Schriesheim im Bild 2023

31.01.2007

Burwitz widmet sich den Hauptschülern

Burwitz widmet sich den Hauptschülern

Von Carsten Blaue

Jana Burwitz ist seit Oktober vergangenen Jahres Jugendsozialarbeiterin in Schriesheim. "Und ich bin sehr froh, dass ich hier bin", strahlt sie gestern in der Kurpfalz-Grund- und Hauptschule. Hier setzt sie seit Mitte Januar eines ihrer ersten Konzepte in die Tat um und bietet ein Mal in der Woche eine Hausaufgabenbetreuung für die fünften und sechsten Klassen, eine offene Sprechstunde und ein "Mädchencafé" für Schülerinnen ab Klasse sieben an. Sie geht auf die Kinder und Jugendlichen zu.

Bürgermeister Hansjörg Höfer ist davon angetan: "Frau Burwitz hat mir ihr hervorragendes Konzept vorgelegt und erläutert, welche Zielgruppe sie zuerst erreichen will". Und das sind eben die Hauptschüler.

Diese möchte sie in die bestehende Jugendarbeit integrieren und "Scharnier" sein in Richtung Push und JuTS. Und sie möchte für die jungen Schülerinnen und Schüler einfach da sein, sie kennen lernen und ihr Vertrauen gewinnen: "Meine Angebote sind alle freiwillig und sollen keinen verpflichtenden Charakter haben." Noch steht Burwitz damit am Anfang, hofft aber, dass die Nachmittage schnell zur Institution werden und sich herumsprechen. Wobei die Jugendsozialarbeiterin und Lerntherapeutin unterstreicht, dass ihre Hausaufgabenbetreuung nichts mit Nachhilfeunterricht zu tun habe.

Auch Konrektor Thilo Engelhardt freut sich über Burwitz’ Engagement an seiner Schule. Durch die Hausaufgabenbetreuung fühle sich die Schule schon entlastet. Und auch durch die Sprechstunden könne man ins Gespräch kommen "und viele Konflikte abfangen, bevor sie überhaupt richtig entstehen. Das ist präventive Arbeit". Der Bedarf dafür sei in allen Schularten des Kurpfalz-Schulzentrums da, ist sich Engelhardt sicher. So will Burwitz ihre offene Sprechstunde ab kommenden Donnerstag auch im Kurpfalz-Gymnasium anbieten – von 12 bis 13 Uhr.

Mit dem "Mädchencafé" für die Hauptschülerinnen möchte sie diesen "einen eigenen Raum für ihre Themen und Probleme geben". Die Mädchen sind da einfach mal unter sich. Ein Angebot für Jungs müsse einen anderen Ansatz verfolgen, vielleicht einen eher sportlichen, so Burwitz, die für die Hauptschüler gerne auch eine Art Patenschaftsmodell initiieren möchte. Auch diesbezüglich steht die Jugendsozialarbeiterin in engem Austausch mit der Regionalen Jugendagentur "Job Central" in Weinheim.

Die Paten sollten künftige Hauptschulabsolventen unterstützen, wenn es darum geht, Bewerbungen zu schreiben oder ein Bewerbungsgespräch vorzubereiten. Auch Engelhardt findet solche Patenschaften hilfreich, damit die Schüler auch die Courage finden, sich frühzeitig den eigenen Zukunftsfragen zu stellen.

Info: Die Hausaufgabenbetreuung für Hauptschüler der fünften und sechsten Klasse ist jeden Dienstag von 13.45 bis 15.30 Uhr in Raum 33 der Grund- und Hauptschule (erster Stock). Die Sprechstunde für Schüler, Lehrer und auch Eltern findet in der Schule jeden Dienstag von 13.45 bis 15.30 Uhr statt. Das "Mädchencafé" ist donnerstags von 14 bis 16 Uhr.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung