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08.10.2018

Hunde tobten sich im Waldschwimmbad aus

Hunde tobten sich im Waldschwimmbad aus

Hundeschwimmen kam bei Mensch und Tier wieder bestens an - Auch wenn es in der IEWS zuvor kritische Stimmen gegeben hatte

Da wurde nicht geknurrt: Die Hunde hatten gemeinsam ihren Spaß im Waldschwimmbad. Sehr zur Freude der Halter, die am Beckenrand ganz schön gefordert waren. Alle Fotos: Dorn

Von Carolina Paul

Schriesheim. Die Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Waldschwimmbades (IEWS) und die Schriesheimer Hundefreunde hatte am Samstag wieder etwas ganz Besonderes zu bieten. Schon im vergangenen Jahr gab es ein Hundeschwimmen.

Vierbeiner durften sich im Becken austoben, Herrchen und Frauchen die Sonne genießen oder es sich auf der Terrasse gut gehen lassen. Das war an diesem Wochenende nicht anders. Wenngleich die Halter von ihren Hunden ganz schön gefordert wurden. Schon nach einer halben Stunde war im Becken ordentlich was los. 25 Hunde sprangen allem hinterher, was ins Becken flog. Vor allem Bälle. Apportieren und kein Ende.

"Dieses Mal gibt es eine Premiere mit unseren Rampen, die vom Rand ins Becken führen", erzählte Hundetrainerin Daniela Nägele. Die Chlorzufuhr hatten die Verantwortlichen des Waldschwimmbads schon Wochen zuvor abgedreht, so dass das Wasser hundetauglich war. Bei bis zu 25 Grad und strahlendem Sonnenschein planschten die Hunde ausgiebig herum und genossen sichtlich das kühle Nass.

Am Beckenrand nutzten einige Besitzer die Gelegenheit zum Austausch mit anderen Haltern und ließen ihre Hunde miteinander spielen. Viele Rassen waren dabei. Da tobte auch mal ein Labrador mit einem Pudel, Dackel oder Sheltie über die Wiese. Der jüngste Badegast war aber vermutlich der fünf Monate alte Golden Retriever von Hundesportlerin Lilian, die sonst mit ihren beiden Hunden Chester und Gibbs an Hindernisparcours auf Zeit sowie an Geländeläufen teilnimmt. Ihr Welpe war zwar noch tapsig unterwegs, machte aber im Wasser eine tolle Figur und konnte gut mit den älteren Spielkameraden mithalten. Vor dem Wasser hatte er also keine Angst.

Bei Finn sah das etwas anders aus. "Wir haben vom Hundeschwimmen aus der Zeitung erfahren und dachten uns, wir nutzen die Möglichkeit und testen, ob er überhaupt ins Wasser geht", erzählte seine Besitzerin. Bei der einjährigen Luna übernahm das Herrchen das Kommando und begleitete sie zur Rampe, während Frauchen gespannt am Beckenrand wartete: "Ich liebe diesen Ort. Ich bin hier aufgewachsen und wollte, dass Luna auch mal was davon hat", schwärmte das langjährige Mitglied der IEWS. So positiv, wie sie, sahen die Aktion aber nicht alle im Verein. Im Vorfeld habe es Beschwerden gegeben, das Hundeschwimmen sei unhygienisch und eklig, erzählte Thomas Merkel aus dem Vorstand der IEWS: "Aber die Filteranlage unterscheidet nicht zwischen Menschen- und Hundehaaren. Außerdem wird das Wasser vor der kommenden Saison noch einmal abgelassen, das Becken gründlich geputzt und neues Wasser eingelassen", sagte Merkel. Überall im Schwimmbad hingen zudem Kotbeutel aus, damit auch wirklich keine Hinterlassenschaft liegen bleiben musste. Außerdem hatte das Hundeschwimmen am Samstag deutlich mehr zu bieten, als nur das Schwimmbecken.

Auf der Terrasse waren zahlreiche Stände aufgebaut, vom Hundesalon "Pico Bello" über den Unterwasserhundefotografen Timo Eichmann aus Mannheim bis hin zur Halsband- und Leinen Manufaktur "Rasselbande" aus Kirchheim. Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Vierbeiner allerdings "Karins Hundefood Truck", dessen Leckereien anziehend dufteten.

IEWS-Vorsitzender Bernd Doll war begeistert von diesem Tag: "Wir sind immer gerne bereit zu Kooperationen mit Vereinen oder Partnern aus Schriesheim. Ich denke, das Hundeschwimmen bereitet Tieren und Menschen gleichermaßen Freude", sagte er. Stimmt! Für die Besucher war es ein Erlebnis, den eigenen Hund ins Lieblingsschwimmbad mitnehmen zu dürfen und andere Hundehalter kennen zu lernen. Und eventuell schlossen ihre Vierbeiner auch tierische Freundschaften fürs Leben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung