Schriesheim im Bild 2023

10.07.2007

Grüne Liste für neue Vorgaben an die Planer des Bahnhofs

(cab) Es ist offenbar nicht im Sinne der Grünen Liste (GL), wie über die Zukunft des OEG-Areals nachgedacht wird: "Die Pläne für die Umgestaltung des OEG-Geländes sind für uns noch nicht überzeugend. Vielleicht liegt es daran, dass bisher lediglich ein Drittel des kompletten Geländes, nämlich der Bahnhof selbst, neu geplant wurde", so GL-Fraktionssprecher Christian Wolf gestern in einer Presseerklärung.

"Über zwei Drittel der Fläche, die in Zukunft anders genutzt werden soll, gibt es noch keine Pläne", moniert Wolf und übt Kritik an den Planungsvarianten für den neuen OEG-Bahnhof. Dieser sei von der RNV "sehr funktional" geplant worden. Aus betriebstechnischer Sicht seien die beiden vorgestellten Varianten sicher optimal: "Allerdings dürfen wir als Stadt nicht nur durch die betriebswirtschaftliche Brille der OEG schauen. Wir müssen vor allem aus städtebaulicher Sicht entscheiden, was für Schriesheim am besten ist. Und da gibt es einige Knackpunkte, die aus unserer Sicht noch nicht zufrieden-stellend gelöst sind", fängt Wolf mit der geplanten Bus-Halle an, die auch der CDU der größte Dorn im Auge ist (wir haben berichtet).

Diese werde an einem Standort geplant, nämlich zwischen den Gleisen und der Schillerstraße, der eines der "Filetstücke" des gesamten OEG-Areals sei: "Dort sollte man Sinnvolleres bauen als eine Bus-Halle", so der GL-Sprecher, der sich zudem fragt, wie das denn aussehen würde: "Man kommt im Ort an und hat gleich den Blick auf Berg und Burg verstellt durch eine hohe lange Halle. Gibt es in unseren Nachbargemeinden Beispiele dafür, dass man eine Bus-Halle mitten in den Ort baut?". Solche "Funktionalbauten" würden normalerweise in die Gewerbegebiete verlegt: "Wenn wir jetzt die Chance haben, mit der Neuplanung die Bus-Halle aus der Mitte der Stadt zu verbannen, dann sollten wir diese Chance nutzen".

Insofern kann die GL auch der Idee nichts abgewinnen, dass Gelenkzug-Busse kurz durch die Schillerstraße fahren sollen, um danach wieder ins Bahnhofsgelände einzubiegen: "Wir meinen, dass man den Busverkehr komplett aus der Schillerstraße heraushalten sollte", so Wolf. Auch dass die Planer keinen Kiosk für den Fahrkartenverkauf, keine Toiletten und keine "Park+Ride"-Parkplätze vorgesehen haben, ist für die Grüne Liste nicht hinnehmbar: "Sie planen nur das Nötigste, verkaufen die übrigen Flächen meistbietend und sagen: ’Stadt, kümmere du dich um den Rest!’", kritisiert Wolf, der sich im Namen seiner Fraktion für den Erhalt der Unterführung ausspricht.

Die GL will zudem, dass die Planer neue Vorgaben für die Konzeption des Bahnhofs bekommen, die zuvor im Gemeinderat abgestimmt werden sollten.

Zur Zukunft des gesamten OEG-Areals und nicht nur des Bahnhofs lädt die Grüne Liste alle Bürger am Donnerstag, 21. Juli, zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ins Hotel "Zur Pfalz" ein, Beginn: 20 Uhr.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung