Schriesheim im Bild 2023

11.10.2003

Klaus Grüber ist jetzt beim KSV der Chef im Ring

Schriesheims größter Verein wählte gestern Abend einen neuen Vorsitzenden - Rolf Schuster m Ehrenmedaille ausgezeichnet

Schriesheim. (ron) Der Wechsel lief unspektakulärer ab als gedacht: Der KSV Schriesheim, der größte Verein am Ort, hat einen neuen Vorsitzenden. Klaus Grüber löste gestern Abend Rolf Schuster ab.

Aus beruflichen und persönlichen Gründen hatte Schuster sein Amt niedergelegt. Und irgendwie war es selbstverständlich, dass ihm sein bisheriger Stellvertreter Klaus Grüber nachfolgen würde. Etwas komplizierter hatte sich offenbar die Suche nach einem neuen "Vize" gestaltet. Der Mannheimer Journalist, Historiker und Festbuch-Autor Konstantin Groß hatte sich, wie es heißt, erst am Vortag der Jahreshauptversammlung entschieden. Beide Vorstände wurden einstimmig gewählt. Rolf Schuster wurde von seinem Verein mit der seltenen Ehrenmedaille ausgezeichnet. "Ich bleibe mein Leben lang ein KSVler", erklärte Schuster. In seinem letzten Jahresbericht hatte er zuvor auf die nach wie vor steigende Mitgliederzahl verwiesen. Der Kraftsportverein weist im Jahr seines 100-jährigen Bestehens 1560 Mitglieder auf. Damit hat der KSV den Turnverein, den zweiten Schriesheimer Großverein, mittlerweile überrundet. Mehr als ein Drittel der Mitglieder besuchen den Fitness-Treff und rund 450 Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Ein Wermutstropfen dabei: nur wenige Mitglieder haben offenbar ein wirkliches Interesse an der Organisation des Vereins: nur rund 100 Leute fanden den Weg zu dieser wichtigen Versammlung - nicht einmal jeder zehnte aus der Mitgliederkartei.

Nur kurz ging Schuster auf die sportlichen Höhepunkte des Jubiläumsjahrs ein: das gute Abschneiden der Zweit-Bundesliga-Ringer und die Deutsche Meisterschaft, sowie die WM-Medaille des Boxers Rustan Rahimov. Aus dem Jahr 2002 erwähnte der scheidende Vorstand vor allem die umfangreiche Renovierung des Fitness-Treffs. Schuster verabschiedete sich nicht, ohne auf die Perspektiven und Aussichten seines KSV hinzuweisen: "Es wird noch viel zu diskutieren sein, was wir mittelfristig wollen und wohin der Weg geht. Jedenfalls lautete sein Abschieds-Fazit in Anlehnung an den Titel der Festschrift: "Der KSV ist fit für die Zukunft."

Vor übertriebener Euphorie warnte allerdings Beirats-Sprecher Bernd Doll. "Die nach wie vor angespannte Gesamtfinanzlage wird sich in nächster Zeit nicht verbessern", prognostizierte er. Ein "nach wie vor harter Sparkurs", so Doll, sei nötig, um den Verein weiter auf Kurs zu halten und Solidität zu bewahren. Aussagen, die wiederum Schatzmeister Albrecht Ehrke zumindest für das Jahr 2002 ein bisschen relativierte: "Dank angehobener Beiträge im letzten Jahr, hatten wir einen etwas größeren finanziellen Spielraum als in den Jahren zuvor", berichtete der Kassenwart. Insgesamt wirtschaftet Schriesheims größter Verein mit einem Jahresetat in Höhe von 280 000 Euro. Der größte Ausgabeposten sind die Personalkosten (vor allem beim Fitness-Treff) in Höhe von 70 000 Euro, die meisten Einnahmen resultieren aus den Mitgliedsbeiträgen.

Doch bei den Geldquellen kommen die Einnahmen aus dem Wirtschaftsbetrieb der zahlreichen KSV-Veranstaltungen gleich danach; darauf verwies "Wirtschaftschef" und Veranstaltungsprofi Peter Schmitt völlig zu Recht. Vor allem, betonte er, die ständig steigenden Einnahmen bei den immer beliebter werdenden Heimkämpfen der Ringer. Der weitere Verlauf der KSV-Jahreshauptversammlung stand im Zeichen der Abteilungsberichte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung