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13.12.2017

Bergsträßer Heimatbühne in Schriesheim: Ein schwuler Bauer sucht Frau

Bergsträßer Heimatbühne in Schriesheim: Ein schwuler Bauer sucht Frau

Der Bauernschwank "Ein Hof voller Narren" nimmt gesellschaftliche Entwicklungen auf - Vier Vorstellungen der "Bergsträßer Heimatbühne"

Haben offensichtlich viel Spaß am Proben: Jürgen Gustke (l.), eigentlich Leiter der Tanzgruppe des MGV Eintracht, und die Laienschauspieler der "Bergsträßer Heimatbühne". Premiere feiert das neue Stück am 30. Dezember in der KSV-Halle. Foto: Dorn

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Schwuler Bauer sucht Mann: Das ist zwar spätestens seit Inka Bauses ländlicher Reality-Kuppelshow nichts wirklich Neues mehr, doch hat sich das Thema nun die Sparte "Bauernschwank" erobert. Die südhessische Journalistin und Autorin Winnie Abel greift in ihrem Dreiakter "Ein Hof voller Narren" gesellschaftliche Entwicklungen auf. Da geht es um Homosexualität, um ökologischen Anbau versus Massentierhaltung und um osteuropäische Arbeitskräfte in der häuslichen Pflege, in diesem Fall aus Polen.

"Mit dieser Komödie sind wir am Puls der Zeit. Und unser Publikum hat sich nach längerer Zeit ein solches Bauernstück auch mal wieder gewünscht", erklärt Jürgen Gustke namens der Theatergruppe "Bergsträßer Heimatbühne" des MGV Eintracht. Die Laienschauspieler sind an diesem Abend eifrig am Proben, denn Premiere feiert ihre Version von "Ein Hof voller Narren" am Samstag, 30. Dezember, in der KSV-Halle.

Die Zuschauer erwartet dann ein munteres Stück, das selbstredend von heillosen Verwicklungen lebt. Da ist einmal Jungbauer Jonathan Dippelmann (Michael Krämer), der ein großes Problem hat: Er braucht schnellstmöglich eine Frau, damit der Hof nicht an seine ehrgeizige Schwester Esther (Sandra Hölzel) fällt.

Denn Jonathans schräger Partner Detlef (Oliver Hildenbeutel) ist nicht gerade das, was sich Mutter Ruth (Erika Hölzel) unter einer adäquaten Partie für ihren Jungen vorstellt. Also geht Jonathan kurzerhand eine Scheinehe mit der polnischen Pflegekraft Irena (Stephanie Hildenbeutel) seines nicht immer zuverlässig schwerhörigen Opas Erwin (Jürgen Gustke) ein.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Detlef muss sich in Frauenkleider werfen, um ersatzweise die polnische Schwiegermama Natalia (Marietta Gustke) zu mimen, die dann plötzlich höchstpersönlich vor der Tür steht. Und dann tummelt sich die frisch Vermählte auch noch im Heu mit Knecht Hannes (Jürgen Mohr). Jonathan muss sich fragen, ob es ihm gelingt, das Chaos zu beseitigen, um den Hof zu retten. Eine Antwort darauf gibt die Theatergruppe unter der Regie von Jürgen Gustke bei insgesamt vier Vorstellungen. Und glasklar, ein wenig Lokalkolorit darf nicht fehlen. Erika Hölzel verspricht, dass auch der Zehntkeller, sprich sein etwas schwieriger Umbau nebst Folgeerscheinungen, unter anderem Thema sein wird.

Als Souffleusen sind Nellie Edelmann und Annette Edelmann-Scheid Garantinnen gegen Texthänger. Sandra Röger kümmert sich als Visagistin um das Erscheinungsbild der Schauspieler, überlässt die "Hoor", wie Gustke sagt, jedoch Monika Harbarth-Würz, versierte Frisörin eines Ladenburger Salons.

Info: "Ein Hof voller Narren" ist zu sehen am 30. Dezember und am 5. Januar um 19 Uhr, am 6. Januar um 17 Uhr in der KSV-Halle in Schriesheim sowie am 14. Januar um 15.30 Uhr in der Keltensteinhalle in Rippenweier, Einlass jeweils zwei Stunden vor Beginn. Karten kosten zwölf Euro und gibt es für die KSV-Halle in der Verkaufsstelle der Winzergenossenschaft Schriesheim, Heidelberger Straße 3, für Rippenweier in der Metzgerei Schmitt, in der Verwaltungsstelle, bei der Feuerwehr und in Fäßlers Ecklädchen, Breitgasse, Großsachsen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung