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27.04.2018
Strahlenrauschen, 2017 aus Künstlerbuch. Foto: Margarete Lindau
Von Julia Behrens
Schriesheim. Kuratorin Lynn Schoene legt diesmal - in Anlehnung an das umfangreiche druckgrafische Werk des Luxemburger Künstlers, dem das Museum in Schriesheim gewidmet ist - ganz bewusst den Schwerpunkt auf dieses vielseitige Medium. Dafür hat sie drei Kunstschaffende aus der Metropol-Region eingeladen, die sich ungewöhnlicher Druckverfahren bedienen. Was sie verbindet, ist eine spannende Mischung aus handwerklicher Präzision und spontaner Eingebung.
Roswitha Pape aus Heidelberg ist mit beeindruckenden Großformaten vertreten. Gleich im Eingangsbereich besticht ihr wandfüllender Druckstock für ein Seestück und zwei dazu gehörige, auf Leinwand aufgebrachte Abzüge von 2017. Die in eine Tischlerplatte hinein geschnitzte Schilflandschaft hat Pape zum Schluss noch mit dem Bohrer durchfurcht, um die Gegenständlichkeit zu verfremden.
Auch den nur einmal abgezogenen, fast lebensgroßen Schwarz-Weiß-Druck, der Prince Harry beim Footballspielen in Afghanistan zeigt, wurde von ihr in einem letzten Arbeitsschritt intuitiv mit dem ironisch aufgefassten Begriff "Icon" dekoriert.
Der Mannheimer Künstler Harald Priem bezieht seine Inspiration aus verlassenen Gebäuden, die langfristig umgenutzt oder abgerissen werden. Er macht diese "Un-Orte" zu seinem temporären Atelier und arbeitet mit den Dingen, die die zuvor anwesenden Menschen hinterlassen haben. So nutzt er zum Beispiel vorgefundene Gegenstände als Stempel, mit denen er große Papierbahnen bedruckt. Oder er zaubert mit dem Messer aus vorhandenen Linoleumböden riesige Linolschnitte. Die oft Wochen andauernde archäologische Präzision, mit der Priem sich den jeweiligen Ort aneignet, konterkariert er gelegentlich mit schnell gesetzten zeichnerischen Elementen.
Auch Margarete Lindau aus Mannheim favorisiert ungewöhnliche Techniken. In Schriesheim zeigt die Künstlerin, die an der Hochschule Darmstadt im Fachbereich Gestaltung lehrt, sogenannte Risografien und Copydrawings. Erstere sind farbige, halb automatisch angefertigte Siebdrucke, zweitere Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die in Form von Fotokopien vervielfältigt und teils zu Künstlerbüchern zusammengefasst werden. Gern nimmt Lindau Elemente automatischer Verfahren in ihre mit der Hand ausgeführten Zeichnungen auf. Mit einem Mix aus fein ziselierten Anordnungen, einer andererseits gestischen Strichführung und einer zum Teil dem Zufall überlassenen farblichen Gestaltung bewegt sie sich - wie ihre Kollegen - in einem Spannungsfeld von bewusst kontrollierter und freier Darstellung.
Info: Bis 27. Mai im Museum Théo Kerg, Talstraße 52, 69198 Schriesheim. Mittwoch 17 bis 19 Uhr, Samstag/Sonntag 14 bis 17 Uhr u.n.V. www.kk-schriesheim.de
Sonderschau "Hoch - Flach - Tief": Eindrucksvolle Druckgrafik im Kerg-Museum Schriesheim
In der neuen Sonderschau des Museums Théo Kerg alles um künstlerische Drucktechniken.Strahlenrauschen, 2017 aus Künstlerbuch. Foto: Margarete Lindau
Von Julia Behrens
Schriesheim. Kuratorin Lynn Schoene legt diesmal - in Anlehnung an das umfangreiche druckgrafische Werk des Luxemburger Künstlers, dem das Museum in Schriesheim gewidmet ist - ganz bewusst den Schwerpunkt auf dieses vielseitige Medium. Dafür hat sie drei Kunstschaffende aus der Metropol-Region eingeladen, die sich ungewöhnlicher Druckverfahren bedienen. Was sie verbindet, ist eine spannende Mischung aus handwerklicher Präzision und spontaner Eingebung.
Roswitha Pape aus Heidelberg ist mit beeindruckenden Großformaten vertreten. Gleich im Eingangsbereich besticht ihr wandfüllender Druckstock für ein Seestück und zwei dazu gehörige, auf Leinwand aufgebrachte Abzüge von 2017. Die in eine Tischlerplatte hinein geschnitzte Schilflandschaft hat Pape zum Schluss noch mit dem Bohrer durchfurcht, um die Gegenständlichkeit zu verfremden.
Auch den nur einmal abgezogenen, fast lebensgroßen Schwarz-Weiß-Druck, der Prince Harry beim Footballspielen in Afghanistan zeigt, wurde von ihr in einem letzten Arbeitsschritt intuitiv mit dem ironisch aufgefassten Begriff "Icon" dekoriert.
Der Mannheimer Künstler Harald Priem bezieht seine Inspiration aus verlassenen Gebäuden, die langfristig umgenutzt oder abgerissen werden. Er macht diese "Un-Orte" zu seinem temporären Atelier und arbeitet mit den Dingen, die die zuvor anwesenden Menschen hinterlassen haben. So nutzt er zum Beispiel vorgefundene Gegenstände als Stempel, mit denen er große Papierbahnen bedruckt. Oder er zaubert mit dem Messer aus vorhandenen Linoleumböden riesige Linolschnitte. Die oft Wochen andauernde archäologische Präzision, mit der Priem sich den jeweiligen Ort aneignet, konterkariert er gelegentlich mit schnell gesetzten zeichnerischen Elementen.
Auch Margarete Lindau aus Mannheim favorisiert ungewöhnliche Techniken. In Schriesheim zeigt die Künstlerin, die an der Hochschule Darmstadt im Fachbereich Gestaltung lehrt, sogenannte Risografien und Copydrawings. Erstere sind farbige, halb automatisch angefertigte Siebdrucke, zweitere Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die in Form von Fotokopien vervielfältigt und teils zu Künstlerbüchern zusammengefasst werden. Gern nimmt Lindau Elemente automatischer Verfahren in ihre mit der Hand ausgeführten Zeichnungen auf. Mit einem Mix aus fein ziselierten Anordnungen, einer andererseits gestischen Strichführung und einer zum Teil dem Zufall überlassenen farblichen Gestaltung bewegt sie sich - wie ihre Kollegen - in einem Spannungsfeld von bewusst kontrollierter und freier Darstellung.
Info: Bis 27. Mai im Museum Théo Kerg, Talstraße 52, 69198 Schriesheim. Mittwoch 17 bis 19 Uhr, Samstag/Sonntag 14 bis 17 Uhr u.n.V. www.kk-schriesheim.de
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