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09.11.2005

Würz will auch in Sachen Tunnel handeln

Würz will auch in Sachen Tunnel handeln

Bürgermeisterkandidat Karlheinz Würz im Gespräch mit den Anwohnern von Branich und Talstraße

Karlheinz Würz sprach mit den Bürgern im "Neuen Ludwigstal". Foto: Dorn

Schriesheim. (nip) In der Veranstaltung von Bürgermeisterkandidat Karlheinz Würz im Hotel "Neues Ludwigstal" wurde eines deutlich: Die Bewohner der Talstraße sind verbittert. Sie sind sauer, weil es keine Fortschritte gibt im Verfahren Branichtunnel. Und weil sie sich von der Stadt im Stich gelassen fühlen. Sie sind wütend, weil jeder mit einem Affenzahn durch die Talstraße brettert, obwohl dort zumeist Tempo 30 vorgeschrieben ist. "Das kontrolliert doch keiner", monierte einer der knapp 20 Anwesenden im Nebenzimmer des Restaurants und empfahl Würz dafür zu sorgen, dass er im Fall seiner Wahl in der Talstraße so genannte "Starenkästen" aufhängen lässt. Was den Tunnel anbelangt, so sah der 39-jährige parteilose Kandidat nach eigenen Worten "Licht am Ende".

Vielleicht sei der Durchbruch nicht in der ersten Amtszeit eines neuen Bürgermeisters zu realisieren, meinte er. Hier widersprach allerdings Stadtrat Karl-Heinz Schulz, der darauf hinwies, dass der Planfeststellungsbeschluss für das Projekt lediglich bis 2008 terminiert ist: "Wenn der Tunnel bis dahin nicht kommt, kommt er nie mehr". Würz versicherte, er werde für die Realisierung des einhellig gewünschten Branich-Durchgangs notfalls auch auf "Betteltour" gehen. "Es besteht dringend Handlungsbedarf", betonte der Finanzwirt. Ihm schwebe vor, eine Freifinanzierung durchzukalkulieren und dann an mögliche Geldgeber heranzutreten.

Lediglich einen Radweg nach Altenbach zu bauen, sei keine Lösung. Weiterhin beklagten die Anwohner, dass die Verkehrsschilder zugewachsen seien und Lkw des Nachts im Höllentempo über die Straße rauschten. Es sei ein Wunder, dass nicht mehr passiere. An diesem Abend stellte der "Schriesemer" Würz erneut seine Vita vor und wiederholte die Ausrichtung seines Wahlprogramms.

Dort, wo er sich bislang missverstanden fühlte, wurde er deutlicher oder variierte seine Vorschläge. "Immer zum Wohl der Stadt", wie er betonte. Herzenswunsch sei es ihm, eine bürgernahe und offene Politik zu betreiben. Als Negativbeispiel nannte er die Rebflurbereinigung, wo die Bürger und vor allem die Betroffenen vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien: "Mit den Gegnern hätte man sich vernünftig unterhalten sollen". Eine Verwaltungsreform innerhalb des Rathauses scheint ihm ebenfalls notwendig: Eine Strahlkraft von innen nach außen soll die Bürger dazu bringen, sich auf den Behördengang zu freuen. Die Motivation von Mitbürgern sei auch so eine Sache: Sich bei jenen zu bedanken, die sich engagieren, könne Wunder wirken. Und noch eins: Ohne Vereine, das weiß Vereinsmensch Würz ganz genau, wäre das Leben in der Stadt nicht dasselbe. Es gelte daher, die Vereinsarbeit weiter zu fördern. Unter dem Aspekt "die Jugend vun der Gass zu holen" gebe die Jugendfeuerwehr ein glänzendes Beispiel. Apropos Feuerwehr: Immer wieder gebe es Schwierigkeiten, wenn Arbeitgeber bei ihnen beschäftigte freiwillige Löschmänner zum Einsatz freistellen müssten. Hier werde er das Gespräch suchen. Auch die Themen Jugendsozialarbeiter, JuTS und Push-Gelände, Mathaisemarkt-Aufwertung und Katastrophenschutz sowie die Sicherung der Schullandschaft fehlten nicht an diesem Abend. Würz bekräftigte zudem sein Versprechen an alle Bürger: "Ihr könnt ruhig schlafen – wie Geld in die Stadt kommt, ist mein Problem".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung