Schriesheim im Bild 2023

01.03.2007

Mathaisemarkt-Rummel aus 15000 Steinen

Mathaisemarkt-Rummel aus 15000 Steinen

Von Johannes Scharr

Das 56 Meter hohe Riesenrad des Mathaisemarkts hat einen kleinen Bruder, der aber nicht weniger spektakulär ist: Der Schriesheimer Markus Pscheidt baute den Rummelplatz samt Fahrgeschäften aus Lego-Steinen nach. Jetzt stellt er sein Werk in der "Kosmetikinsel" aus.

Rund 200 Stunden akribische Arbeit und Tausende der berühmten Lego-Steinchen waren nötig, um die Idee, die Pscheidt bereits im Herbst hatte, umzusetzen. Der Hobbybastler, der einer stattlichen "Lego-Fan-Gemeinde" angehört, bleibt aber bescheiden: "Das Projekt ist im Vergleich zu anderen relativ klein". Für den "Lego-Laien" hat das Ganze dennoch ordentliche Dimensionen: Mit 2,30 Meter Länge, 53 Zentimeter Breite und 1,43 Meter Höhe füllen die rund 15000 Steine immerhin ein komplettes Schaufenster aus.

Sabine Keller, eine Bekannte des hauptberuflichen Ingenieurs, stellte die Auslage ihrer "Kosmetikinsel" für das Werk zur Verfügung. Der bunte "Lego-Markt" wird in der Steinachstraße noch bis zum Ende des Volksfestes zu sehen sein. Dann wird das aufwändige Werk so abreisen, wie es gekommen ist: im Kleinlaster, zerlegt in mehrere Module.

Auf sein Hobby angesprochen, sagt der 37-Jährige, dass er eigentlich schon seit seiner Kindheit mit Lego baut, abgesehen von ein paar Jahren Auszeit, die jeder Lego-Bauer in seiner Bastel-Karriere habe. Manchmal rolle seine Frau schon mit den Augen, wenn er sich in seine Bastelecke in den Keller verzieht. "Aber ich brauche die Steine in meiner Freizeit zum Ausspannen", so Pscheidt. Jeder habe eben sein ganz eigenes Hobby.

Einen regen Erfahrungsaustausch unter Lego-Bastlern gebe es über die Internetseite www.1000Steine.de. In diesem Fanclub werden Konstruktionsschwierigkeiten oder sonstige Probleme gemeinsam gelöst. Pscheidt hat über die Jahre ungefähr 100000 Steine gesammelt und kaufe auch heute noch häufig welche dazu. Wer übrigens Lego in diesem Ausmaß besitzt, der kauft sich nicht wie andere hin und wieder die neuen Bausätze im Laden, sondern besorgt sich die Steine auf anderen Wegen.

In speziellen Geschäftsstellen – es gibt insgesamt vier in Deutschland – oder via Internethandel sind diese "halbliterweise" zu erwerben. Auch im Legoland können Besucher die beliebten Steinchen kaufen. Weil eine Reise in den Freizeitpark eine Pflicht für alle Fans sei, war der Schriesheimer natürlich auch schon dort.

Wer glaubt, für die Umsetzung des "Rummel-Projekts" seien viel seltene Steine und aufwändige Bastelarbeiten notwendig, der täuscht sich: "Am liebsten bauen wir Bastler mit dem gewöhnlichen Acht-Noppen-Stein". Diesen gibt es in vielen verschiedenen Farbe, und Pscheidt besitzt sogar viele in solchen Farben, die Lego heute gar nicht mehr produziert.

Nach guter Lego-Manier hat auch Pscheidt an seinen Steinen nichts verändert: "Was glauben denn Sie? Da wird doch nichts gebohrt oder gesägt!". Das höchste der Gefühle sei hin und wieder eine kleine Eisenstange. Aber nur als Stütze. Aber auch die tue einem echten Lego-Fan schon weh, wie er berichtet.

Die Idee, den Mathaisemarkt zu imitieren, kam übrigens "einfach so", als Pscheidt in den letzten Jahren über den Rummel lief. Der Lego-Rummel sei bisher sein größtes Projekt gewesen, und abgesehen von einem großen Lego-Männchen, das im Schaufenster von "Ute’s Bücherstube" zu sehen war, sei es auch das Einzige, dass sich jeder anschauen kann. Ein weiteres Großprojekt ist übrigens schon in Planung. Was das sein wird, verrät Pscheidt aber noch nicht.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung