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13.03.2019

Mathaisemarkt 2019: So wurde Jannik Kohlbacher angeschaut, als er sich beim Turnen ausprobierte

Mathaisemarkt 2019: So wurde Jannik Kohlbacher angeschaut, als er sich beim Turnen ausprobierte

"Als käme ich von einem anderen Planeten" - Großer Andrang am RNZ-Stand auf dem Mathaisemarkt

Großer Andrang am RNZ-Stand auf dem Mathaisemarkt: Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar Löwen (l.) stellte sich den Fragen von Sportchef Joachim Klaehn. Foto: Dorn

Von Tillmann Bauer

Schriesheim. Schlechte Nachrichten für alle Fans von Borussia Dortmund: Bayern wird Meister. Zumindest behauptet das Jannik Kohlbacher, 23, als Sympathisant des Fußball-Rekordmeisters. Außerdem ist er davon überzeugt, dass Eintracht Frankfurt in der Europa-League gegen Inter Mailand weiterkommt. "Als Hesse muss man zu Frankfurt halten", sagte der Handball-Nationalspieler der Rhein-Neckar Löwen am Dienstag auf dem Schriesheimer Mathaisemarkt, als er am sehr gut besuchten Stand der RNZ-Sportchef Joachim Klaehn Rede und Antwort stand.

Viele Kinder und Familien waren gekommen, um ihr Idol live zu sehen. Kohlbacher ist Europameister, quasi ein Star zum Anfassen - aber eben auch ein typischer Handballer. Denn er gehört als Koloss am Kreis zwar zu den Besten seines Fachs, bildet sich aber darauf nichts ein. Er ist authentisch und tiefenentspannt.

Als Kind der Region - geboren in Bensheim, aufgewachsen in Birkenau - gilt Kohlbacher inzwischen als einer der Publikumslieblinge bei den Löwen. Vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen die HSG Wetzlar am Donnerstag (19 Uhr/SAP Arena) - Kohlbachers Ex-Verein - plauderte er gegenüber der RNZ offen über sein Leben.

Herr Kohlbacher, wie kam der kleine Jannik eigentlich damals zum Handball?
In meinem Heimatort Reisen gab es nicht viele Möglichkeiten. Mein ganzer Freundeskreis war beim Handball und auch meine Familie ist handballbegeistert. So haben mich Papa oder Opa immer von der Schule abgeholt und zum Training gefahren, anders wäre es gar nicht gegangen. Wenn meine Oma dann die Trainingssachen gewaschen hat, habe ich ihr Geschenke gebracht - da hat sie sich gefreut.

Wäre aus Kraftpaket Kohlbacher auch ein anderer guter Sportler geworden?
Also Fußball macht mir großen Spaß, auch wenn ich laut meines Mannschaftskollegen Steffen Fäth nicht gut bin. Es ist einfach eine Gaudi, wenn "Alt gegen Jung" gespielt wird und das Team Alt wieder die Hosen voll bekommt (lacht).

Stimmt es, dass Sie es auch mit Turnen versucht haben?
Wir haben tatsächlich mal für den DHB-Test in einer Sportschule geübt - es war eine Katastrophe. Ich wurde von den Turnern angeschaut, als käme ich von einem anderen Planeten. Ich hatte einfach damals viel zu viel Krafttraining gemacht und meine Arme nicht einmal für den Handstand zusammenbekommen.

Nun sind Sie seit Sommer bei den Rhein-Neckar Löwen. Wie wurden Sie aufgenommen?
Ich bin angekommen, die Mannschaft hat mir das aber wirklich nicht schwer gemacht. Man kann eigentlich nicht erwarten, dass Weltklasse-Spieler wie Gudjon Valur Sigurdsson oder Andy Schmid einen direkt mit offenen Armen empfangen, aber genau das war der Fall. Jeder hat mir seine Hilfe angeboten, das zeigt, wie charakterstark dieses Team ist.

Nun wird es mit einem Titel in diesem Jahr schwierig. Voller Fokus auf die Champions League und den Achtelfinal-Gegner aus Nantes?
Na ja, theoretisch können wir auch noch Deutscher Meister werden. In der Königsklasse wollen wir natürlich so weit wie möglich kommen, deshalb machen wir diesen Sport. Gerade in der Rückrunde haben wir es nun geschafft, unsere Fehler zu minimieren. Wir haben eine gute Mannschaft und wollen darauf aufbauen. Nantes ist sicher ein starker Gegner, den wir aber in zwei Spielen besiegen können.

Für Sie steht am Donnerstag das nächste besondere Spiel an, wenn es gegen den ehemaligen Verein mit Ihrem Mentor Kai Wandschneider als Trainer geht.
Ja, das Hinspiel in Wetzlar konnten wir zum Glück knapp gewinnen. Gegen die alte Liebe zu spielen, ist natürlich immer besonders. Kai hat mich gefördert, hatte immer ein offenes Ohr für mich, er hat mich machen lassen und mir vertraut. Ihm habe ich es ihm zu verdanken, dass ich heute in der Bundesliga spielen darf.

HINTERGRUND
Kohlbacher gingen die Autogrammkarten aus

Anna und Joshua waren früh dran: Schon eine Viertelstunde vor Beginn warteten die Neunjährige und ihr elf Jahre alter Bruder mit ihrem Vater Stefan Tesch am Stand der RNZ im Gewerbezelt auf den Star-Gast des Nachmittags: Handball-Nationalspieler und "Rhein-Neckar-Löwe" Jannik Kohlbacher. Die beiden jungen Schriesheimer spielen selbst beim Turnverein Handball und hatten sich zu gegebenem Anlass Löwen-Trikots übergestreift - mit der Hoffnung auf ein Autogramm.

Sie sollten nicht enttäuscht werden: Jannik Kohlbacher, Joshuas Lieblingsspieler, kam beim Interview mit RNZ-Sportredaktionsleiter Joachim Klaehn ins Plaudern. Anna und Joshua durften das in der ersten Reihe sitzend neben dem 23-Jährigen verfolgen. Und obwohl das Interview etwas länger als geplant dauerte, nahm sich Kohlbacher viel Zeit für Fotos, Selfies und Autogramme - auch für Anna und Joshua.

"Echt gut", waren sich beide hinterher einig. Kohlbacher selbst wechselte beim Signieren nach 20 Minuten auf RNZ-Notizblöcke, weil ihm die Autogrammkarten ausgegangen waren. Dass er sich davor nicht drücken würde, hatte er schon im Interview klargemacht: "Ein Autogramm oder ein Selfie - davor rennt keiner weg." (fjm)

Erfolgreiche Autogrammjäger: Joshua und Anna (in Orange und Gelb) mit Handball-Nationalspieler Jannik Kohlbacher. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung