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25.07.2020
Das Kletternetz eines Spielgeräts zündeten Eindringlinge im Dezember in einem Gartengrundstück an der Leutershäuser Straße an, die Besitzer erstatteten Anzeige. Immer wieder haben Eigentümer mit Vandalismus außerhalb der Wohnbebauung zu kämpfen. Archiv-Foto: Dorn
Schriesheim. (hö) Es war eigentlich nur eine harmlose Frage, die Stadtrat Bernd Molitor (Grüne Liste) stellte: Ihm sei aufgefallen, dass es in den Weinbergen praktisch keine Mülleimer gebe. Dabei seien die Anwohner bereit, dafür zu zahlen. Und Jutta Becker (Freie Wähler) klinkte sich gleich mit in die Diskussion ein: "In den Weinbergen wird gerade jetzt viel gefeiert, sie sind zu einer Partymeile geworden. Wie will die Stadt dagegen vorgehen?" Dazu passte eine seltsame Beobachtung von Obstbauer Karlheinz Spieß, der erst unlängst morgens Stroh machte. Da saßen ein paar Jugendliche ungerührt rauchend auf einem Ballen – und Spieß wies sie zurecht.
Ordnungsamtsleiter Achim Weitz gab zu, dass dem "von der Überwachungsseite her" nur schwer beizukommen sei: "Wir haben keine Musterlösung, wie wir dem Problem Herr werden könnten." Immerhin habe es in den letzten Monaten keine Klagen wegen Ruhestörung gegeben. Bürgermeister Hansjörg Höfer wies darauf hin, dass schon mal samstags die Polizei Streife gefahren sei: "Aber ausgerechnet da war nichts los." Zugleich habe er beobachtet, dass es mitnichten Schriesheimer Jugendliche seien, sondern aus umliegenden Orten, die in den Weinbergen Party machten: "Und auf die haben wir keinen Einfluss."
Die Müllprobleme sieht der Bürgermeister nicht nur auf die Weinberge begrenzt: "Die haben wir in der gesamten Flur." Das sei aber ein gesamtgesellschaftliches Problem: "Diese Verrohung der Sitten halte ich für schlimm. Das gehört sich nicht, seinen Müll in die Landschaft zu werfen, dafür ist jeder allein verantwortlich." Auch aus anderen Weingegenden wie in Esslingen, im hohenlohischen Krautheim oder bei Wittlich an der Mosel werden ähnliche Phänomene von Müll, aber gelegentlich auch Partys, im Wingert berichtet.
Tatsächlich gab es in der letzten Zeit, zumindest in Schriesheim, weniger in den Weinbergen als vielmehr im Wald ein Problem mit illegalem Abfall: Mitte April waren oberhalb vom Schützenhaus die nicht verwertbaren Überreste von vier Ziegen gefunden worden, fünf Wochen drauf wurden über 100 verstreut liegende Altreifen zwischen dem Oberen und dem Unteren Leichtersbergweg unweit von Wilhelmsfeld entdeckt.
Und was ist mit zusätzlichen Mülleimern an den Weinbergen? "Wir prüfen einzelne Standorte", so Höfer. Er sagte aber auch, dass manche Bürger dazu neigten, ihren Hausabfall nicht in ihren eigenen Tonnen, sondern in städtischen Kübeln zu entsorgen – vielleicht aus Angst vor der Kontrolle durch andere Hausbewohner.
Die Weinberge als Partymeile?
Stadt kann dagegen wenig ausrichten - Hinterlassenschaften sind nicht allein ein Schriesheimer ProblemDas Kletternetz eines Spielgeräts zündeten Eindringlinge im Dezember in einem Gartengrundstück an der Leutershäuser Straße an, die Besitzer erstatteten Anzeige. Immer wieder haben Eigentümer mit Vandalismus außerhalb der Wohnbebauung zu kämpfen. Archiv-Foto: Dorn
Schriesheim. (hö) Es war eigentlich nur eine harmlose Frage, die Stadtrat Bernd Molitor (Grüne Liste) stellte: Ihm sei aufgefallen, dass es in den Weinbergen praktisch keine Mülleimer gebe. Dabei seien die Anwohner bereit, dafür zu zahlen. Und Jutta Becker (Freie Wähler) klinkte sich gleich mit in die Diskussion ein: "In den Weinbergen wird gerade jetzt viel gefeiert, sie sind zu einer Partymeile geworden. Wie will die Stadt dagegen vorgehen?" Dazu passte eine seltsame Beobachtung von Obstbauer Karlheinz Spieß, der erst unlängst morgens Stroh machte. Da saßen ein paar Jugendliche ungerührt rauchend auf einem Ballen – und Spieß wies sie zurecht.
Ordnungsamtsleiter Achim Weitz gab zu, dass dem "von der Überwachungsseite her" nur schwer beizukommen sei: "Wir haben keine Musterlösung, wie wir dem Problem Herr werden könnten." Immerhin habe es in den letzten Monaten keine Klagen wegen Ruhestörung gegeben. Bürgermeister Hansjörg Höfer wies darauf hin, dass schon mal samstags die Polizei Streife gefahren sei: "Aber ausgerechnet da war nichts los." Zugleich habe er beobachtet, dass es mitnichten Schriesheimer Jugendliche seien, sondern aus umliegenden Orten, die in den Weinbergen Party machten: "Und auf die haben wir keinen Einfluss."
Die Müllprobleme sieht der Bürgermeister nicht nur auf die Weinberge begrenzt: "Die haben wir in der gesamten Flur." Das sei aber ein gesamtgesellschaftliches Problem: "Diese Verrohung der Sitten halte ich für schlimm. Das gehört sich nicht, seinen Müll in die Landschaft zu werfen, dafür ist jeder allein verantwortlich." Auch aus anderen Weingegenden wie in Esslingen, im hohenlohischen Krautheim oder bei Wittlich an der Mosel werden ähnliche Phänomene von Müll, aber gelegentlich auch Partys, im Wingert berichtet.
Tatsächlich gab es in der letzten Zeit, zumindest in Schriesheim, weniger in den Weinbergen als vielmehr im Wald ein Problem mit illegalem Abfall: Mitte April waren oberhalb vom Schützenhaus die nicht verwertbaren Überreste von vier Ziegen gefunden worden, fünf Wochen drauf wurden über 100 verstreut liegende Altreifen zwischen dem Oberen und dem Unteren Leichtersbergweg unweit von Wilhelmsfeld entdeckt.
Und was ist mit zusätzlichen Mülleimern an den Weinbergen? "Wir prüfen einzelne Standorte", so Höfer. Er sagte aber auch, dass manche Bürger dazu neigten, ihren Hausabfall nicht in ihren eigenen Tonnen, sondern in städtischen Kübeln zu entsorgen – vielleicht aus Angst vor der Kontrolle durch andere Hausbewohner.
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