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10.07.2013

Schrießheimer Zehntkeller: Die Winzergenossenschaft arbeitet auf einer Baustelle

Schrießheimer Zehntkeller: Die Winzergenossenschaft arbeitet auf einer Baustelle

Der Bagger der Baufirma Böll reißt das alte Zehntkeller-Entrée ab. Foto: Dorn
Von Carsten Blaue

Schriesheim. Der Bagger der Baufirma von Markus Böll reißt das Mauerwerk des alten Zehntkeller-Entrées ein. Vom vorderen Foyer und den Toiletten steht so gut wie nichts mehr. Vom Flachdach gibt es Reste. In diesem schwierigen Umfeld muss die Winzergenossenschaft (WG) ihren Alltag bewältigen. "Wir arbeiten eingeschränkt", sagt WG-Geschäftsführer Harald Weiss. Er hätte auch sagen können: auf einer Baustelle.

Bald wird auch das breite Tor zum Lager der WG nicht mehr stehen. Schon jetzt gibt es unter dem Durchgang zur Strahlenberger Turnhalle einen separaten Eingang mit Holztür, durch den man den Lastenaufzug und die Treppe erreichen kann, die in die Kellertiefen führen. Dafür wurde extra ein Durchbruch gemacht. Die Autos der WG müssen schon im Freien parken. Hier ist es durch die Baustelle auch so schon eng, und wenn dann auch noch der Weinlastwagen aus Breisach mit einer Lieferung kommt, wird es kritisch.

Und es könnte noch enger werden: "Wir sind dran, zwei isolierte Container zu bestellen, die wir unter den Arkaden der Turnhalle abstellen wollen - als Weinlager", so Weiss. Denn komme ein Kunde mit einem größeren Wunsch, dann sei man ja gar nicht schnell genug unten im Keller. Schon seit 1. April hat die WG zudem im Weingut Wehweck eine Halle zu Lagerungszwecken angemietet. Das geht zwar, bedeutet aber auch Fahrerei.

Überhaupt die Autos der WG: "Wenn unsere Mitarbeiter abends oder nachts von Veranstaltungen kommen, dann machen sie das Tor auf, fahren die Fahrzeuge rein und schließen wieder ab. Das geht jetzt nicht mehr", so Weiss. Also muss immer alles sofort ausgeladen werden.

Vieles wird inzwischen sogar im Großen Zehntkeller zwischengelagert: Wein, Sitzgarnituren, Gläser, Kühlschränke. Im Kleinen Keller wurden die Beleuchtung und die hölzernen Wappentafeln abgehängt.

Auch die beiden wertvollen Steintafeln mit den Namen von Weinhoheiten vergangener Jahre, die vor dem Eingang zum Probierkeller hingen, sind mittlerweile vor den Bauarbeiten in Sicherheit gebracht worden und lagern bei Steinmetz Herbert Wink. Das alles erzählt Weiss. Klagen will er dabei nicht: "Aber wir hoffen schon, dass die Baustelle schnell durchgezogen wird."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung