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20.03.2004

Nord-Angrenzer sind jetzt schon geplagt

Trotz anderer Ankündigungen läuft der komplette Baustellenverkehr durch die Zentgrafenstraße - Schienenüberquerung abgelehnt

Ohne es an die große Glocke zu hängen, hat die MVV in Schriesheim mit den Tiefbauarbeiten für das Neubaugebiet Nord begonnen. Foto: Kreutzer

Von Roland Kern

Schriesheim. Schlechte Nachrichten für die Angrenzer des Neubaugebietes Nord: der Baustellenverkehr, der seit dieser Woche schon kräftig fließt, muss komplett über die Zentgrafenstraße abgewickelt werden.

Es ist nicht so, dass die Anwohner des unteren Teils der Zentgrafenstraße, der Schönauer Straße, der Keltenstraße und der Wormser Straße das alles nicht schon geahnt hätten. Daher war im letzten Jahr, als sie zum Bebauungsplan Nord angehört wurden, schon die Baustellenzufahrt ein großes Thema. Denn klar ist: die kleinen Sträßchen, die bislang in Feldwegen mündeten, sind für große Lastwagen und Maschinen eigentlich nicht ausgelegt.

Die Schriesheimer Stadtverwaltung und die Mannheimer MVV als Erschließungsträger hatten den Anwohnern eigentlich die Hoffnung gemacht, dass ihnen der Krach und der Dreck erspart bleiben könnte. Das hätte aber nur funktionieren können, wenn die separate Nord-Zufahrt in einem ersten Bauabschnitt vorgezogen worden wäre. Denn das Neubaugebiet erhält bekanntlich eine B3-Unterführung als Zufahrt. Aber der Zeitplan ist nun ein anderer geworden. Sehr zügig nach Ende der Frostperiode haben die Tiefbauarbeiten begonnen - ohne offiziellen Spatensticht, was für Schriesheimer Verhältnisse sehr außergewöhnlich ist. Schon liegen die ersten Kanalrohre und sind schon wieder verbuddelt.

Mit der Unterführung soll, wie es im Rathaus heißt, erst Ende April begonnen werden. Bis dort das erste Auto fahren kann, dürften die Erschließungsarbeiten abgeschlossen sein. Mit den ersten Hausfundamenten rechnet man schon im Frühjahr 2005.

Einen letzten Strohhalm, was die Baustellenerschließung angeht, hatte der zuständige MVV-Planer Thorsten Hesch noch in der letzten Woche ergriffen: er beantragte eine Baustellenzufahrt von Norden her, also über den Feldweg von Richtung Leutershausen her. Das aber lehnten die Straßenbehörden in dieser Woche bei einer Verkehrsfahrt ab: es sei viel zu gefährlich, wenn Lastwagen und Maschinen die OEG-Schienen kreuzen müssen.

Pech für die Anwohner, die ohnehin heftige Gegner des Baugebietes sind.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung