Schriesheim im Bild 2023

07.03.2005

Mathais, brich endlich das Eis!

Eher Glühwein- als Rieslingwetter zum Mathaisemarkt-Auftakt - Selbst bei Peter Riehls letztem Festzug als Bürgermeister hat es geschneit - 60 Zugnummern

Im Freien bei Schneefall kuscheln, mit der RNZ in Reichweite und ein paar schlauen "Bauernregeln" am Kopfende: das kann man nur auf dem Festzug des Mathaisemarkts. Die "Raubritter" landeten mit ihrer "Riehl-Rakete" samt Astronauten und grünen Marsmännchen - und mit Musik aus der Konserve. Wenn das mal keinen Ärger gibt... Fotos: Bernhard Kreutzer

(cab) Wie hat es Karl-Heinz Schulz in seiner Moderation bei der Krönung von Weinkönigin Stefanie Frank formuliert? "Unsere innere Uhr sagt: Wir feiern Mathaisemarkt. Egal bei welchem Wetter". Das ist die wahre Schriesheimer Moral! Und die haben gestern auch wieder die Vereine, Organisationen und Musikgruppen beim Festzug an den Tag gelegt.

Dem Schneefall zum Trotz war die Stimmung im Zug und am Wegesrand wieder bestens. Und auch dieses Jahr kannte die Kreativität bei der Gestaltung der Motivwagen und Fußgruppen keine Grenzen. Das führte sogar soweit, dass im Zug nicht nur ein Peter Riehl unterwegs war, sondern gleich mehrere. Zeitgleich wurde er am Anfang des Zuges, im mobilen Festzelt des Verkehrsvereins, bei den Jagdhornbläsern (hier als Kurfürst Peter I.) und auf dem Wagen der Lyra entdeckt (hier war Albert Kesseler ganz ohne Maske ein wahrer Doppelgänger).

Dass viel Riehl in diesem Zug keine Überraschung sein würde, war ja klar. Muss man es nochmal betonen, dass es Riehls letzter Festzug als Bürgermeister war, der zudem unter dem Motto: "32 Mathaisemarkt-Festzüge mit Peter Riehl" stand? Zum Zug gehört auch immer etwas kommunalpolitische Satire. So legte der Partnerschaftsverein einen Pappmaché-Riehl in eine Hängematte und ließ ihn lesen in den eigenen "Memoiren oder wie es wirklich war". Die IEWS griff nochmal den Weihnachtsbaum-Verkauf auf. Vorschwimmer Klaus Cardano saß hinten auf dem Sprungbrett, hatte eine Art Spritzdüse in der Hand und klärte so die "Wahrheit über Weihnachtsbäume" auf.

Apropos Wahrheit. Der SV wies darauf hin, dass im Wein Wahrheit liege und gab auf diese Art "Schiri-Nachhilfe". Hoyzer hätte mal lieber auf Schriesheims Fußballer gehört. Eine weitere Wahrheit ist auch, dass die Kinder der Strahlenberger Grundschule als fantasievoll gestaltete Winzergruppe wirklich nicht den Hauch von Bedenken in Sachen Jugendschutz und Prävention hervorriefen. Das Thema ist jetzt wohl endgültig erledigt. Und was ist mit der Musik auf den Wagen? Die "Raubritter" haben trotz des "Verbots" nicht darauf verzichtet. Ihrer Rakete hätte aber auch was gefehlt ohne die alten NDW-Songs. Auch das Stadtorchester ließ es ordentlich vom Hänger rocken, spielte aber natürlich selbst und ließ der Konserve keine Chance. Fazit: Es war ein Festzug, der Riehls Abschied würdig war.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung