Schriesheim im Bild 2023

11.06.2003

"Juts-Vorstand kann nichts dafür"

Schriesheim. (ron) Kathrin Michelmann, die Schriesheimer Sozialarbeiterin, ist sich sicher. "Wenn man das Juts jetzt schließen würde, dann würde das gegen die Randale im oberen Schulhof gar nichts nützen." Vielleicht sogar das Gegenteil würde eintreten, so will die engagierte Rathaus-Mitarbeiterin am Donnerstag im Krisengespräch zu Bedenken geben: dem Vorstand des Juts, der mit den nächtlichen Umtrieben nichts zu tun habe, werde geschadet, das Juts könnte verloren gehen und Schriesheims Jugendliche haben noch eine Anlaufstelle weniger in der Stadt. "Der Juts-Vorstand hat keinen Einfluss auf die Vorgänge, die sich im Moment im Schulhof abspielen", gibt Kathrin Michelmann zu Bedenken. Beispiel: Wie auch die Anwohner bestätigten, kam es in der letzten Woche mittwochs und freitags zu den schlimmsten Belästigungen. An diesen Tagen ist der Jugendtreff aber geschlossen. "Der Schulhof ist eben unabhängig vom Juts zu einem inoffiziellen Treffpunkt für die Jugendlichen geworden", so hat sie beobachtet.

Aus der Gruppe der etwa 13 bis 16-Jährigen, die quasi zu den Anführern der zechenden Randalierer gehören, sind der Sozialarbeiterin übrigens ein paar "Pappenheimer" bekannt. Sie versucht auch gerade, einen Kontakt zu ihnen aufzubauen.

Übrigens und in eigener Sache: in unser am Samstag veröffentlichtes Interview mit Kathrin Michelmann sind aus Versehen Zitate gerutscht, die sie in dieser Form nicht bestätigt hatte. Unter anderem hat sie nicht gesagt, dass es im Juts oft leer ist - ihre Äußerung bezog sich vielmehr auf die Vergangenheit. Auch empfindet sie das Juts keineswegs als "versifft". Es werde nur in der Öffentlichkeit oft so bezeichnet. Auch ist der Satz weggefallen, dass die Sozialarbeiterin gerade in den letzten Monaten eine Verjüngung im Juts beobachtet hat.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung