Schriesheim im Bild 2023

14.09.2006

Warum ist Pluto kein richtiger Planet mehr?

Schriesheim. Charon ist schuld daran – Das erklärte Stefan Back von der Volkssternwarte bei "Astronomie aktuell"

(ze) Neue Forschungsergebnisse gibt es ständig in der Astronomie und so war es auch für Stefan Back kein Problem einige der spektakulärsten Erkenntnisse der letzten Wochen und Monate bei "Astronomie aktuell" in der Christian-Mayer-Volkssternwarte vorzustellen. Besonders der seit kurzem zum Zwergplaneten degradierte Pluto hat das Interesse der Öffentlichkeit gefunden. Doch wie kam es zu dieser neuen Definition, und warum ist Pluto nun kein richtiger Planet mehr? Fragen, die Back ausführlichst beantwortete.

Zunächst warf er jedoch einen Blick zurück in die Entdeckungsgeschichte des Pluto. Die Existenz eines Planeten jenseits der Bahn des Neptun war schon lange aufgrund gewisser Unregelmäßigkeiten der Umlaufbahnen von Neptun und Uranus vermutet worden. Entdeckt wurde Pluto schließlich 1930 durch Clyde Tombaugh und galt seit dem als der neunte Planet unseres Sonnensystems. Das Aufspüren anderer Objekte ähnlicher Größe im Bereich der Umlaufbahn des Pluto ließen dessen Klassifizierung als Planet jedoch zweifelhaft erscheinen.

Hinzu kam die Entdeckung des Pluto-Mondes Charon vor einigen Jahren. Die Größe dieses Begleiters des Pluto wurde auf eine ausgeklügelte Art und Weise bestimmt, als Charon auf seiner Umlaufbahn einmal einen Stern im Hintergrund bedeckte. Von drei Stellen auf der Erde wurde Charon zu dieser Zeit beobachtet und von jeder dieser drei Sternwarten aus gesehen bedeckte der Plutomond den Hintergrundstern mehr oder weniger vollständig. "Aus diesen Unterschieden in der Bedeckung des Hintergrundsternes berechnete man dann die Größe von Charon mit 1200 Kilometern Durchmesser", erläuterte Stefan Back. Charon ist schließlich auch daran schuld, dass Pluto kein richtiger Planet mehr ist. So wie Erde und Mond kreisen auch Pluto und Charon um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Dieser Schwerpunkt liegt im System Erde-Mond noch innerhalb unseres Blauen Planeten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung