Zahl der Unfälle geht auf hohem Niveau leicht zurück

Mehr als 1600 Mal hat es im letzten Jahr an der Bergstraße gekracht - Allerdings gibt es auch 600 Fahrzeuge auf 1000 Einwohner
Von Stefan Zeeh

Bergstraße. "Nach dem historischen Höchststand im Jahr 2003 sind die Verkehrsunfälle leicht zurückgegangen", erläutert Jürgen Scherer, der Leiter des Weinheimer Polizeireviers, die Statistik für das Jahr 2004 in seinem Bereich. Denn im gesamten Polizeirevier, das für Weinheim, Hemsbach, Laudenbach, Hirschberg und Schriesheim zuständig ist, sank erfreulicherweise die Zahl der Unfälle von 1684 im Jahr 2003 auf 1621 im vergangenen Jahr.

Der leichte Rückgang der Verkehrsunfälle darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich deren Zahl seit mehreren Jahren auf einem sehr hohen Niveau befindet. Seit 2002 liegt sie bei über 1600.

Im Vergleich dazu wurden im Jahr 1996 nur 1306 Unfälle registriert. Scherer führt dies auf die gestiegene Einwohnerzahl und die damit verbundene erhöhte Verkehrsbelastung zurück. Auch sei das Verhältnis von etwa 600 Fahrzeugen auf 1000 Einwohner im Gebiet des Weinheimer Polizeireviers relativ hoch.

Positiv festzuhalten ist ebenfalls, dass es nur einen Schulwegunfall gegeben hat, bei dem ein Radfahrer leicht verletzt wurde. Im Jahr 2004 gab es mit zwei Verkehrstoten zwar einen mehr als im Vorjahr, jedoch sei bei keinem der tödlichen Verkehrsunfälle ein Fremdverschulden oder überhöhte Geschwindigkeit die Ursache, so der Polizeihauptkommissar.

Bedenklich dagegen erscheint die gestiegene Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss von 43 auf 59 und die immer noch häufigen Unfallfluchten mit 468 gegenüber 499 im Jahr 2003. "Hierin äußert sich die schlechte Moral der Verkehrsteilnehmer", bemerkt der Leiter des Weinheimer Polizeireviers. Immerhin wird ungefähr jede dritte Unfallflucht aufgeklärt.

Die Unfallschwerpunkte sind in Weinheim vor allem entlang der B 38 aufgereiht, wie etwa deren Einmündung in die Westtangente (B 3). Einsam an der Spitze steht mit 25 Unfällen in den letzten beiden Jahren die Kreuzung B 38/Viernheimer Straße/Westtangente. Aber auch an der Kreuzung der B 3 mit der Bahnhofstraße konnten elf Unfälle festgehalten werden.

In der Gemeinde Hirschberg liegt ein Schwerpunkt der Unfälle an der Einnmündung der Heddesheimer Straße in die B 3. Im Zeitraum 2003/2004 wurden hier insgesamt neun Unfälle registriert.

Ein Unfallschwerpunkt der letzten Jahre in Weinheim, nämlich die Kreuzung Schulstraße/Dr. Bender-Straße/Albert-Ludwig-Grimm Straße, scheint aber durch Änderung der Fahrbahnmarkierung und ein zusätzliches Stoppschild entschärft worden zu sein.

Gab es hier 2003 noch sechs Unfälle, so waren 2004 nur noch zwei zu verzeichnen.

Schriesheim: betrübliche Ausnahme
Eine betrübliche Ausnahme im Zuständigkeitsbereich des Weinheimer Polizeireviers stellt die Stadt Schriesheim dar. Hier sind die Unfälle um 21 Prozent von 200 auf 242 im vergangenen Jahr geklettert, wobei die Personenschäden sogar um 70 Prozent zulegten.

Einen Schwerpunkt mit zehn Unfällen stellt auf der von Schriesheim nach Wilhelmsfeld verlaufenden L 536 der Abzweig nach Altenbach dar. Hier wurden zehn Unfälle vermerkt.

"Ansonsten verteilen sich Unfälle über das gesamte Stadtgebiet", erklärt der Leiter des Weinheimer Polizeireviers. Die Ursache für die doch extreme Unfallzunahme kennt aber auch Jürgen Scherer nicht. "Vielleicht hat es etwas mit der Witterung zu tun oder mit den vielen Veranstaltungen die in Schriesheim stattfinden", vermutet er. Darüber gibt aber keinerlei Statistik Auskunft.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung