufahren.

Zudem habe man eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, denn es gebe Situationen, in denen die Belange der Bürger Vorrang hätten, auch dem Schutz der Natur gegenüber. "Ganz gleich, wie die Dinge sich entwickeln - wir wollen eine zweite Abfahrt", sagte Nelles energisch. Und fügte unter Beifall hinzu: "Wir sind da oben gefangen." Nicht nur wegen dieser Thematik tagte die IG ausnahmsweise noch einmal vor der Sommerpause im Juni: Es ging auch um den geplanten Planwagen-Ausflug am 22. September, am Tag der Bundestagswahl, wie Nelles anmerkte. Sie traue es aber allen zu, das "logistisch" auf die Reihe zu bekommen.

Zudem besah sich die Versammlung den Entwurf des neuen Willkommensschildes zum Branich. Auf der Basis der bisherigen 1,50 mal 1,20 Meter großen Tafel entwickelte Künstlerin Isabel Blessing-Pees eine deutlich aufgelockerte und farblich freundlichere Zeichnung. Um die 600 bis 700 Euro wird das Ganze kosten; Nelles schwebt vor, dass sich die Stadt mit 200 Euro daran beteiligen soll.

Auch beim Thema "schnelleres Internet" will die IG Nägel mit Köpfen machen. Im Zuge der Kanalarbeiten hätten Bürgermeister Hansjörg Höfer und Stadtbaumeisterin Astrid Fath versprochen, Leerrohre für entsprechende Leitungen verlegen zu lassen. "Ich glaube, wir müssen uns dann direkt an die Telekom wenden", sagte Nelles.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung