Schriesheim im Bild 2023

20.05.2005

Labsal für Auge, Ohr und Gaumen

Labsal für Auge, Ohr und Gaumen

Silke Hauck spielte in der "Pfalz" - Gutes Essen und gute Musik "direkt vor der Haustür" - Am 29. Mai kommen die "Two Tones"

Silke Hauck und Rainer Klundt (Piano) bei ihrem Auftritt in der "Pfalz". Foto: vaf

Schriesheim. (keke) "In der ,Pfalz' können Sie was erleben", lautet dass Motto, unter dem Jürgen Opfermann in sein Hotel-Restaurant an der Römerstraße 2 zweimal im Monat zum Genuss für die Sinne und Aufatmen für die Seele einlädt. Wobei Erstgenanntes eher noch untertrieben erscheint und Letzteres nicht übertrieben ist.

Denn dem smarten Hotel- und Restaurantbesitzer in der dritten "Pfalz"-Gastronomen-Generation, der die Musik über alles liebt und gern mit Freunden zusammen is(s)t, möchte auch seine Gäste an diesem Vergnügen teilhaben lassen. "Der Jürgen, das ist ein Netter und menschlich wie fachlich ein Juwel", bestätigen Kollegen und Gäste, die kürzlich wieder die "Pfalz" beim Auftritt von Silke Hauck und Rainer Klundt (Piano) bis auf den letzten freien Stuhl füllten.

Was das musikalische Angebot betrifft, so scheint das wie auch die kulinarische Vielfalt auf der Speisekarte schier grenzenlos. Moderner Jazz wird hier ebenso aufgetischt wie Ka-barettistisches, je nach Saison kommt dazu ebenso königlicher Spargel auf den Teller wie auch Wild. Die "Pfalz" solle darüber hinaus sowohl ein Sprungbrett für noch unbekannte Talente darstellen als auch bereits etablierten Künstlern die Möglichkeit einräumen, vor Publikum Neues auszuprobieren, versucht Opfermann im Gespräch seine Philosophie rüberzubringen. Um damit nicht zuletzt die Schriesheimer hinter dem Ofen her-vorzuholen und von der heimischen Couch zu locken. Ob wie vor Monatsfrist "Bluesgosch" Dieter Reinberger und Altmeister Jochen Brauer mit Band, jetzt Silke Hauck oder demnächst die "Two Tones" (am 29. Mai) und die Heidelberger "JazzMen" (am 12. Juni): Opfermanns Konzept schlägt ein. Der zusätzliche Clou des Ganzen: Der Eintritt zu den jeweiligen Opfermann-Events ist grundsätzlich frei. "Jürgen, heute hast du wieder gute Musik" und "Gut, dass es so was gibt", bestätigten dann auch beim Gastspiel von Silke Hauck sowohl Opfermanns Stammgäste als auch diejenigen Besucher, die zum ersten Male die Grenze in die "Pfalz" überschritten hatten, dass die Stadt unter der Strahlenburg durch seine Idee eine Bereicherung erfahren habe.

Zwischen Jazz, Pop und einem Touch Blues angesiedelt und mit ruhigen, teils melancholischen Songs und Balladen, Liebesliedern und Träumereien voll Sehnsucht und Gespür für den Augenblick ("Lieben und geliebt zu werden ist das Größte, was wir haben") setzte Silke Hauck ihre ausgefeilten Blue Note-Akzente.

Einen hervorragenden Pianisten und eine herrlich kultivierte Stimme hatte Hauck mit im Gepäck, die von der rauen CCR-"Proud Mary" Rock-Röhre über "Coca Cola and Rum" der Andrew Sisters bis hin zu den zartesten Tönen alle Register erreicht, brachte die Hauck auch das "Pfälzer" Publikum schnell dazu, begeistert mitzumachen, beidhändig zu schnipsen, den Rhythmus vorzugeben und in kollektives Extremjubeln auszubrechen. Eine einzige Labsal für Auge, Ohr und Gaumen, mag man sich da nur uneingeschränkt dem Urteil eines Wilhelmsfelders anschließen: "Warum in die Ferne schweifen und in fremden Revieren wildern, wenn gutes Essen und gute Musik auch direkt vor der Haustüre gemacht wird".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung