Schriesheim im Bild 2023

12.11.2005

Das Teelicht erleuchtet ein Schlösschen

Die Kindergärten in Schriesheim und Altenbach haben für die Martinsumzüge fleißig Laternen gebastelt
Traditionell führte der Schriesheimer Martinsumzug von der Schillerstraße bis zum Schulhof der Strahlenberger Grundschule: Hier stellten Claus Breutner als Martin und Karlheinz Schulz als Bettler die Geschichte des Heiligen dar.
Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. War er ein christlicher Heiliger, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat oder lebt beim Umzug ein heidnischer Brauch weiter – Sankt Martin gibt immer noch Rätsel auf. Fest steht, dass in Schriesheim die Tradition der Martinsumzüge aufrecht erhalten wird, und zwar vom Verkehrsverein, der die Veranstaltung zusammen mit der Stadt organisiert. Die Polizei hatte wegen des Umzuges den gesamten Weg für den Verkehr gesperrt. Der Zug, musikalisch begleitet vom Posaunenchor und angeführt vom Pferd Espona, nahm die traditionelle Route von der Schillerstraße über die Oberstadt bis zum Schulhof der Strahlenberger Grundschule, wo Sankt Martin alias Claus Breutner auf den Bettler traf, gespielt von Karlheinz Schulz, dem Vorsitzenden des Verkehrsvereins. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam und jedes Kind erhielt ein Martinsmännchen.

Auch in den Kindergärten liefen bis zum großen Tag die Vorbereitungen. Im Regenbogen-Kindergarten in der Sophienstraße bastelten die älteren Kinder Laternen – wie kleine Schlösser sahen sie aus: kunstvoll geschmückt mit Zwiebeltürmchen aus glänzender Folie und mit bunten Fenstern. Ein eigener Laternenumzug führte von der Mehrzweckhalle durch die Felder zum Push-Gelände. Dort klang das Fest am Lagerfeuer aus mit Glühwein für die Großen und Kinderpunsch für die Kleinen.

Der Kindergarten Römerstraße hat beim Reit- und Fahrverein gefeiert und um das Gelände herum einen Umzug veranstaltet. Hinterher konnten sich Kinder und Eltern mit Würsten, Saft, Glühwein und Waffeln stärken. Ihre Laternen aus Buntpapier oder in Rabenform waren in den Gruppen gebastelt worden. Die Kinder aus dem Kindergarten Kunterbunt in der Mannheimer Straße zogen um den Sportplatz, wo die Eltern später ein Büffet anboten.

Auch die „Bärenhöhle“ in Altenbach hat sich auf das Fest vorbereitet und mit den Kindern ganz unterschiedliche Laternen gebastelt: Hexen, Tiere und Gespenster tummelten sich beim Umzug, den die Jugendfeuerwehr mit Fackeln begleitete und dem Sankt Martin (auch ein ehemaliges Kindergartenkind) auf einem Esel voranritt. Vor der katholischen Kirche führten die Vorschulkinder ein Schattenspiel auf, das sich mit einer tapferen kleinen Biene beschäftigte und brachten den Kleinen das Thema „Helden“ nahe.

So erzählten Kinder von ihren Helden wie Spiderman, aber auch von der Feuerwehr, die Leben rettet. Am großen Lagerfeuer gab es am Schluss selbst gebackene Martinsbrötchen. Die „Kinderschachtel“ in der Kurpfalzstraße hat ihr Laternenfest auf dem Gelände des Kindergartens, das zum Spielen und Toben einlädt, gefeiert. Die Eltern hatten ein Büffet vorbereitet mit Würsten und warmen Getränken, und die Kleinen konnten ihre bunten, mit gedruckten Bildern beklebten Laternen ausführen. Im privaten Kindergarten Steinachstraße wurden, passend zur Jahresgeschichte um den Räuber Hotzenplotz, Eulen gebastelt, die im Räuberwald fliegen können. Aber die Kinder aus der Steinachstraße müssen sich bis zu ihrem Laternenfest noch ein bisschen gedulden: Der Umzug mit anschließendem Lagerfeuer findet erst in der nächsten Woche statt.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung