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07.05.2014

RNZ-Wahlfragen Schriesheim: Entwicklung von Festplatz und Talstraße

Ab heute stellt die RNZ den zur Kommunalwahl in Schriesheim antretenden Parteien und Listen Wahlfragen. Im ersten Teil geht es um die Stadtentwicklung am Beispiel des Festplatzes.

Schriesheim. (cab) Ab heute beantworten die Parteien und Wählervereinigungen die RNZ-Wahlfragen im Vorfeld der Kommunalwahl. Im ersten Teil der Serie geht es um das Thema Stadtentwicklung am Beispiel des Festplatzes. Vergangene Woche brachte der Gemeinderat einen Ideenwettbewerb zu dessen Gestaltung auf den Weg (wir berichteten). Doch darf man erwarten, dass sich auch die kommunalpolitischen Kräfte selbst Gedanken in dieser Sache machen. Die RNZ-Wahlfrage lautet daher:

Hintergrund

Am 25. Mai ist Kommunalwahl. Auch mit Plakaten, jeder Menge Infomaterial, Anzeigen, Ständen und Veranstaltungen werben die Parteien und Wählervereinigungen um die Wählergunst. Doch was wollen CDU, Grüne, Freie Wähler, SPD und FDP? Wofür stehen sie? Welche Ziele verfolgen sie? Um den Wählern und RNZ-Lesern einen zusammenfassenden Überblick zu verschaffen, hat die RNZ den Parteien und Wählervereinigungen Wahlfragen zu zentralen kommunalpolitischen Themen gestellt. cab

Welche konkreten Ideen haben Sie für die städtebauliche Entwicklung des Festplatzes und der anliegenden Talstraße für Zeit nach Öffnung des Branichtunnels?


> Grüne: Treffpunkte in einer "grünen Oase" der Stadt

Die Ausschreibung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs ist vom "Gestaltungsbeirat" des Gemeinderats vorbesprochen worden. Alles steht zur Disposition. Einzige Auflage: Der Mathaisemarkt muss stattfinden können. Neben der Nutzung geht es vor allem um Fragen der Gestaltung. Zum Beispiel, ob der Kanzelbach geöffnet, der Vorplatz begrünt, der Brunnen vor dem Rathaus, Fass und Toilettenhaus abgerissen werden. Die Möglichkeit einer Teilbebauung des Festplatzes sollte kein Tabu sein. Auch außerhalb des Mathaisemarktes soll der Festplatz Ort der Begegnung für alle Generationen sein. Dafür sind einladende Treffpunkte zu schaffen, in einer "grünen Oase" inmitten der Stadt. Bei der Platzentwicklung spielt die Erweiterung des Feuerwehrhauses eine wichtige Rolle. Nach unserer Auffassung sollte die Feuerwehr in der Ortsmitte gelassen werden. Die anliegende Talstraße, die ja schon in einem neu ausgewiesenen Sanierungsgebiet liegt, ist für uns ein wichtiger Teil der Neuplanung des Bereichs "Festplatz".


> CDU: Durch ergänzende Bebauung mit Geschäften die Attraktivität steigern

Zusätzlich zur Nutzung des Festplatzes als Parkplatz muss über eine deutlichere Anbindung des Geländes mit Hilfe von Wegführungen der Nutzer des Festplatzes zum Gang in die Innenstadt und damit zur Nutzung der Geschäfte und Gastronomie im Zentrum angeregt werden. Weiterhin könnte durch die ergänzende Bebauung mit Geschäften am Festplatz die Attraktivität unserer Innenstadt gesteigert werden. Dabei darf aber die Nutzung des Geländes im Rahmen der Mathaisemarkt-Aktivitäten nicht außer Acht gelassen werden.


> Freie Wähler: Wettbewerbsideen unter Finanzierungsvorbehalt

Nach dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss am 30. April befindet sich dieser Punkt in einem schwebenden Verfahren. Es muss nun das Ergebnis des Ideenwettbewerbes abgewartet werden. Diesem Ergebnis stehen wir selbstverständlich offen gegenüber. Allerdings stehen die aus dem Wettbewerb hervorgehenden Maßnahmen unter einem Finanzierungsvorbehalt. Andere Objekte wie zum Beispiel Schulsanierung, Kindergarten oder andere wichtige Maßnahmen dürfen dadurch nicht in Gefahr gebracht werden.


> SPD: Bürgerhaus prüfen und Multifunktionalität bewahren

Wir wollen den Festplatz zu einer attraktiven Freifläche im Herzen unserer Stadt entwickeln. Dabei soll er seine Multifunktionalität als Festplatz (Mathaisemarkt), Standort der Feuerwehr, innenstadtnaher Parkplatz und Treffpunkt behalten. Der gestartete Ideenwettbewerb von Fachplanern wird uns Ideen präsentieren, wie diese vielen Aufgaben in einem attraktiven Platz vereint werden können. Die SPD wünscht sich eine prominentere und sichtbarere Anbindung des Kanzelbachstegs an den Festplatz mit seinen Parkplätzen. Der charmante Fußweg über den Bach soll die Menschen in unserer Innenstadt leiten. Außerdem sprechen wir uns, wie es die Schriesheimer in unserer "Bürger-Umfrage" mit über 60 Prozent getan haben, für eine Öffnung des Kanzelbachs im Verlauf des Festplatzes aus. Bei der angedachten teilweisen Bebauung des Geländes wollen wir die Möglichkeit eines Bürgerhauses prüfen, das beispielsweise als "BDS-Zelt" in den Mathaisemarkt integriert werden könnte.


> FDP: Menschen an Ziele in Innenstadt oder zur Naherholung geleiten

Wir können den Ideenwettbewerb beziehungsweise dessen Ergebnisse im September abwarten. Es soll ja schließlich aus den vielen einzelnen Vorstellungen, die so im Raum schweben (offener Kanzelbach) ein tragfähiges Gesamtkonzept entstehen. Wichtig ist natürlich grundsätzlich, dass die Menschen, die auf dem Festplatz parken, so gut wie möglich an ihre Ziele in der Innenstadt - Stichwort: Kundenströme - oder zur Naherholung in die Weinberge, zur Burg oder in den Wald geleitet werden. Was von diesem Konzept umsetzbar, das heißt vor allem bezahlbar ist, bleibt abzuwarten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung