Schriesheim im Bild 2023

09.01.2008

„Duscholux" bleibt eine Schriesheimer Marke

Von Carsten Blaue

Schriesheim. In der Stadt machten Gerüchte die Runde, dass "Duscholux" mit dem Gedanken spielt, sich aus Schriesheim zu verabschieden. Die Traditionsmarke für Badeinrichtungen plane eine Standortverlagerung. Zudem seien zahlreiche Mitarbeiter entlassen worden. "Geschlossen wird hier überhaupt nichts", stellte Geschäftsführer Udo Wagner gestern im Gespräch mit der RNZ unmissverständlich klar. Einen "deutlichen Personalabbau" im vergangenen Jahr bestätigte Wagner jedoch.

Die Stellen seien im Produktions- und Vertriebsbereich eingespart worden. Zur Zahl der gestrichenen Arbeitsplätze sagte Wagner nichts, versicherte jedoch: "Es ist nie schön, Personal abzubauen". Einige Mitarbeiter hätten die Altersteilzeit in Anspruch genommen, andere Stellen seien nach Pensionierungen nicht wieder besetzt worden. Man habe aber auch Kündigungen aussprechen müssen. Die Marktentwicklung der ganzen Branche habe zur Stellenreduzierung keine Alternative gelassen. Diese sei in Absprache mit den Betriebsräten der drei Gesellschaften am Standort Schriesheim erfolgt, an dem 241 Mitarbeiter beschäftigt seien, so Wagner.

Unter der Marke "Duscholux" sind im Gewerbegebiet sowohl die Produktionsgesellschaft Duscholux als auch die für Verkauf und Marketing zuständige Gesellschaft "D+S Sanitärprodukte" und die "DAS Servicegesellschaft" für den Kundendienst vereint. Wagner ist Geschäftsführer mit dem Verantwortungsbereich Produktion und Technik. Sein Kollege in der Geschäftsführung, Frank Schäfer, ist für Vertrieb und Marketing zuständig. Über den 23 unabhängigen Gesellschaften, die weltweit Produkte der Marke Duscholux produzieren und vertreiben, stehe der Verwaltungsrat als eine Art konsolidierende Finanzholding, erläuterte Wagner die ungewöhnliche, aber effiziente Struktur. Nicht nur, dass die Erfolgsgeschichte der Bad-Marke Duscholux mit der ersten Duschwand aus Glas und Aluminium im Jahr 1969 in Schriesheim begann, spreche gegen einen Abschied der Marke aus der Weinstadt: "Unsere Produkte brauchen die Nähe zum Kunden", so Wagner. Nicht selten ist Maßarbeit gefragt.

Rund 1500 Großhändler sind in Deutschland Partner der Marke Duscholux. Dahinter würden rund 40000 Handwerksbetriebe stehen, also Installateure. Und die würden von Duscholux hochwertige, langlebige Produkte erwarten. Das ist offenbar auch ein Teil des Selbstverständnisses: "Wir werden Preiskriege nicht auf Kosten der Qualität führen", so Wagner. Eben aufgrund des Preisverfalls sei der Markt im vergangenen Jahr alles andere als schön gewesen, sagte der Geschäftsführer. Duscholux reagierte darauf mit einer schlankeren Vertriebsstruktur und der Konzentration auf bestimmte Produktsegmente am Fertigungsstandort Schriesheim, ohne jedoch den Gesamtkatalog zu verändern. Außerdem setzte die Marke auf neue Konzepte, etwa den "DuschoFree Cube", eine Art Dusch- und Dampfkabine mit Möbelcharakter. Neben der Sanitärtechnik gehören unter anderem ein Schrankelement und Regalfächer zu diesem "Würfel", der zudem nicht fest installiert ist. Wenn man umziehen muss, nimmt man ihn einfach mit.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung