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30.03.2018
Der Betrieb der Musikschule kostet rund 750 000 Euro im Jahr, rund 200 000 Euro davon zahlen Schriesheim und Hirschberg. "Aber wir tun es gerne", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer in seiner Festrede am Freitagabend. Fotos: Dorn
Von Maren Schenk
Schriesheim. Gänsehaut-Gefühl herrschte im Zehntkeller, als der 13-jährige Marko Ziskovic beim Festakt "40 Jahre Musikschule Schriesheim e.V." sein Können auf der Violine demonstrierte. Was er und zahlreiche Musikschüler am Freitagabend in zweieinhalb Stunden darboten, begeisterte die Gäste.
Den musikalischen Auftakt hatte das Violoncello-Ensemble mit einem klassischen Menuett von Ludwig van Beethoven und moderneren Stücken wie "Mein kleiner grüner Kaktus" und "Probier’s mal mit Gemütlichkeit" gemacht, bevor Schulleiter Olaf Weithäuser die Gäste begrüßte. Neben Bürgermeister Hansjörg Höfer und - fast habe er "Noch-Bürgermeister von Hirschberg" gesagt - Manuel Just waren auch die beiden Altbürgermeister Peter Riehl und Werner Oeldorf dabei.
1977 war die Musikschule als Verein gegründet worden, der Schulbetrieb begann am 1. März 1978. Fast 40 Jahre lang war der Vereinsvorsitzende immer der jeweilige Schulleiter des Gymnasiums; darunter auch Werner Rendel und Matthias Nortmeyer, die beide in den Zehntkeller gekommen waren. Jetzt ist es der musikalische Leiter Olaf Weithäuser.
Der blickte später in einer lockeren Runde mit einigen Gesprächspartnern zurück: "Gründungsvater" Peter Riehl erzählte, wie es zur Idee für eine Musikschule in Schriesheim kam, und die erste Sekretärin, Gabi Mayer, dass sie mit nur etwa 30 Schülern begonnen hatten. Auch der frühere stellvertretende Schulleiter Hans-Dieter Schotsch war von Beginn an dabei, brachte Schüler mit, die später die Gruppe "Ohrwurm" bildeten. 1979 kam Rolf Kuhmann dazu und entwickelte den Elementarbereich weiter. Die jetzige Sekretärin Karin Berg berichtete, wie sie 2007 vom Gymnasium abgeworben wurde und "schweren Herzens" gewechselt war, es aber nicht bereut hat. Als Geschenk verteilte Weithäuser eine Chronik, die Schotsch zusammengestellt hatte. Es gibt gerade einmal 15 Stück; ein Exemplar liegt im Sekretariat der Musikschule aus.
Weithäuser betonte die Bedeutung des Musikunterrichts in "unserer schnelllebigen, digitalen Zeit": Gefühle, die beim Musizieren entstehen, würden vom Musiker transportiert - keine App könne das abbilden. Das wurde durch die Preisträger des Wettbewerbs "Jugend musiziert" deutlich.
So begeisterte Franziska Rinneberg am Klavier mit "All of me" (Jon Schmidt), ihre Schwester Hannah mit der Blockflöte und Musik von Daniel Hellbach und ihr Bruder Paul mit der Trompete und "Golliwogg’s Cakewalk", beschwingt mit vollen Körpereinsatz. Auch Emily Dressel am Klavier und Selma Krauße am Violoncello zeigten ihr Können.
"Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten": Mit diesem Zitat von Aristoteles begann Bürgermeister Höfer seine Rede. Er wies auf die "stolze Zahl" von über 1000 Schülern hin: 800 im Einzel- und Gruppenunterricht, 250 im Elementarunterricht. Alle 34 Lehrkräfte seien sozialversicherungspflichtig angestellt, erhielten ihr Gehalt auch in den Ferien und bei Krankheit - im Gegensatz zu vielen Honorarkräften an anderen Musikschulen. "Dies halten wir für wichtig und wollen es auch so weiterführen."
Immerhin koste die Musikschule rund 750.000 Euro im Jahr. Rund 200.000 Euro davon zahlen Schriesheim und Hirschberg. "Aber wir tun es gerne", sagte Höfer. "Die Zuschüsse von Land und Kreis nehmen dagegen leider immer mehr ab: von früher 20 auf jetzt nur noch acht Prozent." Die Musikschule sei "fit für die Zukunft" gemacht, die Vereinssatzung geändert worden. "Die geplanten Umbaumaßnahmen am Gymnasium bedeuten auch Unannehmlichkeiten für die Musikschule, aber wir werden es meistern." Auch Manuel Just gratulierte zum Jubiläum: "1978 ist ein gutes Jahr, auch ich bin da geboren." Er dankte den "hervorragenden Leitern" der Musikschule.
Detlef Krispien, Regionalsprecher des Landesverbandes der Musikschulen aus Sinsheim, war "total begeistert" von den musikalischen Beiträgen der Schüler. Das zeige, was Musikschulen leisten - vor allem in Baden-Württemberg, dem Land mit den meisten Preisträgern bei "Jugend musiziert". In den letzten Jahren ließen aber vermehrter Nachmittagsunterricht wegen G 8 und Ganztagsschulen immer weniger Zeit für Hobby und Verein. Auch Musikschulen müssten sich ändern.
Zum Schluss konnte sich das Publikum noch einmal von deren Leistung überzeugen: Leon Dawkins spielte auf der Gitarre "Asturias" von Isaac Albenitz. Marko Ziskovic begeisterte mit seinem zweiten Auftritt mit Czardas von Vittorio Monti, wieder begleitet am Klavier von der stellvertretenden Schulleiterin Svetlana Klaus. Und der ehemalige Leiter Richard Trares zeigte am Klavier sein Können mit einer Fantasie von Frédéric Chopin.
40 Jahre Musikschule Schriesheim: Gefühle, die keine App transportieren kann
Geburtstag mit Festakt im Zehntkeller gefeiert - Weniger Zuschüsse und G8 als HerausforderungenDer Betrieb der Musikschule kostet rund 750 000 Euro im Jahr, rund 200 000 Euro davon zahlen Schriesheim und Hirschberg. "Aber wir tun es gerne", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer in seiner Festrede am Freitagabend. Fotos: Dorn
Von Maren Schenk
Schriesheim. Gänsehaut-Gefühl herrschte im Zehntkeller, als der 13-jährige Marko Ziskovic beim Festakt "40 Jahre Musikschule Schriesheim e.V." sein Können auf der Violine demonstrierte. Was er und zahlreiche Musikschüler am Freitagabend in zweieinhalb Stunden darboten, begeisterte die Gäste.
Den musikalischen Auftakt hatte das Violoncello-Ensemble mit einem klassischen Menuett von Ludwig van Beethoven und moderneren Stücken wie "Mein kleiner grüner Kaktus" und "Probier’s mal mit Gemütlichkeit" gemacht, bevor Schulleiter Olaf Weithäuser die Gäste begrüßte. Neben Bürgermeister Hansjörg Höfer und - fast habe er "Noch-Bürgermeister von Hirschberg" gesagt - Manuel Just waren auch die beiden Altbürgermeister Peter Riehl und Werner Oeldorf dabei.
1977 war die Musikschule als Verein gegründet worden, der Schulbetrieb begann am 1. März 1978. Fast 40 Jahre lang war der Vereinsvorsitzende immer der jeweilige Schulleiter des Gymnasiums; darunter auch Werner Rendel und Matthias Nortmeyer, die beide in den Zehntkeller gekommen waren. Jetzt ist es der musikalische Leiter Olaf Weithäuser.
Der blickte später in einer lockeren Runde mit einigen Gesprächspartnern zurück: "Gründungsvater" Peter Riehl erzählte, wie es zur Idee für eine Musikschule in Schriesheim kam, und die erste Sekretärin, Gabi Mayer, dass sie mit nur etwa 30 Schülern begonnen hatten. Auch der frühere stellvertretende Schulleiter Hans-Dieter Schotsch war von Beginn an dabei, brachte Schüler mit, die später die Gruppe "Ohrwurm" bildeten. 1979 kam Rolf Kuhmann dazu und entwickelte den Elementarbereich weiter. Die jetzige Sekretärin Karin Berg berichtete, wie sie 2007 vom Gymnasium abgeworben wurde und "schweren Herzens" gewechselt war, es aber nicht bereut hat. Als Geschenk verteilte Weithäuser eine Chronik, die Schotsch zusammengestellt hatte. Es gibt gerade einmal 15 Stück; ein Exemplar liegt im Sekretariat der Musikschule aus.
Weithäuser betonte die Bedeutung des Musikunterrichts in "unserer schnelllebigen, digitalen Zeit": Gefühle, die beim Musizieren entstehen, würden vom Musiker transportiert - keine App könne das abbilden. Das wurde durch die Preisträger des Wettbewerbs "Jugend musiziert" deutlich.
So begeisterte Franziska Rinneberg am Klavier mit "All of me" (Jon Schmidt), ihre Schwester Hannah mit der Blockflöte und Musik von Daniel Hellbach und ihr Bruder Paul mit der Trompete und "Golliwogg’s Cakewalk", beschwingt mit vollen Körpereinsatz. Auch Emily Dressel am Klavier und Selma Krauße am Violoncello zeigten ihr Können.
"Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten": Mit diesem Zitat von Aristoteles begann Bürgermeister Höfer seine Rede. Er wies auf die "stolze Zahl" von über 1000 Schülern hin: 800 im Einzel- und Gruppenunterricht, 250 im Elementarunterricht. Alle 34 Lehrkräfte seien sozialversicherungspflichtig angestellt, erhielten ihr Gehalt auch in den Ferien und bei Krankheit - im Gegensatz zu vielen Honorarkräften an anderen Musikschulen. "Dies halten wir für wichtig und wollen es auch so weiterführen."
Immerhin koste die Musikschule rund 750.000 Euro im Jahr. Rund 200.000 Euro davon zahlen Schriesheim und Hirschberg. "Aber wir tun es gerne", sagte Höfer. "Die Zuschüsse von Land und Kreis nehmen dagegen leider immer mehr ab: von früher 20 auf jetzt nur noch acht Prozent." Die Musikschule sei "fit für die Zukunft" gemacht, die Vereinssatzung geändert worden. "Die geplanten Umbaumaßnahmen am Gymnasium bedeuten auch Unannehmlichkeiten für die Musikschule, aber wir werden es meistern." Auch Manuel Just gratulierte zum Jubiläum: "1978 ist ein gutes Jahr, auch ich bin da geboren." Er dankte den "hervorragenden Leitern" der Musikschule.
Detlef Krispien, Regionalsprecher des Landesverbandes der Musikschulen aus Sinsheim, war "total begeistert" von den musikalischen Beiträgen der Schüler. Das zeige, was Musikschulen leisten - vor allem in Baden-Württemberg, dem Land mit den meisten Preisträgern bei "Jugend musiziert". In den letzten Jahren ließen aber vermehrter Nachmittagsunterricht wegen G 8 und Ganztagsschulen immer weniger Zeit für Hobby und Verein. Auch Musikschulen müssten sich ändern.
Zum Schluss konnte sich das Publikum noch einmal von deren Leistung überzeugen: Leon Dawkins spielte auf der Gitarre "Asturias" von Isaac Albenitz. Marko Ziskovic begeisterte mit seinem zweiten Auftritt mit Czardas von Vittorio Monti, wieder begleitet am Klavier von der stellvertretenden Schulleiterin Svetlana Klaus. Und der ehemalige Leiter Richard Trares zeigte am Klavier sein Können mit einer Fantasie von Frédéric Chopin.
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