Schriesheim im Bild 2023

25.02.2006

Premiere: Ein Geschwisterpaar im selben Jahr

Vorstellung der Weinhoheiten Stefanie und Sandra Weber sowie Målin Well im Zehntkeller – Sie begrüßen den auf Freitag vorgezogenen Mathaisemarkt-Start

Auf Stefanie Frank folgt dieses Jahr ihre bisherige Prinzessin Stefanie Weber als Schriesheims Weinkönigin. Deren Schwester Sandra wird Weinprinzessin. Mit der künftigen Prinzessin Må lin Well kommt eine Weinhoheit aus Leutershausen.
Von Anke Ziegler

Schriesheim. Auch in diesem Jahr kündigte die Winzergenossenschaft (WG) bei der Vorstellung der Weinhoheiten gestern Abend im Zehntkeller eine Besonderheit an. Diesmal ging es nicht um denselben Vornamen, aber in gewisser Weise um denselben Nachnamen. Die neue Weinkönigin heißt Stefanie Weber, ihre beiden Prinzessinnen sind Målin Well und Sandra Weber. Sandra Weber ist die jüngere Schwester der künftigen Weinkönigin Stefanie II. Zwei Jahre sind die beiden auseinander, wohnen gemeinsam in einer Wohnung und verstehen sich prima. „Es gab schon Schwestern, die beide Weinhoheiten waren, doch nie waren sie es im gleichen Jahr“, erinnerte sich der WG-Vorsitzende Friedrich Ewald.

Die Vorstandschaft der WG durfte die Weinkönigin 2006/2007 diesmal richtig wählen, denn beide Prinzessinnen aus dem vergangenen Jahr wollten dieses Amt gerne weiterführen. Das Rennen hat Stefanie Weber gemacht und sie freute sich an diesem Abend auf ein weiteres Jahr als Weinbotschafterin Schriesheims. „Ursprünglich wollte ich gar nicht Weinkönigin werden“, verriet sie. Doch dann hat ihr das Jahr als Prinzessin so gut gefallen.

„Nicht jeder hat die Chance, so etwas zu erleben“
Die künftige Weinkönigin ist am 8. September 1986 geboren. Nach dem Besuch der Helen-Keller-Schule in Weinheim und einem Jahr an der Berufsschule für Drucktechnik in Heidelberg-Wieblingen, hat die Hobbybäckerin ihren Berufswunsch in Angriff genommen und ist nun im ersten Lehrjahr zur Konditorin im Café Knapp in Ladenburg. Bis 2007 wird sie dort zur Gesellin ausgebildet. Im Mai dieses Jahres kann sie dank eines Austauschprogramms für drei Wochen in einer Konditorei in Paris arbeiten. Im September wird dann eine Französin nach Ladenburg kommen. Stefanies Eltern sind Christel und Jürgen Weber. Der Mutter gehört „Christel‘s Blumenecke“. Wie die gesamte Familie sind sie mit der Winzergenossenschaft verbunden und vor allem der Opa, Hans Ringelspacher, ist in Schriesheim kein Unbekannter. Er ist Obst- und Weinbauer, und ihm gehört einer der Aussiedlerhöfe. Am liebsten trinkt die neue Weinkönigin Weißherbst, Schriesecco und Gewürztraminer, und in ihrer Freizeit treibt die 19-Jährige gerne Sport, liest oder unternimmt viel gemeinsam mit Freunden.

Ihre Schwester, die 17-jährige künftige Weinprinzessin Sandra Weber, hat also den- selben familiären Hintergrund wie die Weinkönigin. Sandra berichtete, dass sie im letzten Jahr durch ihre Schwester mitbekommen habe, was im Amt als Weinprinzessin auf sie zukommen würde, und sie beschloss, dabei zu sein: „Nicht jeder hat die Chance so etwas zu erleben“, freute sie sich auf ihre neue Aufgabe. Am 8. Juni 1988 geboren, besucht Sandra heute die Helen-Keller-Schule in Weinheim. Ab September will die Tierliebhaberin eine Ausbildung als Tierpflegerin Labor und Klinik im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg beginnen.

Zu Hause kümmert sich die Weinprinzessin um drei Wellensittiche, zwei Katzen und zwei Hunde und manchmal auch um die drei Ziegen der Großeltern. Zudem hilft sie bei ihrer Mutter in „Christel‘s Blumenecke“ aus. Am liebsten trinkt Sandra Schriesecco und sie tanzt auch gerne oder verbringt ihre Zeit mit ihrem Freund. „Mit Målin Well ist eine Weinprinzessin mal wieder aus Leutershausen“, freute sich WG-Vorsitzender Ewald. „Alle paar Jahre gelingt uns das“, so der Vorsitzende.

Den Namen hat die 20-Jährige den „Ferien auf Saltkråkan“ von Astrid Lindgren zu verdanken. Ihre Mutter las dieses Buch, als sie mit ihr schwanger war, und darin kommt eine Målin vor. Weinprinzessin Målins Mutter Traudel Well, ist Einzelhandelskauffrau und eine geborene Bock. 1976/77 war Traudel Well Weinprinzessin und ein Jahr später dann Weinkönigin. Målins Opa, Ernst Bock, besitzt einen eigenen Wingert, und ihre Cousine ist Lena Fleck, die Weinprinzessin von 2003/04. Målins Vater, Andreas Well, ist Raumausstatter, Kirchenmusiker und Inhaber des Hirschberger Raumausstattergeschäfts Bock. Tochter Målin ist am 16. April 1985 geboren, als jüngste von drei Kindern. Sie machte das Abitur am Wirtschaftsgymnasium in Heidelberg. Seit dem Sommersemester 2005 studiert die künftige Weinprinzessin Germanistik und Kunstgeschichte an der Heidelberger Uni. Målin hat vielfältige Hobbys, wie Tanzen, Lesen und Singen. Sie hat seit sechs Jahren Gesangsunterricht und war zehn Jahre im Kinderchor des National Theaters Mannheim. Ab und an segelt sie zudem Regatten mit ihrem Vater. Nebenbei gibt die 20-Jährige Klarinettenunterricht an der Musikschule in Weinheim.

Am meisten freuten sich die drei Weinhoheiten auf die bevorstehende Krönung am Mathaisemarkt-Freitag (ab 20 Uhr im Festzelt). Dass die Krönung diesmal einen Tag früher ist, fanden sie „erstmal gut“, so Stefanie II. „So können wir einen Tag länger feiern“. Es wird aber bestimmt auch anstrengender, gab sie zu bedenken.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung