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17.01.2020
Soll spätestens von April an als Fundament dienen: die Betongründung für den größeren der beiden Interimsbauten am Kurpfalz-Gymnasium. Foto: Dorn
Von Frederick Mersi
Schriesheim. Georg Grüber redete schnell, von seiner schriftlichen Stellungnahme hatte sich der Stadtrat der Grünen Liste (GL) verabschiedet. "Ich glaube nicht, dass der Zeitplan eingehalten werden kann", sagte der Zimmermeister zwischen Zahlen und Sätzen, die für die Zuhörer in der Sitzung am Mittwoch ob des Sprechtempos unverständlich blieben. "Ich habe so etwas noch nie gesehen, das können wir gar nicht schaffen."
Grüber begründete, warum es seine Fraktion als einzige ablehnte, die Errichtung von zwei Interimsbauten aus Containermodulen während der Sanierung des Kurpfalz-Gymnasiums an die KB Container GmbH zu vergeben. Die Stadt hatte der im September beauftragten Firma Erwe Containersysteme wegen Zweifeln an der Leistungsfähigkeit gekündigt (siehe Hintergrund). "Der Preis lag damals schon 21,82 Prozent über der Kostenschätzung", sagte Grüber. "Wir stimmen heute nicht zu. Nicht weil wir Sanierungsgegner sind, es geht uns nur um die Kosten."
Die sind gegenüber September durch das neue Angebot der Firma KB Container zwar um etwa 80.000 Euro gesunken, liegen aber immer noch deutlich über der ursprünglichen Kostenschätzung. Auch der reduzierte Preis gab Grüber Anlass zur Skepsis: "Ich habe mich schon gewundert, dass man ohne Not so viel günstiger wird."
Die anderen Fraktionen im Gemeinderat reagierten darauf mit Unverständnis: "Wir haben eine Kostendeckelung beschlossen, darüber kann der Preis nicht hinausgehen", erinnerte CDU-Stadträtin Christiane Haase an einen entsprechenden Beschluss im September. "Die Sanierung ist eine einmalige Möglichkeit, die wir nutzen sollten."
Bernd Hegmann, Fraktionssprecher der Freien Wähler, der sich Anfang Januar im RNZ-Interview noch skeptisch bezüglich des Kostenrahmens geäußert hatte, betonte: "Es geht heute ausschließlich um die Container, deshalb stimmen wir zu." Renate Hörisch-Helligrath (SPD) sagte, sie sei angesichts der Ausführungen der Grünen Liste "fassungslos": "Wir brauchen diese Interimsbauten, der Unterricht muss weiter stattfinden." Bezüglich der Verzögerungen bei der Errichtung sagte sie: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."
Ulrike von Eicke (FDP) betonte, die Firma KB habe gute Referenzen vorgelegt: "Da war von Bauen in Rekordzeit die Rede, das können wir gut brauchen." Auch die Einzelstadträte von Bürgergemeinschaft (BgS) und AfD signalisierten Zustimmung. "Es muss vorwärtsgehen", sagte Lissy Breitenreicher (BgS).
Nach dem mehrheitlichen Beschluss gegen die Stimmen der Grünen Liste am Mittwochabend vergab die Stadtverwaltung den Auftrag am Donnerstag, um keine Zeit zu verlieren. Die Firma KB Container hat sich verpflichtet, die Interimsbauten bis spätestens 6. April fertigzustellen. Zweifel an der Leistungsfähigkeit hat das Bauamt laut dessen Leiter Markus Schäfer dieses Mal nicht. Auch am Zeitplan des Gesamtprojekts werde nicht gerüttelt: "Der 31. Dezember 2022 ist unsere absolute Deadline."
Bürgermeister Hansjörg Höfer rief am Ende der Diskussion zum Zusammenhalt auf: "Den Weg sind wir gegangen und den müssen wir zu Ende gehen." Die Debatte am Mittwochabend zeigte: Leicht wird das nicht.
Kurpfalz-Gymnasium Schriesheim: Grüne Liste stellt Sanierungszeitplan des Gymnasiums infrage
Mehrheit im Rat stimmt dennoch für Container-Vergabe - Dieser Weg wird kein leichter seinSoll spätestens von April an als Fundament dienen: die Betongründung für den größeren der beiden Interimsbauten am Kurpfalz-Gymnasium. Foto: Dorn
Von Frederick Mersi
Schriesheim. Georg Grüber redete schnell, von seiner schriftlichen Stellungnahme hatte sich der Stadtrat der Grünen Liste (GL) verabschiedet. "Ich glaube nicht, dass der Zeitplan eingehalten werden kann", sagte der Zimmermeister zwischen Zahlen und Sätzen, die für die Zuhörer in der Sitzung am Mittwoch ob des Sprechtempos unverständlich blieben. "Ich habe so etwas noch nie gesehen, das können wir gar nicht schaffen."
Grüber begründete, warum es seine Fraktion als einzige ablehnte, die Errichtung von zwei Interimsbauten aus Containermodulen während der Sanierung des Kurpfalz-Gymnasiums an die KB Container GmbH zu vergeben. Die Stadt hatte der im September beauftragten Firma Erwe Containersysteme wegen Zweifeln an der Leistungsfähigkeit gekündigt (siehe Hintergrund). "Der Preis lag damals schon 21,82 Prozent über der Kostenschätzung", sagte Grüber. "Wir stimmen heute nicht zu. Nicht weil wir Sanierungsgegner sind, es geht uns nur um die Kosten."
Die sind gegenüber September durch das neue Angebot der Firma KB Container zwar um etwa 80.000 Euro gesunken, liegen aber immer noch deutlich über der ursprünglichen Kostenschätzung. Auch der reduzierte Preis gab Grüber Anlass zur Skepsis: "Ich habe mich schon gewundert, dass man ohne Not so viel günstiger wird."
Die anderen Fraktionen im Gemeinderat reagierten darauf mit Unverständnis: "Wir haben eine Kostendeckelung beschlossen, darüber kann der Preis nicht hinausgehen", erinnerte CDU-Stadträtin Christiane Haase an einen entsprechenden Beschluss im September. "Die Sanierung ist eine einmalige Möglichkeit, die wir nutzen sollten."
Bernd Hegmann, Fraktionssprecher der Freien Wähler, der sich Anfang Januar im RNZ-Interview noch skeptisch bezüglich des Kostenrahmens geäußert hatte, betonte: "Es geht heute ausschließlich um die Container, deshalb stimmen wir zu." Renate Hörisch-Helligrath (SPD) sagte, sie sei angesichts der Ausführungen der Grünen Liste "fassungslos": "Wir brauchen diese Interimsbauten, der Unterricht muss weiter stattfinden." Bezüglich der Verzögerungen bei der Errichtung sagte sie: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."
Ulrike von Eicke (FDP) betonte, die Firma KB habe gute Referenzen vorgelegt: "Da war von Bauen in Rekordzeit die Rede, das können wir gut brauchen." Auch die Einzelstadträte von Bürgergemeinschaft (BgS) und AfD signalisierten Zustimmung. "Es muss vorwärtsgehen", sagte Lissy Breitenreicher (BgS).
Nach dem mehrheitlichen Beschluss gegen die Stimmen der Grünen Liste am Mittwochabend vergab die Stadtverwaltung den Auftrag am Donnerstag, um keine Zeit zu verlieren. Die Firma KB Container hat sich verpflichtet, die Interimsbauten bis spätestens 6. April fertigzustellen. Zweifel an der Leistungsfähigkeit hat das Bauamt laut dessen Leiter Markus Schäfer dieses Mal nicht. Auch am Zeitplan des Gesamtprojekts werde nicht gerüttelt: "Der 31. Dezember 2022 ist unsere absolute Deadline."
Bürgermeister Hansjörg Höfer rief am Ende der Diskussion zum Zusammenhalt auf: "Den Weg sind wir gegangen und den müssen wir zu Ende gehen." Die Debatte am Mittwochabend zeigte: Leicht wird das nicht.
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