Schriesheim im Bild 2023

16.03.2006

Das Wissen wird am Anfang spielerisch vermittelt

Beim Info-Abend für die künftigen Sextaner und deren Eltern zeigte sich das Kurpfalzgymnasium (KGS) von seinen besten Seiten

Schriesheim. (sk) Die Eltern der künftigen Sextaner hatten viele Fragen – unter anderem zu den Themen Mensa oder Cafeteria, G8 und zu neuen Fächern. Sie fanden Antwort beim Informationsabend des Kurpfalzgymnasiums.

Direktor Matthias Nortmeyer nahm sich für die Eltern viel Zeit und ging auf ihre speziellen Fragestellungen rund um das Schul- und Unterrichtsleben ein, während die Gymnasiasten die Viertklässler unter ihre Fittiche nahmen und ihnen die Schule zeigten.

Das achtjährige Gymnasium schwebe wie ein Damoklesschwert über den Kindern, bemerkte ein Vater und wollte wissen, ob denn neben der Arbeit für die Schule auch noch Freizeit bleibe. Nortmeyer beruhigte: „Die Lehrpläne wurden deutlich abgespeckt.“ Zudem seien Tage mit sieben Unterrichtsstunden die Ausnahme, die meisten Kinder hätten Schule von 7.40 bis 12.55 Uhr. Die Schule biete ein naturwissenschaftliches und ein sprachliches Profil an, erklärte der Direktor. In der sechsten Klasse komme im sprachlichen Zug eine zweite Fremdsprache dazu.

Für Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche bietet die Schule Kurse an, erfuhren die Eltern, außerdem können die Schüler kreatives Schreiben und Programmieren lernen. Die Französischlehrerin Katja Schaufuß berichtete von Schulpartnerschaften mit Colleges in Brignais, Uzès und Cambridge; Aufenthalte dort seien Bestandteil des Unterrichts. Im Unterricht werde auf fächerübergreifendes Arbeiten Wert gelegt, für die unteren Klassen versuche man, den Kindern noch spielerisch Wissen zu vermitteln und sie an ein selbstständiges Arbeiten zu gewöhnen. Wissen allein reicht auch noch nicht, deshalb bietet die Schule das Programm „Lion‘s quest“ an. „Dabei geht es um Persönlichkeitsentwicklung und den Umgang mit einander; die Kinder lernen Konfliktbewältigung“, so die Lehrerin. Zudem, so Schaufuß, gehe es natürlich um die Kontaktfähigkeit der Kinder und um „Kooperationsbereitschaft“. Mit Projekten wie dem Seminar „Business at School“ und der Initiative „Jugend denkt Zukunft“ versuche die Schule, die Kinder auf das Berufsleben vorzubereiten. Auch das Feiern, so Nortmeyer, komme an der Schule nicht zu kurz: es gebe Schulfeste und Weihnachtsfeiern. Außerdem veranstalte die Schule Exkursionen zu Firmen wie im Fach Chemie oder in die freie Natur wie zum Altrhein oder in den Odenwald im Fach Biologie.

Die Unterrichtsfächer wurden an diesem Abend mit vielen kreativen Ideen vorgestellt. Am Stand der Geschichts-AG konnten die Eltern etwa sehen, wie der Kurs das Fach praktisch und kreativ umsetzt. Im „Circus Maximus“ wurde Lust auf das sonst so gefürchtete Fach Latein gemacht. Die Kinder konnten in einem Fragebogen testen, wie viel Latein sie jetzt schon können, ohne es eigentlich zu wissen. Stärken konnten sie sich mit römischen Spezialitäten wie Pinienkernen, Datteln in Honig und Oliven.

Auch für das Fach Englisch gab es einen Stand. Das Kurpfalzgymnasium gibt fünf Wochenstunden Englisch, mehr als andere Schulen. „Das hat auch den Grund, dass die Kinder mit unterschiedlichem Wissensstand anfangen. Bis Klasse 6 sollten sie dann alle auf demselben Level sein“, so Krämer.

Auch das Fach Sport ist immer gefragt. Gerhard Morast stellte den Eltern auf einer Bilderwand das breite Angebot im Fach Sport vor. Für das Fach Religion gab es einen Stand mit Bibelquiz und Unterrichtsmaterial. Um die Ecke hatte der „Physikzirkus“ seine Tore geöffnet. „Mathe zum Anfassen“ gab es eine Tür weiter, wo die Kinder zusammen mit der Lehrerin Simone Müller Möbiusbänder bastelten, Nüsse wogen und das Volumen in verschiedenen Gefäßen maßen. Über den neuen Fächerverbund GWG (Geographie, Wirtschaft und Gemeinschaftskunde) werden die Schwerpunkte anders gesetzt als früher, die Inhalte sind dagegen weitgehend gleich geblieben. Die Besucher konnten sich am Brezelstand des Fördervereins stärken. Die Elternbeiratsvorsitzenden Susanne Wuwer-Belz und Mathias Stangl erläuterten die Bedeutung der Elternarbeit am KGS, das eng mit der Musikschule und der Stadtbibliothek kooperiert. Schülersprecherin Laura Egert aus der zwölften Klasse stellte die SMV vor.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung